Besonderheiten der CampusCreators

Unserem Projekt liegt die bisher vor allem im außerschulischen Bereich etablierte Idee der Maker-Education zu Grunde. Zentrales Anliegen ist das Erleben der Selbstwirksamkeit eigenen Handelns sowie die Entwicklung von Stärken, Kreativität und Eigeninitiative. Insbesondere mit Blick auf eine wichtige Zielstellung der schulischen Ausbildung, unsere Jugendlichen zu kritischen und mündigen Nutzern digitaler Medien zu erziehen, bietet dieser Ansatz darüberhinausgehendes Potenzial. Er gibt ihnen Gelegenheit, Produkte und Innovationen verantwortungsvoll selbst zu gestalten. Das ermöglicht in der Übertragung der Grundidee auf das Projekt CampusCreatorsWilsdruff einen ganzheitlichen Ansatz für das Gymnasium Wilsdruff. Bei der Umsetzung der Projektidee steht die Vielfältigkeit – diversity ganz im Mittelpunkt. An dieser soll auch das Besondere des Projekts sichtbar werden: 

Diversity of minds  

Herzstück des Projekts ist der Rollenwechsel unserer Lernenden vom digitale Medien konsumierenden jungen Menschen hin zu verantwortungsbewussten Produzenten (Taker-Maker-Creator). Sie haben damit Gelegenheit, gleichzeitig Entwickler, Gestalter, Redakteur, Kontrolleur eigener Ideen zu sein. Sie lernen analoges und digitales Handwerk miteinander zu verknüpfen. Sie analysieren die Machbarkeit eigener Projektideen, erarbeiten sich zunehmend Sicherheit beim Umgang mit digitalen Instrumenten und erleben dabei immer den Wert des Miteinander Arbeitens und des Austauschs zu Lösungsmöglichkeiten. Zunehmende Sicherheit beim Einsatz der digitalen Werkzeuge wird durch Ausprobieren und regelmäßige Schulungen erlangt. Damit einher gehen Berechtigungen für das zunehmend freie Arbeiten in den Masterräumen (Belohnungssystem) und die Anerkennung durch die Schulgemeinschaft. 

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts sind die CCScouts. Das sind Jugendliche, die sich durch ihr besonderes Interesse, die Teilnahme an Schulungen, bereits erfolgreich absolvierte Projekte oder besondere Fachkenntnisse qualifiziert haben und über eine entsprechende Zertifizierung verfügen. Diese unterstützen ihre Mitschülerinnen und -schüler bei der Arbeit in den Masterräumen, indem sie diese in die Benutzung der bereitstehenden Technik einführen, Spezialwissen weitergeben oder Hilfestellung im Arbeitsprozess leisten (Peer Education).  

Diversity of groups  

Digitales Lernen und Gestalten in gemeinsamen Lernumgebungen (MakerspacesEDU) macht die Nerds gruppentauglich, holt sie von ihren vereinzelten Rechnern und nutzt ihre besonderen Fähigkeiten für die Lösung digitaler Problemstellungen. Es kann dazu führen, dass die Interessen extrovertierter junger Menschen mit ausgeprägter Vorliebe an vorteilhaften Youtube-Sequenzen plötzlich Berührung haben mit denen, die wissen, wie sowas geht. Auf dem Weg vom do it yourself zum do it together sollen nicht nur digitale Kompetenzen mit medialen Inhalten verknüpft, sondern auch soziale Kompetenzen und Kreativität angeregt werden. Eine besondere Stärke des Projekts liegt in der Ermöglichung von Chancengleichheit durch barrierefreie Zugänglichkeit zu digitalen, technischen und personellen Ressourcen unabhängig von der familiären Situation. 

Darüber hinaus soll die Campusgemeinschaft aus Grund- und Oberschülern sowie Gymnasiasten durch die gemeinsame Nutzung der MakerspacesEDU gestärkt werden. Jährliche Campusprojekte, die gemeinsam entwickelt und die Schülerschaft der jeweils anderen Schularten sichtbar und ihre Arbeitsergebnisse erlebbar machen, helfen dabei, Vorbehalte zu verringern und Brücken zu bauen. Sie reduzieren Konflikte im Miteinander. Darüber hinaus bieten sich Projekttage und fächerverbindende Wochen, Arbeitsgemeinschaften sowie gemeinsame Fortbildungen für die langfristige Zusammenarbeit an.  

Diversity of interest  

Um der Vielfalt der Interessen gerecht werden zu können, braucht es einladende Lern- und Arbeitsumgebungen mit moderner, einsatzbereiter digitaler Hardware. Die konzipierten Masterräume CCPic & CCSound, (Bild-, Film- und Tonaufnahmen) CCDev (Programmieren), CCLab (Digitales Labor) und CCTec (Digitale Manufaktur) haben den gemeinsamen Anspruch, möglichst offen und insbesondere das Denken, Experimentieren und die Kreativität anregend, gestaltet zu sein. Damit bieten sie den Raum, eigene Ideen zu entwickeln, dabei Fehler machen zu dürfen, daraus zu lernen und am Ende mit Stolz auf eigene Produkte zu schauen. Dem Campusgedanken folgend, ist die gemeinsame Nutzung der Räume möglich, eine Vereinheitlichung aber nicht das Ziel. Wünschenswert ist eher die schulartspezifische Schwerpunktsetzung mit Öffnung für die Lernenden aller drei Schularten, die das voneinander Lernen unterstützt.  

Die Vielfalt der Interessen überfordert die Lehrkräfte der Schulen und erfordert deshalb neben der Bereitstellung eines passenden Raum- und Ausstattungskonzeptes die Fachexpertise und Zeit kompetenter Partner (Expertennetzwerk). Dazu gehören natürlich Fachleute regionaler Bildungsinstitutionen (Technische Universität Dresden, Fraunhofer Institut, TU Bergakademie Freiberg, Hochschule Mittweida), Experten regional aktiver Wirtschaftsunternehmen sowie aus Vereinen (z.B. Funkturmverein, Artur-Kühne-Verein, ...), die die Heranwachsenden bei der Arbeit an anspruchsvollen Projekten unterstützen können. Darüber hinaus braucht es aber auch begeisterte und engagierte Unterstützer bei der Betreuung der Rräume, die uns insbesondere mit Zeit und Engagement (Studenten, Eltern, Großeltern, ...) helfen.  

Diversity of age  

Die langfristig angestrebte Offenheit der Masterräume ermöglicht nicht nur die Zusammenarbeit von Lernenden und Lehrenden der drei Campusschulen, sondern auch generationenübergreifende Begegnungen von Menschen am Schulstandort. Die mögliche Produktion von Hörspielen für die Mittagsruhe im Kindergarten, gemeinsame Projekte mit den Senioren im Pflegeheim oder die Einbindung in kommunale Veranstaltungen fördern neben den individuellen digitalen Kompetenzen das Gefühl sozialer Zugehörigkeit und zeigen regionale Wirkungsfelder auf. Das Projekt unterstützt damit auch die angestrebte regionale Profilierung und Öffnung des Gymnasiums Wilsdruff. 

Diversity of space 

Die räumliche Dimension des Begriffes SPACE setzt auf die Bereitstellung eines physischen RAUMes mit passender Ausstattung für spielerisches Lernen, Dynamik, Flexibilität und Agilität. Dieser Raum muss veränderbar und anpassungsfähig sein und mit den jungen Menschen, die ihn nutzen, wachsen können.  

Gleichzeitig ist uns die zeitliche Dimension des Begriffes Raum wichtig. Diese bedeutet für das Projekt CampusCreatorsWilsdruff, die Bereitstellung eines ZEITRAUMES, indem Ausprobieren, Selbermachen, Gestalten als ganzheitlicher Prozess erlebbar wird. Der Verzicht auf vorgefertigte Problemlösungen und die damit einhergehende Offenheit für verschiedene Lernwege erfordert mehr Zeit, als eine durchgeplante Unterrichtssequenz mit zielführend eingesetzten Lernmethoden. Damit wird die Notwendigkeit sichtbar, die Nutzung der MakerspacesEDU über den Unterricht hinaus zu ermöglichen, sie in individuelle Lernzeiten, Arbeitsgemeinschaften oder die Freizeit einzubinden.  

Und nicht zuletzt bietet unser Projekt auch Raum für GELEGENHEITEN, unsere noch recht jungen Lernenden medial und digital aufzuklären, ihnen das ganze Potenzial ihrer Möglichkeiten aufzuzeigen. „Was sie nicht wissen, können sie nicht vermissen!“ Sie sollen lernen, erleben, kreativ sein und somit im ganzheitlichen Sinne wachsen. Nur so kann langfristig auch die Fähigkeit entwickelt werden, digitale Inhalte und Möglichkeiten kritisch zu hinterfragen und abzuwägen – um autonom und mündig in der digitalen und medialen Welt zu (inter-)agieren, und dies über ihr Schulleben hinaus.  

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