Geschichte
Geschichte der Schule
"Also lautet der Beschluss: Dass der Mensch was lernen muss."
So schreibt es Wilhelm Busch in den vergnüglichen und lehrreichen Streichen von Max und Moritz. Viele Jahre müssen aber auch in unseren Dörfern vergehen, bevor die Kinder der "einfachen" Leute unterrichtet werden, um lesen und schreiben zu lernen.
Die Erkenntnis, dass die Kinder auf dem Dorf Bildung brauchen, wächst ganz allmählich. 1773 erscheint die "Sächsische Schulordnung", die neben Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen als neue Lehrfächer Geschichte, Natur- und Erdkunde vorschreibt. Langsam wird klar, dass Schule keine Nebensache mehr ist, und so entschließt sich der Gemeinderat im Jahr 1784, auf dem Platz neben der Kirche ein Schulhaus zu bauen.
In den folgenden Jahrhunderten wird 1835 die achtjährige Schulpflicht eingeführt, das Schulhaus muss wegen seines baulichen Zustandes und der stetig steigenden Schülerzahl neu errichtet werden und nach dem 2. Weltkrieg sucht man dringend nach zusätzlichen Unterrichtsräumen.
Obwohl der Kampf um eine neue Schule schon 1951 mit einer Einwohnerversammlung beginnt, wird die Pappendorfer Schule noch fast 20 Jahre eine "Wanderschule" sein.
Erst 1969 beginnt man mit dem Bau unserer heutigen Schule, die im Februar 1970 von Schülern und Lehrern in Besitz genommen wird. Die ehemalige Bauunterkunft findet als Schulküche eine sinnvolle Nutzung. Weil das neue Schulhaus aber nur 8 Klassenzimmer für inzwischen 10 Klassen hat, wird die alte Schule weiter gebraucht und das "Wandern" hört noch nicht völlig auf.
1975 erhält die Schule den Namen "Artur Becker". Nach wie vor laufen auch die Bemühungen um den Bau einer Schulturnhalle. Schon in greifbare Nähe gerückt, kommt 1989 die politische "Wende" und damit müssen zunächst die Finanzierungsmöglichkeiten neu geklärt werden. Auch die Schullandschaft ändert sich. Aus der Oberschule "Artur Becker" wird die Mittelschule Pappendorf und später, aufgrund rückläufiger Schülerzahlen, eine Außenstelle der Mittelschule "Maxim Gorki" Hainichen.
Der zweite noch nicht erfüllte Wunsch, die Erweiterung des Schulhauses, wird jedoch in Angriff genommen. 1991 werden vier neue Klassenzimmer eingeweiht - für Schüler und Lehrer der unteren Klassen ist das Lernen ohne ständiges Wandern nun viel entspannter und auf die größeren Schüler warten im Kellergeschoss Computer- und Hauswirtschaftsraum.
1992 folgt ein weiterer wichtiger Schritt - die Kinder der 1. bis 4. Klasse besuchen ab diesem Zeitpunkt die neu gegründete Grundschule Striegistal.
Und endlich ertönt im Frühjahr 1993 auch der Startschuss für den Bau der Turnhalle. Bereits am 15. Januar 1994 feiert die neue Gemeinde Striegistal unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Einweihung. Bis heute wird sie nicht nur von den Kindern aus Schule und Kita´s genutzt, sondern auch von vielen Sportvereinen oder für vielfältige Veranstaltungen in der Gemeinde.
Leider führt der gemeinsame Kampf von Schülern, Lehrern, Eltern und Gemeinde um den Erhalt unserer Mittelschule nicht zum Erfolg. Am 19. Juni 2002 werden in Pappendorf die letzten Zeugnisse in der Mittelschule ausgegeben. Pappendorf hat nun nur noch eine Grundschule. Die nun leerstehenden Räume werden teilweise durch die Grundschule, den Bauhof der Gemeinde, unseren Heimatverein und die Gemeindebücherei belegt.
Trotz dieser unterschiedlichen Nutzungen liegt die einstmals "neue" Schule doch einige Jahre in einem Dornröschenschlaf und bedarf mittlerweile auch so manch größerer Reparaturen. Aufgeweckt wird sie, als mit dem Gedanken gespielt wird, die Mobendorfer Kita zu verlegen und gleichzeitig die Bundesregierung das Konjunkturpaket verabschiedet. Der neue Gemeinderat der zusammengeschlossenen Gemeinden Striegistal und Tiefenbach entscheidet, die Mittel nicht zu verzettlen, sondern insgesamt in die Pappendorfer Schule zu investieren.
2010 beginnt das Baugeschehen mit der Erneuerung des Dachs, der Fensterfronten und der Fassade und setzt sich über die nächsten 3 Jahre mit Innenausbau, einer neuen Heizung und den Außenanlagen fort.
Für die Kinder, Lehrer und Horterzieher ist diese lange Bauphase mit einigen Einschnitten und Beeinträchtigungen verbunden. Aber es hat sich gelohnt: 2013 sind alle wichtigen Bauarbeiten beendet. Die Einweihung der "neuen" Kita "Striegistaler Spatzennest" ist ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Pappendorfer Schule.
Jetzt können die Kinder die Zeit vom Krippenalter bis zum Ende der Grundschule unter einem Dach verbringen.
Für die weitere Verschönerung unserer Grundschule haben wir auch schon viele tolle Ideen. Wir halten euch an dieser Stelle auf dem Laufenden!
(Text enthält Auszüge aus dem "Striegistalbote" August 2013, Verfasser: Franz Schubert)