Hintergrundinfos

 „Pardon My English“ was ist das?

„Pardon My English“ ist ein Musical mit der Musik von George Gershwin. Das Stück wurde am 20. Januar 1933 erstmals am Broadway aufgeführt. Leider war es ein Misserfolg, da es lediglich 43 Aufführungen erlebte. Abgesetzt wurde die Show am 25. Februar, zwei Tage vor der Nacht des Reichstagsbrandes in Berlin. Ein Umstand, der, bei einem Musical, das in Deutschland spielt, nicht ganz ohne Bedeutung scheint.

Die Textautoren von „Pardon My English“ gehörten mit zum Besten, was der Broadway zu jener Zeit aufzubieten hatte. Neben George Gershwins Bruder Ira, der die Songtexte dichtete, schrieben Morrie Ryskind, der u. a. die Drehbücher für vier Filme der Marx Brothers verfasst hat, und Herbert Fields das Bühnenbuch.

„Pardon My English“ ist durch seine überdrehte Handlung ein sehr witziges Musical. Da das Stück im Gangstermilieu spielt, wird mit schnellen Situationswechseln, flotten Dialogen und Slapstickmitteln, also einer bewusst körperbetonten Komik, eine absurde Geschichte erzählt. Die Prohibition, die Zeit des Alkoholverbotes in Amerika von 1919 bis 1933, ist ein zentrales Thema im Stück. Als „Pardon My English“ entworfen wurde, herrschte in Amerika gerade die Prohibition. Das Musical war daher als Parodie auf dieses umstrittene Gesetz angelegt. Doch exakt einen Monat nach der Premiere, am 20. Februar 1933, wurde die Prohibition aufgehoben. Durch den Wegfall des Alkoholverbotes, verlor das Stück jedoch seinen Zweck als Parodie. Nur 5 Tage nach Ende der Prohibition fiel dann auch der letzte Vorhang für das Stück am Broadway.

Interessanterweise spielt „Pardon My English“, obwohl es von Amerikanern geschrieben wurde, in Deutschland, genauer gesagt hier in Dresden und dem nahegelegenen Bad Schandau. Aus diesem Grund parodierten die Autoren, aus ihrer Sicht typische Klischees von Deutschland und den Deutschen, wie Volksmusik, Sauerkraut, Leberwurst oder polizeilichen Ordnungssinn.

Über 75 Jahre nach der Uraufführung am Broadway erlebte „Pardon My English“ dann am 27. November 2009 an der Staatsoperette Dresden seine Europäische Erstaufführung unter der Regie von Holger Hauer.

Was passiert im Stück?

In Dresden und Bad Schandau herrscht Limonadenverbot. Um das süße Getränk trotzdem genießen zu können, trifft man sich heimlich in verschiedenen Clubs. Einen davon betreibt der Gangster Golo Schmidt. Der leidet allerdings an einer Persönlichkeitsspaltung: Immer, wenn er einen Schlag auf den Kopf bekommt – und das passiert öfter – verwandelt er sich in den britischen Geheimagenten Michael Bramleigh. In dieser Gestalt verliebt er sich ausgerechnet in die Tochter des Kommissars Bauer, der damit beauftragt ist, dem illegalen Limonadenausschank ein Ende zu bereiten. Verzwickterweise kann er sich nicht daran erinnern, dass er als Golo bereits mit der polnischen Barsängerin Gitta liiert ist. Bevor es zum unvermeidlichen Happy End kommt, begegnen wir mehreren Psychiatern, erleben eine Entführung nach Bad Schandau samt glücklicher Rettung und erfahren etwas über die Unzulänglichkeiten der Dresdner – und damit eigentlich - der amerikanischen Polizei.