Schulartübergreifenden Projekt: Dr. Maria Reiche – eine Dresdnerin in Peru

Am 11. Oktober 2012 startete ein innovatives schulartübergreifendes Projekt über die Dresdnerin Dr. Maria Reiche. An dem ESF geförderten schulartübergreifenden Projekt nehmen Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums Makarenko, der Mittelschule Weixdorf und des Romain-Rolland-Gymnasiums teil.

Dr. Maria Reiche wurde 1903 in Dresden geboren und besuchte die „Städtische Studienanstalt für Mädchen“ in Dresden - das heutige Romain-Rolland Gymnasium. Nach ihrem naturwissenschaftlichen Studium an der TU Dresden und einem kurzen Aufenthalt in Hamburg wanderte sie 1931 alleine nach Peru aus. Ihre Forschungsarbeiten zu den Nasca-Figuren (Geoglyphen) und ihr Kampf um deren Erhalt führten 1995 zur Ernennung zum Weltkulturerbe der UNESCO. Für ihr Lebenswerk erhielt sie die höchste Auszeichnung der peruanischen Regierung und zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten in Peru. Dr. Maria Reiche ist weltberühmt – nur in Dresden ist sie in Vergessenheit geraten.

Dr. Maria Reiche hat mit ihren selbständigen Erforschungen der Nasca-Linien eine fremde Kultur erschlossen und vor Zerstörungen bewahrt. Ihre Weltoffenheit, Flexibilität und ihr Vertrauen in die eigene Stärke ermöglichten ihr als Ausländerin in Peru eine Heimat zu finden.
Im Projekt wird bei den Schülerinnen und Schülern der drei Schulen durch die Beschäftigung mit dem Leben und der Arbeit von Maria Reiche ein Lernprozess in Gang gesetzt, der das Interesse an fremden Kulturen und die Lernmotivation weckt. Fragen wie: „Wie leben Gleichaltrige in Peru? Welches Maß an Kreativität und Weltoffenheit erfordert ein Leben im Ausland? Wie kann ich mein Wissen praktisch anwenden?“ werden erarbeitet.

Das Projekt bietet Raum für Persönlichkeitsentwicklung und Förderung von Selbstbewusstsein und Weltoffenheit. Bildungserfahrungen in vielen verschiedenen Bereichen wie Geoinformation, Mathematik, peruanische Kulturgeschichte, Spanisch, Theater, Kunst und Sozialkompetenzen werden vermittelt. Unter fachkundiger Leitung erwerben die Teilnehmenden durch schulartübergreifende Gruppenangebote theoretische und praktische Kenntnisse. Sie nehmen an einer AG (AG Spanisch, AG Keramik, AG Theater) und der gemeinsamen Projektgruppe im 14tg Wechsel teil. Nach Abschluss des Projekts erhalten die Teilnehmenden ein detailliertes Zertifikat. Die AG und die Projektgruppe finden in den drei beteiligten Schulen und im Stadtteilhaus Emmers statt. Initiiert und koordiniert wird das Projekt durch die Ethnologin Dr. Verena Böll und die Spanischlehrerin Evelyn Harz (RoRo).

AG Spanisch: Evelyn Harz, Philipp Garcia;
AG Keramik: Elena Pagel, Janina Kracht;
AG Theater: Pilar Berger, Christiane Oelschlägel;
Projektgruppe: Dr. Verena Böll, Christiane Richter, Sofia Vasquez-Cauper de Petzold

Projektlaufzeit: Oktober 2012-Februar 2014
Projektorte: FZ Makarenko, MS Weixdorf, Romain-Rolland-Gym., Stadtteilhaus Emmers
Projektteilnehmende: Schülerinnen und Schüler der drei Schulen

Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Sozialfonds und den Freistaat Sachsen;  Träger des Projekts ist die Outlaw gGmbH.