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Theaterprojekt "Die rastlose Taube"

"Die rastlose Taube" ist ein Theaterstück, welches vom Projekt "Sprachencafé" anlässlich des 40. Jubiläums der Paul-Robeson-Oberschule auf die Bühne gebracht worden ist. 
Das Sprachencafé an sich ist entstanden, um den kulturellen und linguistischen Austausch zwischen den deutschen Schülern und Schülern mit dem Migrationshintergrund an unserer Schule zu förden. 
Die Teilnehmer des Sprachencafés bringen einander ihre Muttersprachen oder auch Fremdsprachen bei, die sie gut beherrschen. Bei den deutschen Schülern sind es Fremdsprachen, die sie in der Schule (Englisch) oder außerhalb der Schule gelernt haben (Chinesisch und Koreanisch). Bei den Flüchtlingen sind es Sprachen, die sie auf dem Fluchtweg nach Deutschland gelernt haben (Spanisch, Türkisch, Farsi u.a.). Es sind natürlich auch ausländische Schüler dabei, die nicht flüchten mussten,- sie sind mit ihrer Muttersprache vertreten (Rumänisch und Albanisch).
Dieser Austausch stärkt Kinder in ihrem Selbstbewusstsein, sie können dem anderen etwas geben, was sie selbst am besten können. Zusätzlich lernen die Schüler geben und nehmen: Mal schlüpfen sie in die Rolle des Lehrers, mal in die Rolle des Schülers. Mal haben sie was zu sagen, mal müssen sie aufmerksam zuhören. In beiden Fällen gewinnen sie.


Das Zusammenleben vieler Kulturen an unserer UNESCO-Schule wollten wir nach außen tragen. Wir wollten ein Zeichen setzen, dass das Zusammenleben trotz der kulturellen, religiösen und linguistischen Unterschiede gut funktionieren kann. 
So ist die Idee entstanden, zum 40-jährigen Jubiläum unserer Schule ein Theaterstück aufzuführen, in welchem die Sprachen, die in unserem Sprachencafé gesprochen werden, Länder, aus denen die Kinder kommen, allesamt vertreten sein werden. 
Der Anfang war schwer. Nach und nach haben sich uns mehr und mehr Teilnehmer angeschlossen. Frau Scheiber, eine freie Theaterpädagogin unterstützte uns bei diesem Prozess. Die Struktur hat sich herausgebildet. Die Schüler entdeckten für sich das Theater als die Möglichkeit etwas auszudrücken, was sie innerlich intensiv beschäftigt: mit und ohne Körpereinsatz, mit und ohne Sprache. Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten als Schauspieler steigerten sich von einer Theaterprobe zur anderen. Mit der Zeit entwickelten die Kinder Selbstinitiative. Sie kümmerten sich selbstständig und sehr kreativ um Kostüme, Requisiten und Bühnenbild.


Zum Sujet des Theaterstücks : 
"Eine Taube fliegt (flieht) aus dem zerstörten Damaskus. Sie landet zwischendurch in verschiedenen Ländern, um eine kleine Pause zu machen. Dabei sieht sie die Kinder in verschiedenen Situationen in Syrien, Amerika, Türkei und Korea. Die Taube nimmt die bunte Vielfalt der Kulturen wahr und versucht sogar manchmal mitzumachen. Eines Tages landet sie auf dem Schulhof der Paul-Robeson-Oberschule. Sie ist überrascht all die Kinder, die sie auf ihrem Weg hierher woanders gesehen hat, hier bei uns zu sehen. Sie freut sich die bekannten Gesichter zu sehen. Die Kinder und die Taube tanzen zur fröhlichen russischen Musik."

Erwähnenswert ist, dass durch eine intensive und produktive Zusammenarbeit zwischen den Kollegen und den Schülern ein multimediales Ergebnis möglich wurde: mit einer digitalen Präsentation, authentischen Fotos und landestypischer Musik im Hintergrund. Dies machte die gespielten Situationen noch glaubwürdiger.
Das Ergebnis dieser monatelangen Arbeit ist zum 40-Jubiläum der ganzen Schule vorgestellt worden. 
Wir, deutsche und nicht deutsche Lehrkräfte, deutsche und nicht deutsche Schüler, sind auf diesem langen Weg der Vorbereitung zusammengewachsen. Wir haben voneinander gelernt und haben uns bereichert. Allein das ist für jeden einzelnen Teilnehmer eine sehr wertvolle Erfahrung.