Januar |
Die heftige, zum Teil kontroverse Diskussion um den Fortbestand
der Schule in öffentlicher oder freier Trägerschaft, angestrebt
durch den Lehrerverein "Henriette - Goldschmidt
- Stiftung, Sozialpadägogisches Bildungszentrum Leipzig, e.V.",
dominierte bald die pädagogische Standortbestimmung. Die Einrichtung
neuer Bildungsgänge wurde zwar konzipiert, aber die Umsetzung erfolgte
durch die Konzentration auf die "freie Trägerschaft"
nicht mit der erforderlichen Energie.
Letztlich fiel die Entscheidung 1992 mit der Umwandlung der Fachschule
Sozialpädagogik - 1991 aus der Pädagogischen Fachschule für
Kindergärtnerinnen entstanden - in ein berufliches Schulzentrum,
das Berufliche Schulzentrum 11 Sozialwesen der Stadt Leipzig. Für
die öffentliche Trägerschaft - zur Ausbildung von Erzieherinnen
- hatte sich Henriette Goldschmidt bereits 1898 in der Petition des "Bundes
deutscher Frauenvereine" ausgesprochen.
Der Weg bis zur endgültigen Entscheidung über die öffentliche
Trägerschaft war nicht unkompliziert. Die Schule war 1992 weder im
Haushalt des Freistaates Sachsen noch in dem der Stadt Leipzig vorgesehen.
Bis zum 01.08.1992 musste daher die Schule ohne eigenen Haushalt "über
Wasser" gehalten werden.
Nach personellen Veränderungen wurde Dr. Eberhard Ulm neuer Schulleiter
des Beruflichen Schulzentrums für Sozialwesen.
Der Anspruch, berufliches Schulzentrum zu sein, entsprach der Tradition
der Schule, mehrere Schularten unter einem Dach zu vereinigen. So wurde
mit Bildung des beruflichen Schulzentrums 1992 die Fachoberschule Sozialwesen
eingerichtet, die zuerst in einjähriger Ausbildungsform betrieben
wurde und zur Fachhochschulreife, also zur Studierfähigkeit an Fachhochschulen
führt.
Aktive Unterstützung beim Weg in die neue Schullandschaft leistete
die Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal, hier besonders ihr Schulleiter,
Herr Horst Merkel.
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Mai |
In diesem Monat wurde ein neues Projekt "Interkulturelle
Erziehung" ins Leben gerufen. In diesem Projekt geht es um
Betreuung von Vorschul- und Schulkindern in Asylbewerberheimen und in
einer ausländischen Familie.
Die Träger dieses Projektes sind die Fachschule für Sozialpädagogik
"Henriette Goldschmidt" und die
Deutsch-Ausländische Studiengesellschaft. Unter katastrophalen Bedingungen
arbeiteten Studentinnen der Fachoberschule mit den Kindern. Dies tat einer
sinnvollen Beschäftigung der Kinder mit Kreisspielen, Malen und Basteln
jedoch keinen Abbruch. Die Leiterin, Frau Wurl, des Heimes wünschte
sich das die Fachschülerinnen wiederkämen, denn sie waren dem
Heim eine große Hilfe und es wäre Schade, wenn der Kontakt
abbrechen würde.
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September |
Am 09.09. wurde die Ehrung von Henri Hinrichsens vorbereitet.
Zu dieser Würdigung des 50. Todestages des Herrn Henri Hinrichsens
sind Gäste wie
Herr Tiefensee - als Vertreter des Staatspräsidiums des Herrn Magirius
Herr Gugutschkow - Ausländerbeauftragter der Stadt Leipzig
Herr Prof. Janetschke - Präsident der Deutsch-Ausländischen-Studiengesellschaft
Herr Reiche - Kinderbetreuer im Asylbewerberheim Liliensteinstraße
Frau Keilig - Leiterin des Kindergartens Liliensteinstraße
Frau Keitzel - Leiterin des Kindergartens Königsteinstraße
Frau Rüdiger - Gesellschaft für Völkerverständigung
Herr Kohlschmidt - Institut für Europaerziehung
2 Afrikaner - die in Leipzig studieren geladen.
Frau Lawford, die Enkelin von Henri Hinrichsen, hält
einen Vortrag im "Museum der Bildenden Künste"
  Am
17.09. gibt Dr. Ulm eine Lehrveranstaltung zur Geschichte des Judentums
in Deutschland. In diesem Vortrag geht es um historische und psychologische
Aspekte von Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass.
Weitere Veranstaltungen an diesem Tag sind:
- Videovorführungen wie "Die
Geschichte des Judentums in Deutschland" &"Der
Gelbe Fleck"
- Enthüllung eines Gedenksteins auf dem Südfriedhof
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