Lesestark! Dresden blättert die Welt auf. Ein Projekt zur Lese-, Sprach- und Schreibförderung für 5- bis 8jährige Kinder in Dresden.
Was sind die Angebote?
Wir vermitteln Lesepaten an Kindergärten (Vorschulgruppe) und Grundschulen (1. Klasse).
Kindergärten und Grundschulen aus dem Stadtgebiet Dresden können zusätzlich verschiedene Angebote rund ums Thema Buch und Wissensvermittlung auswählen. Diese Veranstaltungen werden von Honorarkräften durchgeführt. Kindergärten und Grundschulen können zwei Veranstaltungen aus dem jeweiligen Themenkatalog wählen.
Für die Grundschüler gibt es am Ende des Schuljahres extra konzipierte Sonderveranstaltungen, die in Kooperation mit zwei Partnern durchgeführt werden:
- Theaterbesuche: tjg – theater junge generation
- Literarischer Vormittag im Zoo: Zoo Dresden
Wer beteiligt sich?
Lesestark! ist ein Projekt der Städtischen Bibliotheken Dresden. In diesem Rahmen betreuen alle Stadtteilbibliotheken ehrenamtliche Lesepaten. Die Mitarbeiter der Bibliotheken geben den Lesepaten des Projekts Anregungen und Tipps zur kreativen Literaturvermittlung. Regelmäßig gestalten Lesepaten Vorlesestunden für Vor- und Grundschüler in der Bibliothek oder der Einrichtung. Im gesamten Stadtgebiet nehmen 84 Kindergärten und 32 Grundschulen (Stand Februar 2013) am Projekt teil. Honorarkräfte aus unterschiedlichen Bereichen gestalten Veranstaltungen rund um die Themen Buch und Wissensvermittlung.
Durch Lesen stark werden!
Lesen als Kulturtechnik und Teil einer umfassenden Medienkompetenz gehört zu den Schlüsselqualifikationen unserer Gesellschaft. Die viel diskutierte Zunahme von Defiziten bei Lesefähigkeiten und -fertigkeiten erfordert nachhaltiges, auf Kontinuität angelegtes Handeln. Hier setzt das Projekt Lesestark! als Gemeinschaftsprojekt mit zahlreichen Partnern an.
Das Projekt wurde 2008 von den Städtischen Bibliotheken Dresden, der Bürgerstiftung Dresden und der Schweizer Drosos Stiftungins Leben gerufen. Nach einer dreimonatigen Vorbereitungsphase durch das Projektteam begannen 50 Lesepaten für Kindergarten- und Grundschulkinder im September desselben Jahres mit ihren Vorleseaktivitäten in zehn ausgewählten Stadtteilen Dresdens (Gorbitz, Prohlis, Cotta, Pieschen, Reick, Strehlen, Weißig, Klotzsche, Blasewitz, Haupt- und Musikbibliothek).
Die Arbeit des Projekts „Lesestark! Dresden blättert die Welt auf.“ fand innerhalb der vergangenen zwei Jahre großen Zuspruch in Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und bei der Dresdner Bevölkerung, so dass sich die Zahl der Lesepaten auf 75 Ehrenamtliche erhöhte. Dieser Erfolg führte dazu, dass eine Projektverlängerung durch die Drosos Stiftung bis 2014 bewilligt wurde.
Aktuell engagieren sich rund 100 Lesepaten ehrenamtlich innerhalb des Projektes im gesamten Stadtgebiet Dresdens.
Zielstellung
Ziel ist es, nachhaltige Impulse für eine von Beginn an erfolgreiche literarische Sozialisation von Kindern im Übergang zur Schule zu geben. Durch kreative Formen der Lese- und Sprachförderung in einem neuartigen System mit hoher Betreuungsdichte sollen besonders Kinder aus buch- und lesefernen Schichten bzw. aus sozial benachteiligten Familien gefördert werden. Im Schuljahr 2011/12 nahmen 87 Kindergärten und 35 Grundschulen am Projekt teil. Damit erreicht das Projekt über 4000 Vor- und Grundschulkinder.
Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stehen neue Konzepte, mit deren Hilfe ein freiwilliges, aktionsbetontes, positiv erlebtes und damit erfolgreiches Lernen möglich wird. Die Basis dafür bilden die gut ausgebauten Dresdner Stadtteilbibliotheken als kulturelle Orte, in denen die Kinder Literatur in vielfältiger Weise erleben können.
Da Leseförderung in dieser Dimension ohne ehrenamtliches Engagement nicht leistbar ist, bilden literarisch interessierte Menschen aller Altersgruppen das Herzstück der Vorleseaktivitäten rund um das Bilder- und Kinderbuch. Um ihnen die dafür notwendigen fach-spezifischen Kenntnisse zur selbstständigen und ideenreichen Umsetzung geeigneter Konzepte in die Hand zu geben, finden monatliche Fort- und Weiterbildungen, Workshops und Kurse statt. Sie beinhalten Fragen zur Praxis des Vorlesens, Informationen zur Buchauswahl sowie methodische Anregungen zur Leseförderung.
Dass kulturelle Bildung immer auch soziale Bildung einschließt, ist eine Erfahrung, der das Projekt mit verschiedenen Möglichkeiten des intergenerativen Austauschs Rechnung trägt. Eine mittlerweile sehr erfolgreiche Form stellen hierbei Lesepatencafés dar. Aber auch Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen mit denen am Projekt beteiligten Erzieherinnen bzw. Lehrerinnen sowie Elternabende in den Einrichtungen zeigen die Bedeutung eines Interagierens und Austauschens aller am Projekt beteiligten Personen.
In der Außenwirkung zielt das Projekt auf die Weiterentwicklung des positiven Images von Bibliotheken als Kultur- und Bildungseinrichtungen, die von Kindern mit Freude und persönlichem Gewinn besucht werden. Sie sollen als Lernorte und Orte der Lese- und Sprachförderung noch mehr ins Bewusstsein von Eltern, Pädagogen, Multiplikatoren sowie der Öffentlichkeit treten.
Angestrebte bzw. zum Teil verwirklichte Kooperationen zu anderen künstlerischen Sparten wie dem Theater (tjg -Theater Junge Generation Dresden), Musikvereinen (Musenkinder e.V.) und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zielen vor Ort auf den Aufbau eines Netzwerkes. In dessen Zentrum steht für Heranwachsende die Erfahrung der Inszenierung, Dramatisierung bzw. Bebilderung literarischer Texte. Auf diese Weise wird eine ganzheitliche Erfahrbarkeit der Künste angestrebt, die Bestandteil kultureller Bildung nachfolgender Generationen sein sollte.
Das Projekt wird begleitet von einer wissenschaftlichen Evaluation, in deren Zentrum die Untersuchung der sich entwickelnden Lesekompetenz der am Projekt beteiligten Kinder steht.