Exkursion der 9a und 9b zur Gedenkstätte Buchenwald …

Am 22.10.2025 fuhren die Klassen 9a und 9b, begleitet durch Frau Möller, Herr Förster, Frau Kircher sowie Frau Butter, zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Nach einem einführenden Film wurden den Schülerinnen und Schüler mithilfe von Audioguides Informationen zu der zentralen Stellung Buchenwals im KZ-System, den einzelnen Gebäuden, Wegen und dem Leben eines Häftlings sowie der Organisationsstruktur des Konzentrationslagerns nähergebracht.

Der „Caracho-Weg“ mit der im Lagertor von innen lesbaren Inschrift „Jedem das Seine“ steht für die Ausgrenzung der sogenannten „Gemeinschaftsfremden“ im Nationalsozialismus und wirkte auf viele besonders eindrücklich. Ebenso wie der Arrestzellenbau im linken Flügel des Torgebäudes, welcher als Folterstätte des Lagers genutzt wurde. Im großen Museumsgebäude auf mehreren Etagen konnten Biografien, Fotos, persönliche Gegenstände, Kleidungsstücke, Zeitungsartikel und Propagandamaterial aus der damaligen Zeit eingesehen werden.

Die Lernenden erhielten im Rahmen des Deutschunterrichtes u.a. die Aufgabe, sich mit den Inschriften der Gedenktafeln und einzelnen Biografien der Häftlinge vertraut zu machen. Einige Reflexionen finden sich - mit freundlicher Genehmigung der Schülerinnen und Schüler - nachfolgend:

„Vor der Exkursion nach Buchenwald war ich gespannt und hatte etwas Angst. Ich hatte mich schon viel informiert und interessiere mich für Geschichte, weswegen ich es auch spannend fand, an so einen historischen Ort zu fahren. Als ich das Gelände sah und die Baracken und Gedenktafeln betrachtete, wurde mir bewusst, wie viele Menschen an diesem Ort leiden mussten und wie viele Menschen dort inhaftiert und ermordet wurden. Besonders die persönlichen Geschichten der Häftlinge gingen mir nah, da, wenn man die Zahl von 6 Millionen hört, die im Holocaust starben, vergisst man schnell, dass das Menschen mit Geschichten und Leben waren.
Aus Neugier wurden schnell Betroffenheit und Trauer. Ich musste oft darüber nachdenken, wie wichtig es ist, dass so was nie wieder passiert und dass Faschismus nie wieder die Macht hat, ein demokratisches Volk zu ermorden, aufgrund von Ideologien.
Ich persönlich finde es wichtig, solche Gedenkstätten zu erhalten und den Menschen, die solchen Ideologien Glauben schenken, das Leid wirklich vor Augen zu führen und sicherzustellen, dass jedem bewusst ist, was vor nicht so langer Zeit passiert ist.“

(Schülerin Klasse 9a)


„Also, ich muss sagen, dass meine Erwartungen an Buchenwald eher gemischt waren. Ich war ja auch schon in Theresienstadt und konnte mir deshalb schon ein bisschen ausmalen, was einen erwartet. Trotzdem finde ich es echt jedes Mal schwer, mir ein Konzentrationslager anzugucken, da ich den Gedanken, dass da Menschen so unmenschlich behandelt worden sind, einfach schrecklich finde. Meine Stimmungslage hat sich auch wieder deutlich verändert, als ich Bilder von früher gesehen habe. Vor allem bei dem Film und auch nach den Kommentaren und Geschichten der Zeitzeugen war meine Stimmung wirklich betrübt. Ich fand auch den Museumsbesuch noch einmal sehr aufschlussreich und gefühls- und stimmungsverändernd. Ich habe auch sehr viel dazugelernt. Am Anfang der Exkursion habe ich nicht damit gerechnet, wieder so berührt zu werden. Jetzt, nachdem wir auch fertig mit dem Rundgang und den Audioguides sind, muss ich sagen, dass mir die Audioguides noch einmal sehr geholfen haben, alles zu verstehen.

Nach dem ganzen Ausflug bin ich jetzt wieder entsetzt von der NS-Zeit und dem, was während dieser Zeit passiert ist.“

(Schülerin Klasse 9a)


„Vor der Exkursion: Ich denke, der Tag wird sehr lehrreich. Ich finde es gut, dass wir diesen Ausflug machen, um etwas über einen der dunkelsten Momente unserer Geschichte zu lernen. Ich finde es wichtig, den Jugendlichen das zu zeigen. Ich bin sehr dankbar, diese Zeit nicht erlebt zu haben. All die Menschen, die einfach so getötet wurden, weil sie z. B. einer anderen Religion angehört haben.

Während der Exkursion: Ich fand den Film schon sehr aufschlussreich, aber auch nicht so brutal, das fand ich gut. Ich weiß, dass es damals alles sehr brutal war. (…) Ich war vorher gut gelaunt. Jetzt ist meine Laune eher nachdenklich, weil es mir schwerfällt zu verstehen, zu was Menschen alles fähig sind und warum. Ich würde auch sagen, dass ich ein bisschen traurig bin, weil ich Mitgefühl mit den Menschen habe, die in diesem Lager waren. Ich muss alles erst einmal verarbeiten.

Es war faszinierend, diesen riesigen Platz zu sehen und sich vorstellen zu müssen, wie all die Leichen dort lagen. Überall. Und der Stacheldrahtzaun.

Nach der Exkursion: Ich bin froh, dass wir diesen Ausflug gemacht haben, und hoffe, dass alle anderen genauso viel mitgenommen haben wie ich und dass solche Zeiten nie wieder Realität werden. Ich fand, das war eine wichtige Erfahrung.“

(Schülerin Klasse 9a)

„Ich dachte, dass wir auf dem Ettersberg ankommen und einfach nur einen großen Platz mit einer Statue und einen Friedhof mit ein paar Kreuzen vorfinden. Deswegen war ich sehr gelassen und entspannt. Aber als wir dann aus dem Bus ausgestiegen sind und den Einführungsfilm gesehen hatten, war meine Haltung eher ehrfürchtig und sehr perplex. Als wir dann über den „Caracho-Weg“ auf das Haupttor zugingen, wurde es immer surrealer. Im Haupttor waren auch Zellen, in die man hineinschauen konnte. Ab dem Punkt ist mir immer mehr klargeworden, was das alles für Verbrechen waren. Jetzt sitze ich im Bus und verarbeite noch die ganzen Eindrücke. Und wenn das nächste Mal einer diese Zeit und die Konzentrationslager anspricht, kann ich jetzt auch etwas dazu erzählen, was ich selbst erlebt habe und was nicht einfach nur nacherzählt ist.“

(Schüler Klasse 9a)


„Ich habe mich im Voraus sehr auf unsere Exkursion nach Buchenwald gefreut, da ich schon immer so eine Gedenkstätte in echt besuchen wollte. Auch während der Fahrt nach Buchenwald habe ich mich gefreut und wollte mehr über die dunkle Zeit des Zweiten Weltkrieges erfahren und neue Informationen sammeln. Als der Bus auf den Parkplatz fuhr, kippte die Stimmung bei mir langsam. Ich hatte ein trauriges Gefühl, da ich wusste, dass damals Tausende Menschen dort auf grausame Weise gestorben sind. Als wir über das Gelände des Konzentrationslagers gelaufen sind, musste ich daran denken, wie es hier früher einmal ausgesehen haben muss. Ich musste auch daran denken, was die Menschen damals gedacht und gefühlt haben mussten, als sie hier eingesperrt und gequält worden waren.

Wenn ich nun an unsere Exkursion zurückdenke, bin ich froh, dass diese grausame Zeit vorbei ist. Ich bin sehr dankbar, dass ich mehr über diese Zeit erfahren durfte. Nach dem heutigen Tag hoffe ich, dass ich die damalige Zeit besser verstehen kann und dass so etwas nie mehr passieren wird“.

(Schüler Klasse 9a)


„Vor der Exkursion war ich sehr neugierig, aber auch ziemlich nachdenklich. Ich wollte mehr darüber erfahren, wie es damals wirklich war und wie sich die Menschen gefühlt haben mussten. Gleichzeitig hatte ich ein bisschen Angst davor, dass es sehr traurig werden würde.

Als wir dann dort waren, hatte ich das Gefühl, dass sich die Stimmung sofort verändert hatte. Es war irgendwie unwirklich und unbegreiflich, dass an genau diesem Ort so viel Leid passiert ist. Besonders die Baracken sowie die persönlichen Gegenstände und Kleidungsstücke der Häftlinge haben mich tief bewegt. Ich hatte nun eine bessere Vorstellung davon, wie schlimm das Leben dort gewesen sein muss.
Nach der Führung war ich ruhiger, aber auch sehr dankbar. Ich war dankbar, dass ich heute in Freiheit leben darf. Die Exkursion hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Geschichte nicht zu vergessen und sich gegen Hass und Ausgrenzung einzusetzen.“

(Schülerin Klasse 9a)