Wien und Prag

WIEN UND PRAG in einer Woche – Oberstufenexkursion Deutsch

Oberstufenexkursion Deutsch – das bietet tausende Möglichkeiten.

In diesem Jahr gab es das Angebot, die nicht wirklich „deutschen“ Städte Wien und Prag zu bereisen, auf den Spuren großer Literaten sozusagen, denn diese Metropolen sind mit zahlreichen berühmten (und unterrichtsrelevanten) deutschsprachigen Schriftstellern verbunden: Handke und Hofmannsthal, Kafka, Rilke und Zweig, um nur einige zu nennen.
Die Chance, deren Umgebung zu erkunden, ergriffen fast 40 der Kursschüler aus der 11 und 12, die dann im obligatorischen Reisebus gen Süden saßen.

Die ersten 3 Tage verbrachten wir in Wien und hatten unseren Spaß am österreichischen Dialekt.
Die beiden Wienerinnen, die uns durch die Innenstadt vom Burgtheater über den Karlsplatz zum Stephandom über Promenaden und Gässchen lotsten, mussten bald feststellen, dass wir wirklich noch nicht viel kannten, und erzählten auch allerlei über die Wiener Lebensart mit 100-jährigen Kaffeehäusern und dem schönsten H&M Europas. Die Besichtigung der Nationalbibliothek führte vom ältesten antiquarischen Teil vorbei an den mit Studenten gefüllten Lesesälen bis in die unterirdisch gelegenen Magazine.
Befremdlich war dagegen für einige der Besuch in der sog. Wiener Secession, einer berühmten Jugendstil-Kunsthalle mit einer von Frau Mundt erläuterten, aber engagiert diskutierten oder abgelehnten Ausstellung von Gegenwartskunst, für andere die Tour über den Wiener Zentralfriedhof, bei dem uns die „schöne Leich’“ als Charakteristikum der Wiener Mentalität nahe gebracht wurde.
Der Regen und die Kälte aber waren unsere steten Begleiter, das ging schon beim ersten Busstop vor Schloss und Park Schönbrunn los, setzte sich auf dem Naschmarkt vor den Jugendstilhäusern fort und störte auch den von Frau Milde gepriesenen Blick aus der nächtlichen Straßenbahn auf die berühmte Ringstraße und den Prater, wo dennoch ein Trüppchen eine Runde auf dem markanten Riesenrad wagte.

Am Donnerstag tauschten wir unsere Betten in der JH Brigittenau mit denen im Prager Hotel Rhea, was sich als Abenteuer heraus stellte. Ein historischer und ein literarischer Rundgang u.a. zu den deutschen Wurzeln Prags, der Besuch im Kafka-Museum am Freitag, endlich auch im Sonnenschein, und für einige zudem ein unterhaltsamer Abend im typischen Schwarzlichttheater mit Frau Kostudis beschloss die Tage, die uns einen kleinen Einblick in diese Hauptstädte gaben, mit der Erkenntnis, dass noch viel zu entdecken bleibt.

Chr. Milde

Fotos: Chr. Milde, A. Kostudis