DKMS-Typisierung

Typisierungsaktion

Der Vormittag begann mit einem sehr interessanten Gespräch mit Björn Matthes, einem ehemaligen Schüler unseres Gymnasiums, der vor einigen Jahren bereits als Spender benötigt wurde. Sehr engagiert berichtete er u.a. von seinen Gefühlen bei dieser Aktion.

Und am Nachmittag sprang glücklicherweise Frau Hoffmann spontan mit ein, unser Ärztinnenteam von Frau Vogt und Frau Wagner zu unterstützen, denn sonst wären die Wartezeiten bei der Blutentnahme wohl noch länger gewesen! Mit dem Ansturm in der ersten Stunde hatten wir dann doch nicht gerechnet. Und auch im Datenerfassungszimmer konnte der Lk Chemie 12 eine zusätzliche Bank einrichten, um das Ausfüllen der Fragebögen zügiger abzuwickeln.

Letztlich konnten wir Frau Lamm von der DKMS 73 Röhrchen mitgeben, die etwas Blut von potentiellen Spendern enthielten. Vielen Dank an alle!

DKMS-Typisierung

Leukämie. Alle 45 Minuten wird einem Menschen in Deutschland diese schockierende Diagnose mitgeteilt. Laut der deutschen Krebsstatistik bedeutet dies eine Anzahl von jährlich etwa 10250 Neuerkrankungen. 

Auch wenn es nur bei höchstens 5 von 100 potentiellen Spendern innerhalb der nächsten zehn Jahre tatsächlich zu einer Stammzellspende kommt, ist mit der Registrierung im Spendenregister der erste Schritt getan, um Leben zu retten.

Das Rückfallrisiko bei einer durch Chemotherapie behandelten Leukämie kann fallabhängig bis zu 80% betragen. Die einzige Möglichkeit dem Patienten dann zu helfen, besteht in einer Stammzelltransplantation. ... Doch nicht allen wird dieses Glück zuteil: Bis jetzt wartet noch jeder fünfte Patient auf seinen „genetischen Zwilling“, der ihm eine Chance auf Leben geben kann. Nur ein Drittel findet einen passenden Spender in der eigenen Familie. Der Großteil aber ist nach wie vor auf einen Fremdspender angewiesen.

In der Zeit, in der ich mich mit dem Thema Stammzelltransplantation beschäftigt habe, ist mir klar geworden, wie wichtig die Arbeit der DKMS ist. Wer einmal darüber nachdenkt, dass die DKMS nicht einfach „irgendeine gemeinnützige Organisation“ ist, wird feststellen, wie einfach es ist, am Projekt „Leben schenken“, teilzunehmen. Jeder kann mit einem kleinen Beitrag Großes schaffen und einen kranken Menschen im Wettlauf gegen die Zeit unterstützen.

Die DKMS bemüht sich vor allen Dingen junge Menschen zu einer Aufnahme in das Spendenregister zu motivieren, da bei ihnen das Risiko einer Abstoßungsreaktion als gering erachtet wird und sie bis zum Ausschluss aus der Datei, der nach einiger Zeit aus Alters- oder auch krankheitsbedingten Gründen notwendig wird, relativ lange für Patienten zur Verfügung stehen. Jeder, der also auch zu dem Schluss kommt, dass Stammzellspende wichtig ist, und weitere potentielle Spender dringend gebraucht werden, sollte es nicht bei dieser Erkenntnis belassen, sondern auch aktiv werden!

Es ist sicherlich ein tolles Gefühl irgendwann dem Menschen gegenüberstehen zu können, dem man mit seiner Spende zu einer zweiten Chance verhelfen konnte. Außerdem sollte man sich immer in die Lage versetzen, wie es ist selbst einmal zu den Betroffenen zu gehören. Würde man dann nicht unendlich dankbar sein für jede Hilfe, die die Wahrscheinlichkeit einer Heilung erhöht?

Auch ich habe mich entschlossen, mich so bald wie möglich typisieren zu lassen, denn es kostet mich wenig und kann dabei so Vieles bewirken.

Auszug aus der "Komplexen Leistung" von Susanne Vogt


Häufige Fragen zur Knochenmarkspende

Wer darf Spender werden?

Personen zwischen 17 und 55 Jahren, die mindestens 50 kg wiegen

Ausschlussgründe:

  • starkes Übergewicht (Body-Mass-Index > 40)
  • schwere Erkrankungen des Herzens und der Lunge
  • Krebserkrankungen
  • Erkrankungen des Blutes und des blutbildenden Systems
  • Erkrankungen der Psyche und des zentralen Nervensystems
  • Autoimmunkrankheiten
  • Diabetes
  • infektiöse Gelbsucht (außer Hepatitis A)
  • Alkohol- oder Drogenabhängigkeit

Ich bin bereits bei einer anderen Datei registriert. Kann ich mich dann auch noch bei der DKMS eintragen lassen?

Eine doppelte Registrierung wäre unnötig und falsch, da alle Daten beim Zentralen Knochenmarkspenderregister in Ulm gesammelt werden.

Wie hoch ist die Chance, dass ich für eine Stammzellspende in Frage komme?

Laut DKMS kommt es bei höchstens fünf von hundert potenziellen Stammzellspendern innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einer Stammzellspende. Für junge Spender, die vollständig typisiert sind, beträgt die Wahrscheinlichkeit, Stammzellen zu spenden, etwa 1% innerhalb des ersten Jahres nach der Typisierung.      

Wer trägt die Kosten, wenn ich für einen Patienten Stammzellen spende?

Die notwendigen Untersuchungen und Behandlungen des Lebensspenders sowie sein Krankenhausaufenthalt während der Entnahme werden von der Krankenkasse des Patienten bezahlt - ebenso wie ein eventueller Verdienstausfall des Lebensspenders, Reisekosten und andere nichtmedizinische Aufwendungen. Die DKMS regelt alle organisatorischen Punkte für den Spender, der sich um nichts zu kümmern braucht.     

Welche Risiken bestehen bei der Entnahme peripherer Stammzellen?

Bei dieser Methode, die in 80% der Fälle angewandt wird, bekommt der Spender über fünf Tage hinweg (z.B. beim Hausarzt) den natürlichen Wachstumsfaktor G-CSF (hormonähnlicher Stoff) unter die Haut gespritzt. Es können grippeähnliche Symptome auftreten. Dieser Stoff bewirkt, dass die Stammzellen, die überwiegend im Knochenmark vorkommen, ins fließende Blut ausgeschwemmt werden.
Nach Abschluss dieser Vorbehandlung können die Stammzellen dann über ein spezielles Verfahren (Apherese) ähnlich wie bei einer Plasmaspende aus dem Blut gesammelt werden. Das Verfahren der peripheren Stammzellentnahme wird in der Medizin seit 1988 angewandt, bei DKMS-Spendern seit 1996.             Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand bei der Stimulation mit G-CSF nicht belegt. Spätfolgen sind bisher nicht beobachtet worden.

Welche Risiken bestehen bei der Knochenmarkentnahme?

Da die Entnahme des Knochenmarks (nicht Rückenmark!!!) ohne Betäubung schmerzhaft wäre, ist eine Vollnarkose notwendig – es besteht das übliche Narkoserisiko. Bei dem Eingriff wird dem Spender mit einer Punktionsnadel ca. 1 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Nach der Entnahme können Wundschmerzen und vereinzelt Übelkeit als Nachwirkung der Vollnarkose auftreten. Außerdem besteht ein Infektionsrisiko, wie es bei jeder Wunde der Fall ist. Die Genesung nach der Entnahme dauert unterschiedlich lang. Manche Spender fühlen sich bereits nach ein bis zwei Tagen wieder vollkommen fit, andere benötigen etwas länger, in der Regel fünf Tage. Das gespendete Knochenmark ist nach zwei Wochen wieder vollständig nachgebildet.

Kann man sich die Art der Stammzellspende aussuchen?

Natürlich werden Wünsche berücksichtigt. Jedoch kann abhängig von der Einzelsituation eine Methode aus medizinischen Gründen wegfallen oder bevorzugt werden. Grundsätzlich sollten Spender zu beiden Methoden bereit sein.

Findet die Entnahme immer dort statt, wo der Patient ist, also eventuell auch im Ausland?

Nein. Die Entnahmeklinik ist auf jeden Fall in Deutschland und die Stammzellentnahme findet möglichst wohnortnah zum Spender statt.

Kann ein Spender mit dem Empfänger seiner Stammzellen Kontakt aufnehmen?

Über die DKMS kann der Spender Informationen zum Genesungsverlauf des Patienten erhalten und auch schriftlichen Kontakt aufnehmen. Dabei wird aber in den ersten zwei Jahren nach der Stammzelltransplantation die Anonymität von   Spender und Patient auf jeden Fall aus datenschutzrechtlichen Gründen gewahrt. Danach kann die DKMS den direkten Kontakt zwischen Spender und Patient vermitteln, wenn beide dies wünschen: per Brief, Telefon oder auch durch ein persönliches Treffen.

(Quelle: www.dkms.de)