Was gibt es Schöneres, als einem Jungen, der dringend unsere Hilfe benötigt beizustehen, um ihm ein lebenswürdiges Leben zu geben, ihm die Chance auf Bildung und ein unbeschwerteres "Kindsein" zu ermöglichen.
Wir, die UNESCO-Schüler, der Paul-Robeson-Schule in Leipzig fassten die Idee unserer Schulleiterin, Frau Ziegner, beim Schopfe, schmiedeten einen Plan für die Hilfsaktion und begannen mit unserer Arbeit.
Wir, die 8a unserer Schule, sind seit der 5. Klasse die Ansprechpartner für Siddhartha und seiner Therapeutin, Frau Vomhof, die selbst in Nepal arbeitet und uns immer mit den neuesten Nachrichten auf den aktuellen Stand hält: uns besucht, Briefe von Siddhartha und seiner Familie, kleine und liebevolle Geschenke von seiner Mutter übergibt, uns von dem Leben in Nepal berichtet und unsere vielen Fragen zu Siddhartha: wie er lernt, wie es ihm gesundheitlich geht u.a. beantwortet.
Frau Köllmann und jetzt Frau Kschentz, aber auch Frau Ziegner - unsere Lehrer - helfen uns tatkräftig dabei, alle unsere Aktionen zu koordinieren, so z.B. auch den Besuch von Siddhartha in Leipzig. Wir konnten unser Glück, ihn persönlich zu treffen, gar nicht so richtig glauben - unsere Freude war jedenfalls riesig. Wir kannten ihn nur von Fotos, lasen seine Briefe in Englisch, blickten auf seine Schrift und seine Zeugnisse, ja und nun sollte er leibhaftig vor uns stehen.
Zwei Klassen, die 8a und die 9b empfingen ihn mit jeweils einer Blume, begrüßten ihn mit unserem Schullied und mit den Worten:" Hello, my name is à welcome at our school." Dieser kleine nepalesische Junge kam aufgeweckt und voller Stolz, mit seinen neuen Gehhilfen zu uns laufen zu können, auf uns , seine "großen" Freunde, zu, sodass wir mit den Tränen in den Augen kämpfen mussten. Selbst die Kameraleute vom MDR-Fernsehen waren davon beeindruckt.
Nachdem Siddhartha das Projektgeschehen der 1. Klasse unserer Grundschule beobachtete und sich mühelos in die Gruppe integrierte, luden wir ihn in unseren Schülerkreis (alle konnten leider nicht dabei sein) ein. Wir stellten uns vor, stellten ihm einfache Fragen in englischer Sprache und sichtlich bewegt erlebten wir die Selbstverständlichkeit, mit der er erzählte, uns wahrnahm und durch das Zimmer lief (Nepali ist seine Muttersprache und Englisch lernt er nun seit 1,5 Jahren).
Nicht nur wir, sondern auch Siddhartha und sein Vater brachten Geschenke von Zuhause mit; darunter waren ein Plakat mit Postkarten aus Nepal, ein Poster, auf dem das Himalajagebirge abgebildet ist und Kekse, die seine Mutter für uns gebacken hatte sowie kleine Handarbeiten, die sie speziell für uns Patenkinder hergestellt hatte.
Nachdem Siddhartha sich unsere Schule zeigen ließ, erschien er plötzlich in unserem Geo - Unterricht. Mit Frau Franz ging er an die große Karte. Sie zeigte ihm Leipzig und Nepal. Er war ganz erstaunt, wie weit er von Nepal entfernt war.
Auch am Nachmittag, im Panorama-Restaurant und auf der Aussichtsplattform sahen wir in strahlende Kinderaugen. Er trank nun natürlich wie wir am liebsten Cola, ein Getränk, das er überhaupt nicht kannte.
Es war für uns alle, für Siddhartha und seinen Vater ein unvergesslicher Tag. Wir hoffen, dass wir ihn bald mal wieder sehen können. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und Spaß in der Schule, und dass es ihm gesundheitlich immer besser geht, damit er ein ganz normales Leben wie ein 6jähriger Junge erleben kann, obwohl die Lebensumstände für die Familie sehr schwierig sind.