Unvergessliche Eindrücke

Unvergessliche Eindrücke ...

... erhielten die Schüler der beiden 9. Klassen, als sie am 2. November 2017 die Gedenkstätte "Geschlossener Jugendwerkhof Torgau" besuchten.

Am Anfang bin ich ahnungslos auf das Gebäude zugegangen, ohne zu wissen, welches Leid und welcher Schrecken sich darin verbergen.

Nach kurzer Zeit erfuhr ich viel grausames Geschehen und wurde zum Denken angeregt. Die Aufklärung wurde sehr interessant und berührend gestaltet.
Innerhalb weniger Minuten wurde ich mit vielen Gedanken überschüttet, welche auch sehr viele Fragen in mir auslösten, wie man z.B. heranwachsenden Menschen so etwas antun konnte. Ich verstehe nicht, wie man so unmenschlich sein und Kindern so viel Leid antun konnte.
Erschreckend fand ich auch den "Fuchsbau" und die "Dunkelarrestzellen". Wie kann man einen Jugendlichen für bis zu 12 Tagen und ohne Licht einsperren? Ich denke, auf diese Frage gibt es keine nachvollziehbare Antwort, jedenfalls für mich nicht.

Die Ausstellung hat mich in ihrer Vielfalt und mit ihren Informationen sehr beeindruckt. Man konnte gar nicht mehr aufhören die Akten zu durchforsten, um der Geschichte und den Beteiligten näher zu kommen.
Sehr berührt haben mich diese Sprüche, die an der Wand standen und uns mit den "extremen" Gefühlen der Heimkinder vertraut gemacht haben. Es war vielleicht nur ein Satz, aber das hat schon gereicht, um die Lage dieser Kinder aufzufassen.

Das "Highlight" war der Zeitzeuge: Alexander Müller. Ich habe sehr großen Respekt davor, dass er so offen über seine dramatische Vergangenheit sprach, um uns zu zeigen, dass der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau einen jungen Menschen für immer gebrochen und zerstört hat.
Doch leider litten darunter mehrere zehntausende Jugendliche. Allen wurde die Kindheit geraubt und zerstört. Seine Erlebnisse waren grauenvoll und er konnte dennoch später sein Leben wieder aufbauen. Ich war sehr beeindruckt und stolz darauf, dass ich ihm zuhören durfte.
Und gerade, weil die Gedenkstätte grausame Sachen in Erinnerung hält und die Besucher aufwühlt, bin ich froh, dass nicht alles vergessen und die Geschichte nicht komplett ausgelöscht wurde.

 

Clara, Kl. 9 M1

 

zurück zu Schulleben