Weihnachtskonzerte

Musikalisches Nachtasyl – Adventskonzerte mit Publikumsinteraktion

Unter dem Titel „Nachtasyl“ fanden am 18. und 19. Dezember 2019 die traditionellen und nach wie vor etwas anderen Adventskonzerte des Gymnasiums Dresden-Plauen statt.

Auch dieses Jahr folgten die Konzerte dem Vorbild des letzten Jahres und machten aus der Not des Interimsquartiers eine Tugend, sodass die Konzerte an den beiden Abenden für die Besucher und Besucherinnen interaktiv gestaltet wurden.

Die Besucher strömten an beiden Abenden im Foyer der Schule zusammen und erhielten für die Zeit der Konzerte ein weihnachtliches Asyl, welches durch die Schülerinnen und Schüler durch verschiedene musikalische Beiträge gestaltet wurde. Doch dazu später mehr.

Im Foyer wurden die Besucher von barock gekleideten Schülern und Schülerinnen in Empfang genommen und erhielten per Zufall farbige Eintrittskarten, welche später darüber entschieden, welcher der verschieden gestalteten Räume zuerst besucht werden sollte. Durch diese interaktive Teilhabe des Publikums am Konzert selbst erlebte es jeder mehrmals, in einem neuen Raum für die Zeit der Konzerte Asyl zu suchen.

Bevor die Besucher zu dieser Reise aufbrechen konnten, erfolgte im Innenhof des Hauptgebäudes zunächst die Begrüßung durch zwei Moderatorinnen, Dareen und Annabell aus den Klassen 10, welche den Gästen den Ablauf des Abends kurz erläuterten. Anschließend stimmte der Schülerchor, bestehend aus Schülern und Schülerinnen von der 5. bis zur 12. Klasse, die Besucher mit stimmungsvollen Liedern ein. Die sich im Takt wiegende Weide des Innenhofs und die musikalischen Klänge sorgten sicherlich bei dem ein oder anderen für ein Gefühl der Ruhe und Geborgenheit.

Nach dieser kleinen Einstimmung nahm der Besucher nun aktiv am Geschehen teil und begab sich zu seinem ersten Asyl der musikalischen Reise. War dies das Nachtasyl im Hauptgebäude, so lauschte man gespannt „Fly Me to the Moon“, gesungen und begleitet von Thien aus der Klasse 11, „Ode to my family“ in einem stimmungsvollen Duett von Astrid und Helene (Klasse 12), begleitet von Serena (Klasse 11) auf der Gitarre, und verfolgte fasziniert jede noch so filigrane Tanzbewegung von Paulina aus der Klasse 9. Eingebettet wurden die Beiträge der Schülerinnen und Schüler in ein schauspielerisches Programm, dargeboten durch Dareen, Erik, Hannes, Hedi und Richard aus den Klassen 10 und 8, welches im Publikum für das ein oder andere Schmunzeln sorgte.

Doch auch ein musikalisches Asyl hat einmal ein Ende und so war es nach ca. einer Stunde an der Zeit, den zweiten Raum, den Festsaal, im Nebengebäude aufzusuchen und sich von klassischeren Tönen verzaubern zu lassen.

Den Unterhaltungsrahmen bildete ein barocker Salon, in dem das Publikum von den vornehmen Damen und Herren der Klassen 10 und 7, genauer von Annabell, Karl, Lena, Lola und Lotte, durch das Programm geführt wurden. Zum Auftakt spielte Elias (Klasse 7) das Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ auf der Trompete. Weitere Höhepunkte bildeten das Streicherquartett „4xJot“ zu den Stücken „Adeste fideles“ und die zauberhafte Interpretation von „Hallelujah“ durch Isabella (Klasse 5) auf der Violine. Für gute Stimmung sorgten u. a. Frederike (Klasse 12) mit einem ABBA-Medley auf dem Klavier und Felix (Klasse 11) mit einer Rock Toccata.

Nach diesen sehr abwechslungsreichen Programmpunkten traf sich das Publikum schließlich zum musikalischen Abschluss der Konzertabende erneut im Innenhof. Die Lieder „Castle on the Hill“, performt von Schülern und Schülerinnen der Klasse 10, sowie der traditionelle Auftritt der Büttner-Richter-Band sorgten für einen gebührenden Ausklang der Abende. Mit dem Lied „Sind die Lichter angezündet“, welches von allen Beteiligten gemeinsam mit dem Publikum gesunden wurde, endeten diese vorweihnachtlichen Konzertabende.

Juliane Köhler und Sarah Funke (Fotos: Torsten Richter)


Musikalisches Kreistraining (ein etwas anderes Adventskonzert)

Unter dem Titel „Ankommen“ fanden am 19. und 20. Dezember 2018 etwas andere Adventskonzerte statt – ein Rückblick

Gemeinhin versteht man unter einem Konzert ein Ereignis, bei dem der Zuschauer in einen Raum kommt, sich hinsetzt, eine Zeit lang die Musik genießt und dann, im besten Fall von Musik und Musikern eingenommen, wieder den Heimweg antritt. Nicht so bei den beiden Adventskonzerten des Gymnasiums Dresden-Plauen, wo aus der Not eine Tugend gemacht wurde. Doch der Reihe nach:

Das Organisationsteam stand in diesem Jahr vor einer besonderen Herausforderung, galt es doch, eine konzeptionelle Alternative zu den Konzerten in der schon fast von selbst wirkenden Aula des traditionsreichen Gebäudes in der Kantstraße zu finden. So entstand die Idee, diesmal das Publikum auf die Reise zu schicken, auf eine Reise durch thematisch verschieden gestaltete Räume und die dazu passende Musik. Praktisch durchlebte jeder mehrmals das Aufbrechen und Ankommen.

Per Zufall entschied die Farbe der Eintrittskarte, welcher Raum zuerst angesteuert beziehungsweise welchem Wichtel gefolgt werden sollte. Kreistraining ohne Schwitzen also, das auch noch beste Unterhaltung bot.

Doch bevor es so weit war, begrüßte im Foyer die Büttner-Richter-Band, die aus Großereignissen wie diesem nicht mehr wegzudenken ist, das ankommende Publikum rhythmisch akzentuiert. Die Gäste staunten über die Weiterentwicklung der jungen Musiker/innen in ihren Soli und im Zusammenspiel.

Dann geriet der Besucher nicht nur innerlich in Bewegung, denn er begab sich zur ersten Station seiner Reise. War dies die Jazzlounge im Nebengebäude, ließ man sich bei Hozier‘s „Take Me To Church“, dargeboten von Thien Phuoc Nguyen aus der Klasse 10/1, oder Dean Martin‘s „Walking in a Winter Wonderland“, am Piano von Leander Mohr aus der Klasse 11 musiziert, in wohlig beschwingte Stimmung einhüllen. Gedämpftes Licht, Bar-Atmosphäre – die Metamorphose eines Schulraums. Doch wenn‘s am schönsten ist…

Also weiter zum zweiten Raum – dem Klassiktempel – und damit zur Kammermusikgruppe, die uns mit zwei Bachwerken an die Traditionen erinnerte, dem Zehntklässler Felix Börner, der sehr überzeugend Tschaikowskis Zuckerfee tanzen ließ, wie der erstaunlichen Streicher- und Querflötenfamilie Barthel, die dem Publikum mit einer instrumentalen Fassung des Liedes „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ den Abschied aus diesem Raum versüßte.

Den besinnlichen Tönen nachspürend, waren die Gäste jetzt gespannt auf die zwei noch verbleibenden Stationen dieses ungewöhnlichen Wandelkonzerts. Dazu begab man sich ins Hauptgebäude und strandete auf dem Weihnachtsmarkt, wo auch der leiblichen Genüsse gefrönt werden konnte. Tanz und Chorgesang ließen die Besucher innehalten. Eine Entdeckung war vor allem das Lied des Projektchors „Christmas in the old mans hat“, das verdeutlichte, dass die Probleme der Welt gerade in der Weihnachtszeit nicht vergessen werden dürfen.  

Und schon gab der Wichtel wieder das Zeichen zum Aufbruch: Der letzte Raum – das Winterwunderland – harrte der Aufmerksamkeit. Hier gelang die Verwandlung eines Klassenraumes besonders eindrucksvoll: Ein Pavillon, in Weiß und Silber getaucht, bot den jungen Künstlern einen ganz speziellen winterlichen Auftrittsrahmen. Den nutzten dann auch beispielsweise die junge Tänzerin Paulina Cossa, die die Musik Tom Walker‘s „Leave a Light On“ exzellent in Bewegung umsetzte, oder die beiden Pianisten Maximilian Harder und Clemens Tuma aus der Klasse 12, die sich mit Witz und Können auf eine wohl auch dieses Jahr in Dresden ausfallende „Schlittenfahrt“ begaben.

Beeindruckt von der Vielfalt der Darbietungen und vielleicht auch, dass schon zwei Stunden verstrichen waren, traf sich das Konzertpublikum noch einmal im Innenhof, empfangen von einem Weihnachtslieder-Medley des Klarinettentrios um Justus Czarnikow und verabschiedet von der Schulband.

Schaute man in die freudigen Gesichter und hörte die hellauf begeisterten Stimmen wurden die Organisatoren Antje Sucharski, Anne Nowak und Dr. Michael Liebscher sowie die zahlreichen weiteren Beteiligten an Technik und Ausstattung wohl hoffentlich entschädigt für die Mühen der Vorbereitung.

Das war ein Ankommen in dreifachem Sinne: im neuen Gebäude, in der Musik, in der Weihnachtszeit.

Und es kam an!

Adriana Kostudis