Spanischunterricht

Schülerin aus Ecuador genießt die deutsche Gastfreundschaft

Die meisten haben das Wetter in der ersten Hälfte der vergangenen Woche wohl verflucht: Es regnete seit Tagen, und es war kalt, Frühlingsgefühle kamen da nicht wirklich auf. Für Alejandra Sánchez aus Ecuador war das aber kein Problem, im Gegenteil, sie freute sich sichtlich über die kälteren Temperaturen. „Es ist schön angenehm hier in Deutschland, das Wetter gefällt mir tatsächlich mit am besten“, so die 14-jährige Schülerin.

In ihrer Heimat ist es das ganze Jahr über wärmer als hierzulande. Die Abkühlung war daher eine willkommene Abwechslung, so die Südamerikanerin. Ganz und gar nicht kalt sind hingegen die Menschen in Hainichen: „Ich bin positiv überrascht. Es freut mich, dass die Deutschen sehr freundlich zu mir sind. Vor allem mit meinen Klassenkameraden verstehe ich mich sehr gut.“

Entstanden ist der Austausch über das Humboldteum, erklärte ihre zwischenzeitliche Gastmutter. Gereizt habe sie am Austausch vor allem das Interesse an einer fremden Kultur und Sprache. Der Alltag in der Gastfamilie selbst ist aber nicht einmal so unterschiedlich. „Ich fühle mich sehr wohl hier und habe schnell die Tagesabläufe kennengelernt“, bemerkte die Ecuadorianerin. Insgesamt sieben Wochen dauert der Austausch zwischen der Schule in Ecuador und der Oberschule in Hainichen. Gesehen hat Alejandra auch schon mehr als die Gellertstadt. „Von der Schule aus stand bereits ein Ausflug nach Chemnitz auf dem Programm und privat hat sie auch Dresden und Leipzig schon besucht“, berichtet Klassenlehrerin Petra Kürschner.

Eine besondere Hilfe ist die 14-Jährige aber im Spanischunterricht, den die Oberschule anbietet. „Alejandra hat bereits viel über ihr Land und ihre Kultur erzählt, damit begeistert man die Schüler natürlich leichter als mit Vokabeltraining. Nun wollen wir im Unterricht auch ein typisches Gericht aus Ecuador zusammen kochen“, so Spanischlehrerin Claudia Troska. Im Alltag versucht Alejandra, sich ausschließlich auf Deutsch zu unterhalten. Seit mehreren Jahren lernt sie in Ecuador bereits Deutsch: „Ich hoffe, die Zeit hier in Deutschland hilft mir, die Sprache weiter zu verbessern.“

Text und Foto: Dennis Heldt
Quelle: Freie Presse v. 27.3.2017