Klassen 9 und H9

Klasse H9

Aus Anlass unserer Festwoche und dem "Tag der offenen Tür" führten die Schüler der Klasse H9 Goethes "Zauberlehrling" als Bühnenstück mit viel Musik auf, womit sie es sogar auf die Titelseite des Lokalteils Döbeln der Sächsischen Zeitung vom 4. Juli 2014 schafften. Glückwunsch!

 

 

Unsere Klasse 9

Eine Klassen- und Abschlussfahrt mit

 

Irgendwann kommt für jeden einmal der Tag, an dem er seiner Schule "Leb wohl" sagen muss. Wie man allerdings das Abschiednehmen organisiert, ist eine ganz andere Frage - aber eins ist wohl klar: Der Abschied sollte unvergesslich sein, denn schließlich beginnt für jeden Schüler ab diesem Zeitpunkt ein völlig neuer Lebensabschnitt und die Schule ist nicht mehr sein Lebensmittelpunkt, sondern ein Stück Vergangenheit auf seiner noch recht kurzen Lebensskala. 

 

Und damit die Erinnerungen der 9. Klasse an ihr letztes Schuljahr in unserer Albert-Schweitzer-Schule auch besonders schön werden, beschlossen wir gemeinsam mit unserem Klassenlehrer Herrn Koß für drei Tage vom 11. bis 13. Juni 2014 nach Riesa, die Heimatstadt unseres Klassenleiters, zu fahren. 

 

Gemeinsam mit ihm und seiner Lebenspartnerin, die unsere weibliche Betreuerin war, zelteten wir in dem großen Garten von Herrn Koß und verbrachten drei wunderschöne Tage, wie ihr auch auf den Bildern sehen könnt.

 

1. Tag (Ankunft in Riesa / Aufbauen der Zelte / gemeinsames Herrichten unserer Bademöglichkeit / gemeinsames Grillen) ... Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass es im Vorfeld für diesen Tag eine Unwetterwarnung gab und wir mächtige Angst hatten, dass unsere Zelte davongeweht oder unter Wasser gesetzt werden. Aber weil wir wohl alle so lieb waren, blieben wir bis auf ein paar Regentropfen vor jeglichem Unwetter verschont!

 

 

Und so ging dann unser erster Tag zuende, aber wir nicht ganz so müde in unseren Schlafsack. Es gab noch sehr viel zu erzählen und auszuwerten und natürlich auch darauf zu hoffen, dass sich unsere Arbeit am Schwimmbecken gelohnt hat und wir am Donnerstag die Früchte unserer Arbeit genießen können: das kalte, klare Nass, welches uns wirklich völlig naturgemäß ohne chemische Zugaben, wie Chlor oder Anti-Algenmittel, erwartete, auch wenn bis dahin die Nacht über das Wasser laufen musste.

 

2. Tag (Riesa - Tierpark / Stadtpark / Rathaus / Elbe / "Shoppen" / Baden / Trommeln zur Entspannung wie bei den Naturvölkern / Kräuter sammeln für's Abendbrot und Feuer)

 

Schnell hatten wir begriffen, dass im Mittelpunkt unserer Abschlussfahrt die Natur um uns herum stand, die viele von uns heutzutage kaum noch wahrnehmen!

 

Das Singen der Vögel, das Bestimmen von Bäumen und Kräutern, das "Wohnen im Zelt", das Beobachten und Berühren von Tieren und ganz besonders das Genießen von allem, was die Natur für uns kostenlos bereit hält, sollte uns bewegen.

 

Was früher selbstverständlich und sogar überlebensnotwendig war, haben wir in unserem modernen Zeitalter fast vergessen und verlernt.

 

Stattdessen suchen wir oft unser "Seelenheil" in dem, was uns Wirtschaft und Technik bieten und wir uns freiwillig diesen Verlockungen unterwerfen.

 

Wir spielen mit Handy, Tablett PCs oder Computern herum und verbringen täglich mitunter Stunden vor dem heimischen Fernseher.

 

Natur aber nehmen wir kaum noch wahr - lieber hämmern wir auf Computertastaturen oder an Playstation-Knüppeln rum, um virtuelle Welten zu erobern, statt die Ruhe zu genießen, die uns die Natur unserer realen Welt bietet.

 

Unsere Klassenfahrt aber zeigte uns, wie schön die Natur um uns herum sein kann und was es dort alles zu entdecken gibt. Wir brauchen uns nur darauf einzulassen!

 

Wir begannen den Donnerstag, nachdem zwei Schüler gemeinsam mit Iffi für uns Brötchen eingekauft hatten, mit unserem gemeinsamen Frühstück, bei dem niemand zu kurz kam - eine junge Dame allerdings durch ständiges Betteln auffiel: Iffi!

 

 

Nachdem wir satt und zufrieden waren, machten wir uns auf den Weg nach Riesa, wo uns der Tierpark, der Stadtpark, die Elbe und die Riesaer Innenstadt erwarteten. Genau ein Jahr zuvor, war der Riesaer Tierpark beim Hochwasser fast vollständig überflutet gewesen, wovon nur ein Jahr später nichts mehr zu sehen war. Und im Tierpark kamen wir endlich auch einmal dazu, unsere Betreuerin Petra John mit auf die Bilder zu bekommen. Außerdem kann Herr Koß hervorragenden mit (tierischen) Ziegen umgehen, die ihm regelrecht aus der Hand fressen. 

 

 

Auch Benjamin, der einzige Junge unserer Klasse, bewies uns, was für ein hervorragender Tierexperte er ist und erklärte uns von einigen Tieren sogar die lateinischen Namen. Ein idealer Tierparkführer!

 

Und wie sehr es uns gefallen hat und was für Tiere wir so gesehen haben, könnt ihr ja auf den folgenden Bildern bewundern.

 

 

 

Nach dem Tierpark mussten wir noch an dem schönen Riesaer Rathaus, einem ehemaligen alten Kloster, vorbei, von dem ihr hier den Turm sehen könnt. Im Kloster-Garten begrüßte uns sogar der amtierende Oberbürgermeister der Stadt Riesa, Herr Tilo Lindner.

 

Da wir uns aber ja mehr um die Natur als um die Stadtpolitik kümmern wollten, führte uns unser nächster Weg entlang einer riesigen Freitreppe, mit Brunnen in der Mitte, durch den Stadtpark bis zur Elbe. Danach war die Innenstadt Riesas angesagt und das von uns ersehnte "Shoppen", worauf wir uns schon sehr gefreut hatten. Doch statt der drei für uns zur Verfügung stehenden Freistunden nutzten wir nur eine Dreiviertelstunde, denn wir wollten viel lieber wieder zurück in die Natur, denn dort erwartete uns nämlich ein ganz außergewöhnliches Ereignis - eine Reise in unser Inneres und in die Zeit, in der noch die Ureinwohner der Erde sich nur durch den Frieden, den sie mit der Natur schlossen, am Leben erhalten konnten. Doch bevor wir so weit waren, durften wir endlich das Schwimmbecken, das wir so fleißig gereinigt und gefüllt hatten, einweihen!

 

Endlich war es dann so weit!

 

Petra, die sich sehr intensiv mit Pflanzen, Tieren, Kräutern und den Traditionen der Ureinwohner, besonders der Schamanen, welche ihr ganzes Wissen über Heilkunde durch die genaue Beobachtung und Nachahmung der Natur gewinnen, beschäftigt und perfekt auskennt, erwartete uns schon an unseren Zelten.

 

Was erwartete uns nun also?

 

Wir sollten uns tatsächlich völlig entspannen?

 

An nichts weiter denken als an das, was uns ganz besonders wichtig ist?

 

Geht das wirklich?

 

So, wie es die Schamanen noch heute tun, indem sie nur auf die Natur hören und statt eine Handy zu zücken, einfach die Trommel sprechen lassen?

 

Das soll auch bei uns wirken?

 

So richtig glauben wollten wir das nicht - bis Petra mit uns über die Bräuche der Naturmenschen sprach, uns hinlegen ließ und zu trommeln begann!

Es war wirklich nicht zu glauben - aber es funktionierte!

 

Die Trommel wird, nachdem sich alle entspannt und völlig bequem hingelegt hatten, in ganz speziellen, recht unterschiedlichen Rhythmen geschlagen. Petra beherrschte diese Technik und wand sie bei uns an, während wir uns wirklich völlig entspannten und einfach unseren Bildern im Kopf (Wir nannten es Kopf-Kino!) folgten.

 

Ein unglaubliches Erlebnis, denn wir spürten wirklich während und nach dem Trommeln diese tiefe Entspannung - genauso wie ihr es auf der Bildserie sehen könnt.


 

Langsam wurden wir etwas traurig, denn die letzte Nacht und das letzte gemeinsame Abendbrot am Grill und beim Feuer stand uns bevor.

 

Vorher aber hieß es wieder Kräuter zu sammeln, gemeinsam in der Küche die Speisen zuzubereiten, Iffi auszuführen und ein paar freundliche Nachbarn um leckere Kirschen zu bitten, die sie uns tatsächlich in ihrem Garten pflücken ließen! Mit Freundlichkeit und dem Mut zu fragen, statt einfach Kirschen zu klauen, kommt man eben viel weiter. Auch das haben wir gelernt!

 

Diesmal servierte unser Grillmeister Herr Koß Puten- und Hähnchenschnitzel mit selbst gemachten Pommes. Dazu gab es einen riesigen Kräuterquark und über die Schnitzel Kräuterbutter mit unseren selbst gepflückten Kräutern, in denen sogar ein paar Rosenblätter waren. Trinken durften wir ebenfalls selbst hergestellte Smoothies, in denen Weintrauben, Bananen, Kirschen, Äpfel, Orangen und Mango waren. 

 

 

Draußen war es erheblich kühler geworden - nur noch 11°!

 

Aber wir hatten ja unsere Schlafsäcke dabei und konnten uns ordentlich in ihnen einkuscheln, genauso wie die Schamanen, deren Schlafsäcke allerdings nicht synthetisch, wie unsere, waren, sondern aus Naturstoffen bestehen. 

 

Mit einem ausgiebigen Frühstück endete dann am nächsten Morgen unsere Abschlussfahrt und es flossen sogar ein paar Tränchen, denn wir hatten ein paar wunderschöne Tage ohne Streit und Hektik hinter uns gebracht, die uns zeigten, was in uns und unsere Natur so alles steckt.

 

 

 

Am Ende hinterließen wir drei Herzen am Spiegel von Herrn Koß, auf denen stand: "Die Klassenfahrt war der Hammer!" / "Schade, dass jetzt alles vorbei ist!" / "Vielen Dank von Allen!" - und natürlich haben wir alle unterschrieben!

 

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