„Zyklusshow“ und „Agenten auf dem Weg"

Ein sexualpädagogisches Projekt an der Oberschule Anne Frank

Wussten Sie, dass der Gebärmutterhals einen „Zaubertrank“ produziert? Oder dass die Eierstöcke kleine „Schatzkästchen“ sind? Haben Sie schon von den „Östrogenfreundinnen“ gehört und kennen Sie die „Gleichung des Lebens“?
Solche Fragen standen im Mittelpunkt eines besonderen Projekts an der Oberschule Anne Frank, bei dem die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassenstufe die faszinierende Welt ihres eigenen Körpers erkundeten.

Oft fällt es Eltern schwer, bei solchen Themen die ersten Ansprechpartner zu sein, weshalb die Schule dieses Projekt seit Jahren durchführen lässt. Im Rahmen des sexualpädagogischen Präventionsprogramms des gemeinnützigen Vereins MFM Deutschland e.V., das aus den Modulen „Zyklusshow“ und „Agenten auf dem Weg“ besteht, wurden die Jugendlichen spielerisch und zugleich informativ über die Vorgänge in ihrem Körper aufgeklärt. Sie wurden für wichtige Themen wie Pubertät, Sexualität und das Wunder des Lebens sensibilisiert.
In ihrer „Zyklusshow“ lud die Referentin, Frau Hirsch, die Mädchen auf eine spannende Reise durch den weiblichen Zyklus und der Schwangerschaft ein. Dabei lernten sie unter anderem, wie der „Zaubertrank des Gebärmutterhalses“ Spermien sortiert und wie der Eisprung abläuft. Der „Schatzkästchen-Eierstock“ und die „Östrogenfreundinnen“ wurden zu Figuren, die den Mädchen die biologischen Abläufe in ihrem Körper verständlich und greifbar machten. Dabei wurde jedes Mädchen aktiv eingebunden und übernahm eine Rolle im Ensemble der Zyklusshow.

Für die Jungen stand das Modul „Agenten auf dem Weg“ auf dem Programm. Hier machte Herr Werner sie mit den körperlichen Veränderungen während der Pubertät vertraut, wobei ein besonderer Fokus auf die Vorgänge im männlichen Körper gelegt wurde. Eine Kombination aus Theorie und allerhand sportlicher Aktivität bildete eine schülerfreundliche Mischung.
Das Programm vermittelte den Jungen und Mädchen nicht nur biologisches Wissen auf eine einzigartige handlungsorientierte Weise, sondern stärkte auch ihr Bewusstsein für den kommenden körperlichen Wandel. Ein zentraler Aspekt dieses Projekts war, das Erleben und Bewerten des eigenen Körpers in den Vordergrund zu stellen. Denn das Selbstbild und das Selbstwertgefühl spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung junger Menschen. Es ist wichtig, dass Jugendliche lernen, sich als werdende Männer oder Frauen zu akzeptieren und die Veränderungsprozesse während der Pubertät positiv zu erleben und zu verstehen. Diese Entwicklung prägt nicht nur ihr späteres Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Einstellung zu Gesundheit und Sexualität.
Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von dem Programm. Viele berichteten, dass sie sich nach dem Projekt sicherer und aufgeklärter fühlten, was die Vorgänge in ihrem eigenen Körper betrifft. Die anschaulichen und spielerischen Methoden halfen dabei, Hemmungen abzubauen und einen offenen Dialog über Themen zu ermöglichen, die sonst oft tabuisiert werden.

 

C. Ogkler

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