Schule am Rabet 

Zoobesuch

Zoobesuch der DaZ-Klasse am 29.09.2016

 

Einer der letzten schönen und angenehm warmen Tage des Spätsommers war für unseren Zoobesuch geplant.  Die Sonne lachte und die Tageshöchsttemperatur sollte etwa 27 Grad erreichen. Alle 20 Kinder waren aufgeregt und wollten nicht einmal mehr in der Schule frühstücken. Ein Vater als Begleitperson war anwesend. Aber das reichte noch nicht. Als dann noch der zweite begleitende Vater verspätet, aber dennoch auftauchte, war eigentlich alles perfekt.

Die Regeln für den Ausflug waren verlesen und es ging los mit der Straßenbahn.

 

Kurz nach neun Uhr waren wir am Zoo. Viele Leute standen vor den Toren und warteten auf den Einlass. Irgendwie schwante mir schon, dass die Kinder gleich eine herbe Enttäuschung erleben würden und so war es denn leider auch. „Aus technischen Gründen kann der Zoo heute erst später geöffnet werden“, so die Ansage der Zoomitarbeiter. Ich fackelte nicht lange, gab meine Telefonnummer an die Zoo-Mitarbeiter weiter mit der Bitte uns bei Öffnung zu informieren und nahm die Kinder zunächst mit ins Rosental. Von hier wollten wir durch das Zoofenster wenigstens die Afrika-Savanne sehen. Aber auch hier........... nichts zu sehen!!!  Was war los?

 

Einige Giraffenköpfe hinter den Zäunen entschädigten etwas, aber das reichte natürlich nicht.

Einige Kinder rannten nun auf der Wiese herum und spielten Plumpsack, bis plötzlich die Polizei schwerbewaffnet auftauchte und uns aus dem Rosental verscheuchte.

Jetzt bekamen wir die Antwort auf unsere Frage, warum denn der Zoo  geschlossen sei.

 

„Die neuen Löwen sind ausgebrochen!!!!“

 

Das war ja gleich hinter der Afrikasavanne, also Luftlinie maximal 100 Meter von uns entfernt!!!! Panik machte sich kurzzeitig breit, aber schnell ordneten sich die Kinder in der Reihe ein und wir verließen zügig das Rosental durch den hinteren Ausgang, wo wir versuchten den Weg zur nächstgelegenen Straßenbahn zu finden. In der Schule angekommen, musste ich das Versprechen geben, dass wir den Besuch nachholen würden, aber einige Kinder waren noch so geschockt, dass sie einen erneuten Besuch sofort ablehnten.

 

Für Gesprächsstoff war nun ausreichend gesorgt und die Kinder waren trotz der gerade beginnenden vierten Stunde schwerlich zu motivieren in ihre Regelklassen zu gehen und normalen Unterricht zu machen. (Vielen Dank hier an die Bereitschaft der Schul- und Hortleitung flexibel zu reagieren und es den Kindern freizustellen, ob sie in die Klassen oder vorzeitig in die Hortbetreuung gehen.)

Am nächsten Tag wurde mir die Tageszeitung  fast aus der Hand gerissen um etwas über den Ausbruch und das Ergebnis zu erfahren. Und wenigstens gab es Fotos der Löwen zu sehen.

 

Das Verhalten der Kinder an diesem Tag hat mich mächtig beeindruckt. Obwohl alle so enttäuscht waren, war die Atmosphäre innerhalb der Gruppe genial. Und so hatte der Ausflug auch gute Seiten.

 

Der Zoobesuch wird natürlich bald nachgeholt.

 

                                                                                                  Anja Gottschalk (Betreuungslehrerin)