Stauchitz for Future

Klimaretter und Müllranger im Einsatz

Wer kennt sie nicht, die weltweite Streikaktion Fridays for Future und deren Initiatorin bzw. berühmteste Aktivistin Greta Thunberg? Klimaschutz, die eigene Zukunft nicht dem Zufall überlassen und etwas gegen das globale Müllproblem tun, dies sind Themen, die auch Stauchitzer Schüler beschäftigen. Aus diesem Grund startete mit Schuljahresbeginn ein neues Projekt des Vernetzten Unterrichtes an unserer Schule.

Unsere 6. Klassen malten keine Transparente und zogen freitags auf die Straße, nein, sie wurden altersentsprechend für die aktuelle Umweltproblematik sensibilisiert und selbst in Sachen Klimaschutz tätig. In fünf Kleingruppen pro Klasse tauchten sie praxisorientiert und interessenspezifisch in eines der größten Aufgaben unserer Zeit ein und begaben sich auf ihre Mission „Klimarettung“.

So entnahm unser „Team Aqua“ zunächst Wasserproben im hauseigenen Biotop, der Jahna und einer Regenwasserpfütze, um Wasserverschmutzungen verschiedener Art auf den Grund zu gehen. Mit selbst gebauten Kohle- und Kiesfiltern vollzogen sie anschließend den Reinigungsprozess eindrücklich nach. Die folgenden Recherchen zum Thema Plastikmüll in den Weltmeeren und deren Folgen veranlassten die Schüler zur Erstellung eines Lernfilmes, in welchem sie alle Erkenntnisse anschaulich darstellen.

Ebenso praxisorientiert gingen die „Müllranger“ ans Werk. Mit hochgekrempelten Ärmeln untersuchten und trennten sie zunächst den Klassenzimmermüll. Vom Thema fasziniert, interviewte die Gruppe den hiesigen Hausmeister zum Schulmüll und musste erschrocken feststellen, dass auch hier noch viel in Sachen Mülltrennung passieren muss, um umweltkonform zu entsorgen. Doch damit nicht genug. Selbst tätig werden, einen eigenen Beitrag leisten, das reizte die Schüler. So zogen sie in ihrer Kleingruppe in mehreren VU- Stunden mit Müllbeuteln und Handschuhen bewaffnet durch Stauchitz, um Müllsündern auf die Spur zu kommen und den achtlos in der Umwelt hinterlassenen Unrat einzusammeln. Dieser neue Trend „Plogging“ (Joggen und dabei Müll sammeln) kam außerordentlich gut an, sensibilisierte, weckte den Ehrgeiz der Jugendlichen und gab ihnen das gute Gefühl, selbst etwas gegen das globale Problem und für ihre Zukunft tun zu können. Auch zuhause führten sie Fotoprotokoll über den anfallenden Müll und stellten Überlegungen an, wie die extreme Menge an Unrat reduziert werden könne. Davon motiviert unternahmen sie zudem ein Einkaufsexperiment, indem sie eine Einkaufsliste abarbeiteten und die dort gelisteten Produkte zunächst mit viel und ein weiteres Mal ohne Verpackungsmüll aufspüren mussten. Mit geschärften Blick und für die Müllproblematik aufmerksam gemacht, gestaltete die Kleingruppe abschließend mehrere Schulmülltonnen nach dem Motto „Gib Abfall einen Korb“, um auch den Rest der Schülerschaft zu motivieren, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen.

Ebenfalls mit dem Thema Müll beschäftigte sich der „Ökotrupp“. Diese Kleingruppe vergrub auf dem Schulgelände verschiedenen Unrat und beobachtete dessen Verrottungsprozess. Zudem führten die Schüler Experimente zum Pflanzenwachstum durch und erkannten so, dass salzverseuchte und durch den Klimawandel extrem trockene Böden das Wachstum stark beeinträchtigen. Neben der Experimentierreihe vollzogen sie die Reise eines Turnschuhes von der Entstehung bis ins heimische Schuhregal auf der Weltkarte nach und berichteten über „das Leben“ einer Glasflasche. Die Recherchen zum Thema Humusbildung, Rohstoffe und Co. rundeten das Thema ab, dessen Ergebnis ebenfalls mit modernster Technik den Mitschülern vorgestellt wurde.

Dass Müll nicht ausschließlich in Verbrennungsanlagen oder gar im Meer landen muss, zeigte unser „Recycling- Upcycling- Team“. An einem selbst gewählten Projekt führten sie anschaulich vor, welch tolle Dinge aus Müll entstehen können und machten so deutlich, was gewissenhaftes Recycling bewirken und welch enormes Wiederverwendungspotential in mancher Mülltonne schlummert.

Ans Thema Klimawandel knüpfte das „Klimaretterteam“. Mit mehreren Versuchen zum Treibhauseffekt und zur Gletscherschmelze sowie tiefgründigen Recherchen konnte auch diese Gruppe ihre Mitschüler für die Materie begeistern.

Wie eng Klimawandel und Nachhaltigkeit miteinander verbunden sind, demonstrierte unsere letzte Gruppe „nachhaltig Essen“. Sie versuchte sich am neuen Trend „Regrowing“ und zog im Klassenzimmer Gemüse nach, statt Küchenabfälle wegzuwerfen. Außerdem ermittelten die Schüler, welche Gemüsesorten wann wachsen und erstellten auf der Grundlage ihrer Ergebnisse einen Kalender mit saisonalen Rezepten. Damit die nachhaltige Küche auch regional bestückt wird, ergänzten sie auf ihrer Rezeptsammlung Unternehmen, die Lebensmittel in der Gegend herstellen oder verarbeiten.

Den Höhepunkt der VU-Einheit lieferte der Besuch des Recyclinghofes und des Abwasserwerkes Riesa. Hier konnten die Schüler nicht nur ihr Wissen zum Thema erweitern, sondern auch ihre Erkenntnisse unter Beweis stellen!

C. Ogkler

 

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