Gymnasium Coswig 

Togo - Projekt

Togo - Projekt

Mit der Verabschiedung des Schulleiters Herr Hamann im Jahr 2007 begann für unsere Schule ein spannendes Projekt:

Herr Hamann wünschte sich bei seiner Verabschiedung keine Geschenke, sondern Spenden für seine Idee, eine Schule im westafrikanischen Togo aufzubauen. Grund war unter anderem, dass seine Tochter am dortigen Goethe-Institut tätig war.

Unsere Schule und ganz besonders unsere Musiker unterstützen dieses Projekt seit dem kontinuierlich. Ein Teil der Spenden eines jeden Weihnachtskonzertes wird traditionell gespendet.

Höhepunkt ist in diesem Jahr, dass eine Schülergruppe mit zwei Lehrern gemeinsam mit Herrn Hamann und seiner Frau nach Togo reisen und sich vor Ort über den aktuellen Stand des Projektes informieren.

Finja Knibbe ist eine der teilnehmenden Schüler und sendet - in Abhängigkeit einer existierenden Internetverbindung - einen täglichen Bericht von der Reise.

 

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Kuchenbasar für Togo am 22.08.2019

Am 22.08.2019 (Donnerstag nach den Ferien) veranstalten wir einen großen Kuchenbasar in unserer Schule, den Erlös spenden wir an das Schulprojekt Togo. Mit dem Geld wird ein Schulgebäude (Gymnasium) in Togo gebaut.

Also: kommt vorbei, kauft Kuchen und bringt ´ne kleine Spende für Togo mit!

 

Förderverein des Gymnasiums Coswig

Sparkasse Meißen

IBAN: DE86 8505 5000 3010 0185 32

BIC: SOLADES1MEI

Verwendungszweck: Schulprojekt Togo

 

Im Namen der togoischen Schülerinnen und Schüler: Danke!!!

Bericht vom 12.Februar 2018

Und dann ist auch schon der letzte Tag. Es klingt komisch zu sagen, von dieser Woche, denn eine Woche ist eigentlich doch sehr wenig. Aber wir haben auch gemerkt, wie lang sich eine Woche anfühlen kann und dabei furchtbar schnell rumgeht. Wenn wir an all das Erlebte zurückdenken, dann müssten es mehrere Monate gewesen sein, so viel haben wir gesehen und gesammelt. Doch es waren nur knappe acht Tage. Acht Tage, die vielleicht unser Leben veränderten und wenn nicht, dann wenigstens unsere Sichtweise auf viele Dinge. Erst in den nächsten Wochen, wenn wir wieder in unserem normalen Alltag sind, werden uns nach und nach die Dinge auffallen die wir plötzlich mit anderen Augen sehen, weil wir wissen, in welchem Zustand diese auf der Welt auch existieren können. Wir werden selbst unsere Duschen und WCs mit einem wohligen Gefühl der Dankbarkeit nutzen und wenn wir unsere geräumigen Klassenräume betreten, dann fällt uns das Bild ein, welches uns einst geboten wurde. Aber wir werden hoffentlich auch locker geworden sein. Werden an die so offenen Menschen denken, die sich nicht zu schade waren, einfach frei ihre Gefühle auszudrücken, zu tanzen, laut zu singen. Werden an ihre Gastfreundschaft denken und wie wir in Zukunft ein Stück mehr sein können wir die herzlichen Togoer die uns in ihrem kleinen Land empfingen.

Ein letztes Mal werden wir eingeladen an dem Leben hier teilzuhaben und das an einem der innigsten Punkte einer Gemeinschaft, dem Glauben, der Religion. Gemeinsam, auch wenn wir nicht alle des Christentums angehören, nehmen wir an der 2 1/2 h Messe teil, die in einer offenen, bunten und fröhlichen Kirche im Zentrum stattfindet. Es fasziniert uns, dass doch egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe und welchen Alters, die Menschen beim Glauben an einem Punkt zusammen treffen, hier gemeinsam für etwas stehen. Dass merkt man vor allem an den Versen und den Melodien, die der peppige Posaunenchor bläst und die Chorgruppe singt und die uns doch plötzlich bekannt vorkommen. Egal welche Sprache, ob auf Französisch, der hiesigen Sprache Ewe oder Deutsch. Der Singsang der Gebete und der Rhythmus der Melodien bleiben gleich, genauso wie die Botschaft. Dass hier die Kirche und der Glaube jedoch eine bedeutende Rolle spielen, machen die langen mehrmaligen sonntägigen Messen deutlich, die von allen stets gerne besucht werden. Dabei laden die jazzige und lässige Musik der Band und der lockere Jugendchor ein. Und schon von der Straße aus, herrscht  Stimmung in dem für alle offenen Saal, voll mit tanzenden, betenden Menschen. Für uns, die einen solchen Gottesdienst nicht gewöhnt sind, eine besondere Erfahrung die uns in Deutschland fehlt und vielleicht auch der Grund ist, weshalb es hier viel mehr Jugendliche herzieht. Nach dem Gottesdienst geht es noch einmal auf den Markt, der heute am Sonntag nicht ganz so voll und rummlig ist. Valex, das Mädchen aus Lomé hilft uns glücklicher Weise auch beim Verhandeln der oft unverschämten Preise, obwohl diese für deutsche Verhältnisse nicht übertrieben wären. Wir haben schon bald gemerkt, dass hier alles viel billiger ist, oder durch gutes und oft auch rigoroses Verhandeln, billiger gemacht werden kann. So erwerben wir mit unserem Taschengeld von 12000 Franc - umgerechnet 20€ - ein paar landestypische Mitbringsel und Früchte, bevor es das letzte Mal an den Strand geht. Abends heißt es dann auch schon Abschied nehmen. Abschied von Eva Hamann, die uns die ganze Woche begleitet und tatkräftig unterstützt hatte und ohne die die Reise keineswegs möglich gewesen wäre. Und Abschied von der Stadt, ihrer Wärme. Die der Sonne, die uns schon bei der Abreise fehlt und die der Menschen. Abschied von den besonderen Gerüchen, der rhythmischen Musik und den bunten Farben. Wir freuen uns auf zu Hause, auf unsere Eltern, die bereits sehnsüchtig auf unsere Berichte warten, unsere Freunde. Aber es liegt auch ein wenig Melancholie in der drückenden, schwülen Luft, als wir im dunklen Lomé zum Flughafen fahren. Nachdem wir durch all die Sicherheitskontrollen gut durch gekommen sind, die selbst in Deutschland nicht so penibel durchgeführt werden, fliegen wir über dem Lichtermeer der Großstadt davon in Richtung Paris und dann Nachhause. Es soll noch einmal ein unruhige Nacht werden, in der wir alle kaum Schlaf finden, doch die Aussicht auf ein weiches Bett lässt uns bis nach Berlin Tegel durchhalten, wo wir müde und etwas schmutzig, aber auch dankbar gesund und munter zu sein, am nächsten Mittag ankommen.

Wenn ich diesen letzten Beitrag abschicke, bin also schon wieder in Deutschland, habe Abstand gewonnen, kann nun auf meine Erlebnisse zurückschauen, von ihnen erzählen, wissbegierige Fragen beantworten und doch werden unsere Zuhörer sich vermutlich nie genau vorstellen können, wie es wirklich war. Denn das konnten auch wir uns nicht vor der Reise. Nein, aber wen es ebenfalls reizt, einmal wirkliche Wärme zu spüren, über einen turbulenten Markt zu gehen und selbst zu verhandeln. Wer mit Menschen aus einer anderen Kultur, einem anderen Land, ja Kontinent zusammen tanzen, lachen und singen möchte. Wer neues Essen ausprobieren und die ganz besondere Gastfreundschaft erleben will. Oder wer Lust hat auf dem heißen afrikanischen Sand, mit über 75 lustigen und offenen Schülern am Sportunterricht teil zu nehmen, ja der muss sich vermutlich selbst auf eine solche Reise begeben. Aber ich hoffe trotzdem, euch mit meinen Berichten mitgenommen zu haben, und dass ich euch einen Eindruck geben konnte. Einen Eindruck von diesem so herzlichen Land, welches der ein oder andere von uns bestimmt noch einmal besuchen wird. Und vielleicht habt ja auch ihr jetzt Lust bekommen, all das mit eigenen Augen zu sehen, zu erleben. Ich danke den Menschen, die sich für unsere Reise interessiert haben, uns Mut machten und in Gedanken stets bei uns waren.

 

Ich wünsche allen noch schöne und erholsame Ferien.

 

Liebe Grüße Finja.

 

Bericht vom 11.Februar 2018

Am nächsten Morgen, verlassen wir die Unterkunft in Kara, die unter hohen Palmen liegt und um die Ziegenherden traben, um im Müll nach Essbarem zu suchen. Doch es ist eine vergleichbar luxuriöse, saubere Unterkunft, wenn man die einfachen Hüttchen aus Lehm, mit den Strohdächern sieht und keiner festen Toilette. Aber es ist auch angenehmer sich hinter einen Strauch zu hocken, als eines der übelriechenden Stehklos zu nutzen, die es in den Schulen oft gibt.

Wir machen uns wieder auf den Weg nach Lomé. 6h fahren wir wieder durch die sich stetig wandelnde Landschaft. Beobachten die Menschen am Wegesrand, die uns zuwinken, verblüfft über weiße Gesichter. Zum Mittag sehen wir die betenden Gläubigen, die zu den unzähligen Moscheen am Wegesrand strömen. Man könnte die ganze Zeit aus dem Fenster schauen und den Fotoapparat gezückt halten, um die Kuriositäten die es alle Meter lang zu bieten hat, fest zu halten. Denn immer wieder sehen wir Autos, vollgestopft mit Menschen, die der TÜV vermutlich nicht mal einen Meter hätte die buckelige Straße befahren lassen, die die einzige ist zwischen Kara und Lomé. Oder auch die Mopeds, die zu ganz neuen Zwecken benutzt werden und immer wieder den Herden von wild herumirrenden, dümmlich wirkenden Laufhühnern ausweichen müssen. Es fallen uns ständig neue Dinge auf, von denen wir in Deutschland berichten wollen, die wir so noch nie in unserem geregelten, kontrollierten Land erlebt haben. Die Woche neigt sich dem Ende zu und die Erinnerungen werden immer mehr und an der Speicherkapazität des Fotos und unserer Köpfe merken wir, dass es bald Zeit für uns ist heimzukehren. Die Erfahrungen zu verarbeiten und zu teilen. Gleichzeitig könnten wir unzählige Dinge aufzählen, die uns fehlen werden. Allein schon die Wärme, die wir erst in einigen Monaten wieder um uns haben werden. Zwischendurch noch einen kurzen Halt an der Wahala, einer Gedenkstätte für gefallene deutsche und togoische Soldaten im 1. Weltkrieg. Ein blütenweißes Grab und gutbestückte Infotafeln. Die Ordnung, auf die hier Wert gelegt wurde, weist auf den Ernst und die Wichtigkeit dieses Themas für das Land hin, welches einst einmal deutsche Kolonie war. Doch so sauber, wie es auf dem kleinen Grababschnitt ist, sehen wir es in ganz Togo nur beim deutschen Botschafter im Garten, bei dem wir heute Abend noch eingeladen werden. Auf den Straßen der Stadt und den Feldern am Wegesrand, liegt der Müll meist wie Laub, als bunte Fetzen auf dem grauen Staub. Es ist ein großes Problem des Landes, welches viel tiefer sitzt, als wir anfangs glauben. Es ist nicht nur die Mülltrennung die hier fehlt. Mülltonnen sieht man selten und es ist für die Menschen ganz natürlich ihre Abfälle einfach dort fallen zu lassen, wo sie entstehen. So fliegen vor allem die kleinen Plastebeutel der Trinkpäckchen vorbei, von denen uns erst abgeraten wird, als wir sie bereits getrunken haben. Schon lange im Voraus, hatten wir uns auf diese seltsame Art des Trinkens gefreut, doch wir müssen feststellen, dass es mehr nach Flüssigkeit mit Plastik schmeckt, als nach etwas Trinkbarem und auch unseren, sowieso etwas sensiblen Mägen, verhilft es nicht gerade zur Besserung. Es vergeht kein Tag, an dem es nicht einem von uns mit der nun schon bekannten, allgemein fiesen „Scheißerei“ erwischt, aber es gibt genügend Chemiekeulen aus der guten deutschen Hausapotheke, die wir in diesen Tagen zu schätzen lernen und schon nach wenigen Stunden sind die Kranken wieder auferstanden und saugen die auf uns einströmenden neuen Einflüsse in sich auf.

Und auch an diesem Tag soll uns keine große Pause gegönnt werden, denn gerade erst in Lomé angekommen, müssen wir uns auch schon wieder für die Einladung beim Botschafter fertig machen. Als wir den grünen Rasen vor der Botschafterresidenz betreten, wird uns wieder eine Welt gezeigt, die wir hier in Togo so noch nicht erlebt haben. Noch einmal wird uns bewusst, wie groß doch die Unterschiede zwischen Arm und Reich sein können. Von den Balkons aus müsste man die armen Viertel sehen, die Menschen, die in den einfachsten Verhältnissen leben. Doch hinter den dicken Mauern hier ist alles gepflegt, hier gibt es Personal der den Rasen stutz und sprengt. Heute Abend gibt es Menschen die für uns an der Bar stehen oder uns zu unseren Plätzen weisen. So einen Luxus sind wir nicht einmal in Deutschland gewöhnt. Es passt nicht zu unserer Reise, dass sehen wir auch an unseren Klamotten, die als Wärme- und Mückenschutz gut dienen, aber nicht für einen solchen Empfang. Doch wir treffen auch die Menschen wieder, die uns über die Woche in ihre Welt geladen haben. Die uns ihre Schule zeigten oder die Deutschclubs mit ihren wissbegierigen Schülern und lernen neue kennen. Valex und Djemila sind so alt wie wir und kommen aus Lomé. Wir kommen ins Gespräch, weil sie selbst einmal für eine kurze Zeit in Deutschland waren und es interessiert uns, wie es für sie war die andere Kultur kennenzulernen. Ob ihre Erwartungen erfüllt wurden und welche Fragen, ungewohnte Situation sich für die beiden ergeben haben, denn nach dieser Woche, hatten auch wir uns ein neues, eigenes Bild machen müssen. Von Togo, seinen Menschen und seiner Kultur. Wir merken aber auch, dass wir uns doch alle sehr ähnlich sind. Gerade in der modernen Gesellschaft hier in der Hauptstadt. Die beiden Mädchen mögen Nutella, schreiben auf WhatsApp und schauen gerne Fernsehen. Dafür ist es egal in welchem Land man ist. Wir zeigen uns, wie wir gerne tanzen und selbst Walzer ist den beiden nicht unbekannt. Und obwohl sie aus dem westafrikanischen Land stammen, sind es nicht alle Tradition und Seiten, die sie mit diesem teilen. Valex erzählt uns zum Beispiel, dass ihr Vater einst dagegen war, die für die verschiedenen Ethnien typischen Narben auf den Wangen, seinem Kind zuzufügen. Und auch die frühe Heirat sehen sie als ein riesiges Problem, nicht nur von Togo. Wir merken wieder und sind erstaunt, was für ein Unterschied selbst in einem so kleinen Land zwischen Arm und Reich herrschen kann.

Ein letztes Mal fallen wir totmüde in die von Moskitonetzen bedeckten Betten, schwitzen uns fast zu Tode. Denn der nächste Tag ist unser letzte und wir sind noch ein weiteres, vielleicht letztes Mal in dieser Reise gespannt auf die neuen Erlebnisse.

Bericht vom 10.Februar 2018

Als wir am nächsten Morgen aufwachen, ist es erstaunlich kühl. Ja gerade zu kalt, wenn man eigentlich über 30 Grad schon um 7.00 Uhr morgens gewöhnt ist. Dieses Mal wurden wir in einem kleinen, von Nonnen geführten Hotel untergebracht. Doch als wir noch spät am letzten Abend unter einem klaren Sternenhimmel ankommen, haben wir kurz die Befürchtung im Bus schlafen zu müssen, denn von einer Verwaltung der Unterkunft fehlt jede Spur. An die Gelassenheit der Afrikaner müssen wir uns wohl noch gewöhnen, obwohl wir uns schon langsam in ihren eigenen Rhythmus eingetaktet haben. Wie heißt es doch: ,, die Europäer haben die Uhren, die Afrikaner die Zeit“. Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns und für das Dorf Kpewa, welches wir als erstes in seiner Schule besuchen. Nur eine kurze, aber sehr wackelige Busfahrt ist es von Kara entfernt, auf der wir uns mit Liedern, die wir hier gelernt haben, schon mal in Stimmung bringen. Als wir das Schulgelände befahren, werden wir schon von weitem stürmisch begrüßt. Alle Generationen sind versammelt und empfangen uns mit Trommeln, lautem Gesang und wilden Tänzen. Wir werden zu unseren Plätzen wie Prominente geleitet und die Männer müssen die aufgeregten Kinder mit Stöcken zurückhalten. Ich komme mir etwas komisch, unwirklich vor. Einerseits bin ich erstaunt über diesen herzlichen, begeisterten Empfang. Noch nie wurden wir von jemandem derart begrüßt. Gleichzeitig frage ich mich aber auch, ob das nötig gewesen wäre. Ist unsere Ankunft ein solcher Grund zum Feiern? Es schafft eine Lücke zwischen uns, die ich überwinden möchte, aber plötzlich nicht mehr kann. Wir sitzen da auf unseren Stühlen im Schatten und winken den Menschen unter uns zu, wie die Royals. Sind wir nicht auch nur einfache Menschen?
Sogleich sehen wir die Spenden, die durch unsere Unterstützungen ermöglicht wurden. Auf einer langen Tafel sind sie auf dem orangefarbenen Sand des staubigen Schulhofs platziert. Drum herum tummeln sich die über 200 Schüler des CEG Kpewa, warten bereits seit 6.00 Uhr gespannt auf die feierliche Zeremonie. Jetzt ist es fast 10 und es soll noch zwei Stunden dauern, bis alle Dankesreden gehalten wurden, von den Schulleitern und uns. Bis die Spenden wie Lehrbücher, Hefte, oder Kopierer an die Lehrer und Schüler übergeben wurden, und auch unsere Schuluniformen für die Mädchen. Nicht nur die Schüler, welche diszipliniert dem Programm folgen, sind froh als der offizielle Teil beendet ist. Doch die Kinder haben sich alle Mühe gegeben, mit ihren frohen Showeinlagen, uns zu ehren. Es macht riesen Spaß mal zur Abwechslung einem der einstudierten Tänze und Lieder zu folgen, die die bemalten Schülerinnen in den farbenfrohen Kostümen für uns präsentieren und die wir noch lange danach Summen werden. Oder auch an einer der lockeren Tanzeinlagen teilzunehmen, die immer wieder zwischen den Ansprachen losbrechen. Alle sind begeistert, als auch mal die weißen, fremden „Juvos“ ihre etwas verstockten Hintern im Takt der selbstgebastelten Trommeln bewegen, die an diesem Tag noch von Herr Zeimetz als Mitbringsel erworben werden. Zum Mittag soll es das traditionelle Fufu geben. Einen Klos aus Maniokwurzel, die allerdings im Dorf, nur ein paar Fußminuten entfernt noch gestampft werden muss. Nun haben auch wir die Möglichkeit uns einmal selbst daran zu versuchen und spüren, wie anstrengend die Zubereitung ist. Mit dicken Holzstäben wird der klebrige, weiße Brei von den Frauen, meist zu dritt, in einem Holztrog bearbeitet. Zurück an der Schule werde ich das erste Mal mit einer Situation konfrontiert, die mich nachdenken lässt, über unsere Situation hier, über unsere Rolle die wir als Besucher aus einem westlichen, privilegierten Land spielen. Wir verteilen Gummibärchen und abgetragene Klamotten an die Schar von kleinen Kindern, die uns nicht von der Seite weicht, uns stets mit wachen, interessierten Blicken verfolgen. Doch was wir dabei haben, reicht noch lange nicht für alle, es sind zu viele und wir haben noch eine Schule zu beschenken. Die Kinder reißen uns die Dinge regelrecht aus den Händen, Geschwister schlagen sich um eine Tüte Haribos und ein Mädchen mit einem kaputten Flip Flop weint, weil für sie nichts mehr da ist. Ich muss mich von den bittenden Händen wegdrehen, muss ihn sagen dass alles aufgebracht ist. Eine bedrückende Situation, für uns alle, denn wir haben eigentlich noch volle Taschen. Wir müssen sagen, dass wir nichts haben, obwohl wir eigentlich so viel besitzen. Nicht nur die Gummibärchen oder die Schulsachen. Nein wir besitzen viel mehr, Dinge die für die Kinder gar nicht sichtbar sind, die sie in ihrem Leben vermutlich nie besitzen werden. Es ist das Glück der Geburt, welches mir hier wieder bewusst wird. Wie wirken wir auf die Kinder, wenn wir ihnen zu winken, lächeln. Ahnen diese all das? Verachten sie uns dafür? Die Frauen, die schon in jungem Alter ihre kleinen Kinder in bunten Stoffbahnen auf dem Rücken tragen. Die Männer, die hier eine übergeordnete Rolle besitzen. Wir, die wir in unseren sauberen Klamotten herumlaufen, irgendwann mit unserem klimatisierten Bus wegfahren und uns auf den Skiurlaub zu Hause freuen. Auf fließendes Trinkwasser. Auf sichere Lebensmittel und keine überfüllten Klassenräume. Ich will den Menschen nah sein, ihre Welt kennenlernen, aber je mehr ich mir dessen klar werde umso fremder fühle ich mich. Ich weiß nicht wie sich ihr Leben anfühlt. Ich sehe fröhliche Menschen hier, lachende. Leute die uns zu winken, Kinder die mit ihren Freunden spielen, rumblödeln, wie wir. Aber ich kenne auch mein Leben. Meine täglichen Privilegien, denen man sich oft gar nicht bewusst ist und dann höre ich die Menschen die zu mir kommen und sagen, dass es ihr großer Traum ist einmal in Deutschland zu leben. Sicher Togo ist ein Land, in dem die Mehrheit der Menschen kein Hunger leidet, aber dass sich Kinder so sehr um etwas wie ein klebriges Gummibärchen streiten können, lässt mich doch nachdenklich werden. Und doch schenken sie uns in dieser Zeit so viel, kochen für uns, wie Salifa die Frau aus Lomé die extra die 6h Fahrt auf sich nimmt, um mit ihren Töchtern uns in der Schule in Kpewa zu bewirten. Was ist den Menschen hier wichtig? Was macht ihnen Freude? Es ist wohl vor allem die Gastfreundschaft, das Miteinander. Doch vieles weiß ich wohl auch nicht, kann es nur mit mir vergleichen und muss feststellen, dass das nicht funktioniert. Aber wenn wir tanzen, zusammen singen, uns an den Händen fassen und nur über ein Lachen kommunizieren können, dann merken wir auch, dass wir doch alle gleich sind. Egal welche Hautfarbe oder Religion. Egal mit wieviel Geschwistern wir auf die Welt kommen, in welchen Verhältnissen wir aufwachsen. Wir alle sind Kinder dieser Erde, auch wenn es manchmal mehr als die Kilometer sind, die uns voneinander trennen. Wenn wir das verstehen, dann können wir auf die Menschen zugehen und uns nicht fremd fühlen, dankbar sein, dass wir hier sein dürfen, dass sie uns zeigen, was es heißt dankbar und glücklich zu sein, selbst wenn man nicht alles besitzt was man sich wünscht. Denn die Kinder hier wünschen sich vor allem Bildung, Frieden, Liebe. Und wenn wir genauer darüber nachdenken, dann ist es auch dass was wir uns wünschen. Es ist wohl auch der Grund weshalb wir alle froh sind, dass wir durch so eine Organisation hier sein können. Dass wir die Möglichkeit haben den Menschen näher zu kommen, mit ihnen die Schulbank und das Mittag zu teilen. Dass sie uns für einen kurzen Moment an ihrem Leben teilhaben lassen. Wir wissen nicht, wann und ob uns diese Gelegenheit noch einmal geboten wird.

Auch in der zweiten Schule in Koumondé sollen wir uns diese Fragen noch einmal stellen. Werden uns diese Gedanken durch den Kopf gehen. Die Zeremonie ist fast gleich, wieder die wilde, laute Begrüßung, die langen Dankesreden, die feierliche Spendenübergabe. Und danach noch einmal die unangenehme Situation, die Mitbringsel gerecht verteilen zu wollen. Wir stoßen an unsere Grenzen und müssen feststellen, dass es nicht möglich ist. Es wird nie genug für alle da sein. Aber die Frage ist auch, wann ist überhaupt genug? Wann können wir sagen, wir haben genügend getan, alles in unserer Macht stehende? Wohl nie, aber es ist genauso wichtig sich einmal in eine solche Situation zu begeben, sich zu hinterfrage nach alle dem. Abgeschlossen wird der ereignisreiche Tag, mit vielen bewegenden Momenten, in positiver aber leider auch etwas negativer Hinsicht, mit einem Fußballspiel der Schüler aus Koumondé. Unser Ben, der hier übrigens von den Menschen wie ein wandelndes Wunder gefeiert wird, darf auch teilnehmen. In der untergehenden Sonne rennen die Kinder dem Ball über dem staubigen Feld hinterher. Drum herum die johlende Schülerschaft. Es ist schon dunkel, als wir die beiden einfachen Schulhäuser, die auf einem Hügel zwischen den grünen, auch felsigen Bergkuppen liegen, verlassen.

Bericht vom 9.Februar 2018

Wir sind jetzt schon seit etwa 4 Tagen hier und machen uns nun auf den Weg in den Norden. Unser Bus mit den beiden Fahrern, soll uns hinbringen.

Zum Frühstück gibt es noch Mangos und Papayas vom Markt, welche hier eine andere Farbe haben und viel saftiger schmecken, als in Deutschland. Bereits gestern hatten wir die Möglichkeit uns selbst halbreife Mangos von einem Baum zu pflücken. Für die Einheimischen nicht nachvollziehbar, für uns eine außergewöhnliche Erfahrung. Hier muss alles fast überreif sein.

Noch ist die Hitze in Lomé erträglich, denn man hat sich so langsam daran gewöhnt, so wie man sich an den unglaublich lauten Straßenlärm gewöhnt hat. Doch es soll noch heißer werden im Norden, nochmal um die 8 Grad mehr, denn dort fehlt das feuchte Seeklima. Nach dem unser Gepäck auf dem Dach des Busses verstaut ist geht es auf die insgesamt 6 h Autofahrt. Schon nach kurzer Zeit verwandelt sich die Vegetation am Straßenrand deutlich. Wo einst Häuser aus Beton standen und viele Autos auf den nur teilweise befestigten Straßen führen, wachsen jetzt Palmen und Gräser. Doch wir fahren auch immer wieder an schäbigen, staubigen Hüttchen mit Außenfeuerstelle vorbei, begegnen winkenden Menschen, die erstaunt sind über einen solchen Anblick, den wir bieten. Immer wieder fahren wir haarscharf an anderen, bis in den Himmel beladenen LKWs vorbei und zittern so manches Mal beinahe um unser Leben. Dass immer wieder ein umgekippter Lastwagen samt Ladung im Straßengraben liegt, macht uns nicht gerade mehr Mut. In dem klimatisierten Bus, bekommt man nicht viel von der drückenden Hitze in der oft auch trockenen, verbrannten Steppe, mit. Nur bei den Pinkelpausen spüren wir, wie enorm sich ein Temperaturunterschied von wenigen Grad, bemerkbar macht. Ich muss immer wieder an eine 24h Sauna denken, denn ordentlich schwitzen ist hier garantiert. Nach 5 h kommen wir in Sokodé an. Dort besuchen wir eine Schule, an der Eva Hamann und auch Ruprecht Tauchmann (ein ehemaliger Schüler unseres Gymnasiums) bereits war. Es ist wieder eine staatliche Schule und der Schulhof ist groß und staubig, es gibt wenige Schattengelegenheiten und wir bemitleiden die Schüler und auch uns selbst, dass wir nun noch bis um 17.00 Uhr am Unterricht teilnehmen müssen. Dieses Mal Französisch. Wenn wir an unseren Schulalltag denken, fallen uns sofort die großen Unterschiede auf. Hier haben die Schüler 2h Mittagspause, dafür aber meistens bis zum späten Nachmittag. Die Schulstunden sind mit 50 Minuten ebenfalls länger und es gibt keine Pause. Ja da trinken ist geradezu verboten, und dass bei fast 40 Grad! Als wir dieses Mal die wieder vollgestopfte Klasse betreten, werden wir eher verhalten begrüßt und wir dürfen hinten im Klassenraum Platz nehmen, wo wir auch für den Rest der Stunde gelassen werden. Aus den Fetzen die wir verstehen, bekommen wir mit, dass die Schüler ein Thema erörtern und ihre Motivation etwa genauso hoch ist wie die unsere bei diesem Aufgabenbereich. Doch bei den Zuständen, die hier am Nachmittag in den stickigen Klassenräumen herrschen, ist dies vollkommen verständlich und man erkennt deutlich die Bemühungen der fleißigen Schüler. Obwohl sie zu fast 70 Unterricht haben, sind alle still und konzentriert. Nach dem Unterricht, werden wir dieses Mal ohne großes Aufheben verabschiedet und wir fahren noch einmal eine Stunde nach Kara, wo wir für die nächsten beiden Nächte übernachten werden.

Wir sind alle bereits sehr gespannt auf den nächsten Tag, denn es soll ein riesiges Fest geben zu Ehren unserer Spendenübergabe. Also bis Morgen und liebe Grüße, dieses Mal aus Kara.

Bericht vom 8.Februar 2018

Nach einer unruhigen Nacht werden wir von den Vögeln in den Mangobäumen im Innenhof geweckt. Wir müssen schon früh raus, denn wir besuchen eine weitere Schule, dass lyceé 2 fevrièr. Im Gegensatz zur gestrigen Schule ist diese eine staatliche. Die Unterschiede kann man schon beim Betreten des weitläufigen Schulgeländes erkennen. Wo in der Privaten, die Schüler mit Mopeds kommen, stehen hier alte Fahrräder rum, die Schuluniformen jedoch sind gleich. Beiger Rock und weiße Blusen, für die Mädchen. Doch uns fällt auch bald auf, dass hier an der Schule jedes kurzgeschorene Haaren hat, um sich nicht von den anderen durch etwas Besonderes hervorzuheben, wie uns sogleich erklärt wird. Für uns, die stolz auf die langen Haare sind, unvorstellbar. Bei über 30 Grad, nehmen wir mit 75 Jugendlichen am Sportunterricht teil. Wir rennen mit bloßen Füßen über den steinigen, heißen Sand, dehnen uns oder lenken die Schüler durch interessierte Gespräche vom Unterricht ab. Darüber ist aber niemand außer dem Sportlehrer besonders böse, denn bei diesen Temperaturen hat niemand eine große Kondition. Im Anschluss, nach 55 min. werden Unmengen an Fotos von uns gemacht, als wären wir eine seltene Tierspezies. Wir werden von einer fotowütigen Gruppe zur nächsten gezogen und begeistert Nummern und E-Mail-Adressen ausgetauscht. Bereits hier wird über WhatsApp mit den neugewonnen Kontakten geschrieben. Es wird uns noch häufiger so ergehen, wie wir an diesem Tag feststellen sollen. Die Schüler auf der staatlichen Schule, strahlen eine unglaubliche Wärme und Offenheit aus, mit der sie uns herzlich in ihren Klassen empfangen. Beim Fragen stellen sind sie noch eher verhalten, beschränken sich auf die Floskeln „ca va?“, häufiger werden die Namen und das Alter erfragt und natürlich wo wir her kommen, doch Dresden und selbst Berlin sagt hier den wenigsten etwas. Die Verständigung erfolgt meist auf Deutsch, denn mit unserem Schulfranzösisch kommen wir hier, bei den starken Akzent leider nicht allzu weit. Außerdem sprechen die Schüler, obwohl erst seit weniger Zeit, bereits fast fließend unsere Sprache und das voller Stolz und Begeisterung. Im Deutschunterricht werden wir in die engen Bänke zu 69 weiteren Kindern gequetscht, die für uns lauthals selbstgedichtete Begrüßungslieder singen und sie sind sehr enttäuscht, als wir dann auch schon bald wieder gehen müssen, denn ein großer Auftritt wartet auf uns. Im Goetheinstitut findet heute der schon lange erwartete Kulturabend mit den besten Deutschclubs aus dem ganzen Land statt. Auch wir dürfen einen Beitrag aufführen, den wir im Voraus schon mit Aufregung vorbereitet hatten. Doch als wir die Auftritte der andern sehen, rutscht uns das Herz in die Hose. Mit riesiger Begeisterung und Enthusiasmus wurden Sketche einstudiert, Tänze und Lieder, die eine Brücke zwischen der deutschen und der lebhaften afrikanischen Kultur schaffen. Zu rhythmischen Trommelklängen tanzen Mädchen und Jungs in bunten Röcken über die kleine Bühne im geschmückten Hof oder stellen theatralisch die Begebenheit des Froschkönigs dar. Wir als deutsche Gruppe von Schülern sollen das Highlight des Abends darstellen. Als wir die Bühne betreten und etwas schüchtern mit dem Kanon beginnen, werden die Handys gezückt. Doch schon bei unserer Choreografie zu Mark Forsters „Chöre“ geht die ganze Masse von Jugendlichen ab und wir vergessen jegliche Bedenken. Den Höhepunkt, bildet das Fliegerlied und die Vereinigung der Deutschclubs tobt.

Nach dem Programm werden wieder die Fotos geschossen und Nummern ausgetauscht, wir kennen diesen wilden Prozess bereits. Am Abend werden dann Koffer gepackt, denn es geht morgen in den Norden nach Kara und Sokodé wo wir noch mehr Schulen besuchen werden. Vor allem die, für welche wir im Voraus mit den erfolgreichen Kuchenbasar und den Kleiderspenden, Unterstützungen gesammelt haben. Leider wissen wir nicht ob es dort eine Internetverbindung gibt, weshalb ein Beitrag ausbleiben könnte. Fühlt euch jedoch herzlichst von allen gegrüßt! Eure Togorreisenden :-)

Bericht vom 7.Februar 2018

Wer eine Reise tut, hat viel zu erzählen oder auch zu lügen...( togoisches Sprichwort).

Erst seit etwa 2 Tagen sind wir hier und haben bereits so viel erlebt, dass es uns an Erzählungen von neuen Erfahrungen nun wirklich nicht mangelt. Am Morgen dürfen wir endlich auch mal den Unterricht der Schüler hier erleben, im Collège Saint Joseph. Im Deutschunterricht waren alle der Jugendlichen sehr bemüht und konzentriert, auf die neue und doch, wie wir feststellen müssen, so schwierige Sprache. Aber alle schlagen sich wacker. In der langen Mittagspause unterhalten wir uns mit den kleinen Schülerinnen, welche begeistert für uns japanische Mandeln knacken und französische Lieder singen. Alle sind enttäuscht, als wie wieder los müssen, denn es beginnt jetzt eine Sightseeingtour auf Deutschenspuren. Ein besonderes Wahrzeichen sind die alte Landungsbrücke und der Gouverneurspalast, zu dem der Zugang wirklich schwierig ist. Es ist ein magischer Ort und man kann besonders hier die verblichenen Spuren der Kolonialzeit erkennen. Schon um 18.00 Uhr wird es langsam dunkel und dann kommen die Mücken, vor denen wir alle riesengroßen Respekt haben. Nachts schützen uns Moskitonetze in unseren Zimmern, die wir uns mit den Geckos an der Wand teilen.

Auf den Straßen herrscht jetzt zur Abendzeit reges Begängnis. Mofas und Wagen drängeln sich durch die schmalen Gassen und man ist meist nur Millimeter von dem anderen Gefährt entfernt. Aber die Togoer sehen es gelassen. Zum Abendbrot, sind wir bei Einheimischen eingeladen. Es ist bereits dunkel, als wir den beleuchteten Innenhof von Salifa und ihrer großen Familie betreten und sofort werden wir herzlichst begrüßt, als wären wir lange vermisste Freunde. Wir kommen überhaupt nicht hinterher uns zu bedanken, für all die überschwängliche Gastfreundschaft, mit der wir in die lebhafte Familie aufgenommen werden. Uns wird ein Essen aus einem Maisbreiklos und verschiedenen Soßen mit Fisch oder Fleisch angeboten. Dazu gibt es selbstgemachten, sehr süßen Hibiskussaft. All das wird mit der bloßen Hand gegessen, die vorher in einer besonderen Prozedur gewaschen wird. Diese Essensform, ist eine willkommene Abwechslung, die von unseren Eltern in Deutschland meist nicht geduldet wird. Den Tanzabend, zu afrikanischen Hip-Hop Klängen, eröffnen die Kinder und wir werden bald angesteckt von dem Rhythmusgefühl. Unser Programm für den Kulturabend findet bereits bei der Generalprobe große Bewunderung und Freude. Abgeschlossen wird der wilde Tanzabend auf dem staubigen Boden des Innenhofs, mit Frau Hannemanns „throw, catch“. Alle sind dabei und hell auf begeistert. Noch lange danach sind wir von der Lebensfreude und Aufgeschlossenheit aller fasziniert. Noch ein Tag wartet auf uns hier in Lomé, voll mit einem weiteren großen Programm. Bis bald!

Bericht vom 6.Februar 2018

Togo, dass kleine Westafrikanische Land am Atlantik, ist unser Ziel, unser Abenteuer, und vermutlich auch Mutprobe. Als wir am Sonntagmorgen, gegen 6.00 Uhr in Coswig starten, schneit es. Die Kälte macht den Kontrast noch deutlicher, der sich uns schon am Ende des Tages bieten wird. Denn nach insgesamt 16 Stunden Anreise, während der man spätestens über der in der Abendsonne versinkenden Sahara ein wenig Schlaf findet, kommen wir in dem 30 Grad heißeren Lomé an, der Hauptstadt des ca. 600 km langen Landes. Wir beziehen die kleinen Hütten im Campusgelände der Uni, die in der nächtlichen drückenden Hitze unter hohen Mangobäumen ruhen. Man hört jemanden singen, fast wie in König der Löwen, es wird für alle eine unruhige Nacht. Am nächsten Morgen besuchen wir den deutschen Botschafter und danach begrüßt uns der Leiter des Goetheinstitutes, eine Uni für Deutschlerner. In der größten Mittagshitze schlängeln wir durch den überwältigenden Markt. Wir werden überflutet mit Gerüchen, bunten Farben und stürzen uns ins Menschengetümmel. Dann geht es an den Strand. Noch immer sind wir wie erschlagen, von den neuen Eindrücken, Gerüchen, die während einer halben Stunde in einer engen, stickigen Gasse auf uns einschlugen. Wir sind froh noch all unsere Sachen bei uns zu haben und nicht von einem der Mopeds überfahren worden zu sein, und doch gab es die buntesten Stoffe, die reifsten Früchte und die aufdringlichsten Händler. Am Strand die erste Erholung, aber doch auch große Freude. Das Gefühl soeben noch im Schnee und der Kälte zu sein und nun am tosenden Meer, ist unglaublich. Wir baden im warmen Atlantik, mit einheimischen Kindern und Jugendlichen, die gerade Pause haben. Erst beäugen diese uns etwas misstrauisch, doch so gleich sind alle Berührungsängste verflogen und man wird mit Freuden einbezogen. In den nächsten Tagen, werden wir noch mehr Kontakt mit Einheimischen und deren Kultur suchen sowie örtliche Schulen besuchen. Wir sind schon sehr gespannt, was für neue Erfahrungen und Eindrücke uns dieses doch sehr entspannte, heiße aber auch so vielfältige Land bringen wird und seine aufgeschlossen Menschen.

Bis bald und viele Grüße aus Togo!