Vor einiger Zeit waren merkwürdige Dinge in unserer Stadt zu beobachten! Am frühen Abend des 16.08. konnte man erwachsene Menschen mit prall gefüllten Zuckertüten durch die Stadt laufen sehen und am 17.08. waren vormittags Kinder mit Schulranzen unterwegs – obwohl doch eigentlich noch Sommerferien waren?!
Ganz klar, das konnte nur eins bedeuten: Schulanfang! Zusammen mit unseren Familien kamen wir ehemaligen Käferkinder und einige Neuzugänge aus dem Umkreis in die Grundschule, um dort feierlich aufgenommen zu werden. Stolz und natürlich auch ein wenig aufgeregt trafen wir uns mit unserer neuen Klassenlehrerin Frau Undeutsch und der Horterzieherin Frau Wildschütz im Klassenzimmer, während unsere Familien in der Aula Platz nahmen.
Nach der Begrüßung durch die Direktorin war es soweit – begleitet von Applaus, feierlicher Musik und vielleicht auch ein paar Tränen der Rührung zogen wir in die Aula ein und bestaunten zum ersten Mal die tollen Zuckertüten. Der Chor unter Leitung von Frau Roth begrüßte uns mit einem unterhaltsamen Programm und dann durften wir auch schon die ersten Lehrerfragen beantworten, bevor wir endlich unsere Zuckertüten überreicht bekamen. Beim Auszug aus der Aule halfen uns die Chorkinder noch dabei, den Ranzen zu tragen, aber spätestens zum Gruppenfoto auf der Schultreppe war allen klar: Jetzt sind wir echte Schulkinder und das muss ordentlich gefeiert werden!
Nach vier Wochen in der Schule und im Hort finden wir uns dort schon gut zurecht, schreiben die ersten Buchstaben und Zahlen und das Lernen macht großen Spaß.
Angela Heuser
Seit Beginn dieses Jahres ist unsere Grundschule Bad Elster „AckerSchule“ und damit eine von 441 Schulen und Kitas, die Teil der „GemüseAckerdemie“ sind. Diese ist ein mehrfach ausgezeichnetes Bildungsprogramm des 2014 gegründeten, gemeinnützigen Sozialunternehmens Ackerdemia e.V. mit Sitz in Potsdam. Die Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern und Jugendlichen sollen durch das Vermitteln theoretischer Grundlagen sowie vielfältiger Praxiserfahrungen gesteigert werden. Das Programm orientiert sich hierbei an den Grundsätzen zur nachhaltigen Entwicklung. Ziel ist es, dass die Kinder „ihren“ Acker ganzjährig beobachten, eigenes Gemüse anpflanzen, pflegen, ernten und eventuell vermarkten. Nebenbei lernen sie auch noch etwas über Bodenfruchtbarkeit, Nützlinge und Schädlinge sowie bodenschonende Anbauformen. Dafür stellt die „GemüseAckerdemie“ verschiedene Bildungsmaterialien zur Verfügung und bietet mehrmals im Jahr Fortbildungen für Lehrer*innen an.
Am 30. April war es soweit: der erste Pflanztermin stand vor der Tür. Die „GemüseAckerdemie“ stellte das Saat- und Pflanzgut, welches sie zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 3a, 3b, 3-1 und 3-2 in die Erde brachten. Es wurden Kartoffeln gelegt, Zuckererbsen, Kohlrabi und Radieschen gesät. Auch Palmkohl, Mangold, Romasalat und Pastinake sollen dieses Jahr u.a. in unserem Schulgarten wachsen. Wir sind gespannt, auf die teilweise nicht ganz so bekannten Gemüsesorten. Selbst unsere erfahrenen Schulgärtner konnten noch Neues lernen: So wurde im Beet diesmal nur eine Reihe Kartoffeln gelegt, damit genügend Erde zum Anhäufeln vorhanden ist. Interessant war es auch, die Radieschen als Markiersaat kennenzulernen. Leider kam nach der ersten Pflanzung noch einmal ein Kälteeinbruch mit Bodenfrost, sodass wir die Beete abdecken mussten.
Zur zweiten Pflanzung mit den vierten Klassen am 4. Juni fanden Buschbohnen, Gurken, Zuckermais, Riesenkürbisse, Tomaten, Zucchini und Lauch den Weg in unseren Schulgarten.
Im September sollen dann nach der dritten Pflanzung u.a. Stoppelrüben, Feldsalat, Spinat und Chinakohl auf unserem Acker wachsen. Bis zum Jahr 2021 wird die Grundschule Bad Elster voraussichtlich „AckerSchule“ sein. Unsere Teilnahme wird durch die AOK Plus ermöglicht, die diese mit einem mittleren dreistelligen Betrag finanziert. Die Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Team der Grundschule Bad Elster bedanken sich herzlich dafür.