Werner-Heisenberg-Gymnasium-Riesa 

Fachexkursion nach Leipzig (05. 2022)

Fachexkursion zur Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig am 13.5.2022

Eines der wohl relevantesten Themen im Geschichtsunterricht der 10. Klasse ist die Geschichte der DDR, deren Erbe bis heute noch Sachsen und Ostdeutschland prägt. Ihren Charakter als Diktatur und Überwachungsstaat wollten die Schüler der Klasse 10b gemeinsam mit einigen Austauschschülern aus Italien genauer kennenlernen, indem sie dem ehemaligen Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit im Landkreis Leipzig, einen Besuch abstatteten. Den Namen „Runde Ecke“ verdankt das Gebäude seiner auffälligen Architektur.

 

Der Tag begann für die Schüler der 10b um etwa 10:50 Uhr, als sie sich am Bahnhof Riesa bei ihrem Geschichts- und Klassenlehrer, Herrn Wendt, versammelten und anschließend mit dem Zug nach Leipzig fuhren. Dort angekommen, liefen sie eine gute Viertelstunde zu der „Runden Ecke“ am Dittrichring, wo sie von ihrem Guide empfangen wurden, einem Studenten, der sie zunächst durch die historische Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ und später auf einem Stadtrundgang durch Leipzig führen würde. Nach einer kurzen Einführung in den historischen Kontext und die ehemalige Funktion des Gebäudes, durften die Schüler selbst aktiv werden und sich in Gruppen die verschiedenen Stationen erarbeiten, um ihre Arbeitsergebnisse dann später ihren Klassenkameraden zu präsentieren. Die Italiener waren an dieser Ausarbeitung leider nicht beteiligt, da sie auf englische Audioguides angewiesen waren.

 

Nachdem die Schüler einen umfangreichen Einblick in das „Handwerk“ des Ministeriums für Staatssicherheit erlangt hatten, wie der Methodik der Einschüchterung oder den verschiedenen Überwachungsmöglichkeiten, stand den Schülern genügend Zeit zur Verfügung, in der sie sich in Gruppen frei durch die Ausstellung bewegen konnten. Danach versammelten sich die Schüler an der Nikolaikirche, von wo aus ihr Guide sie dann auf einen Rundgang durch Leipzig mitnahm. Die Route führte stellenweise an dem Weg entlang, auf dem damals die unzufriedenen Menschen auf den Montagsdemos langmarschierten. An einzelnen Stationen schilderte ihr Guide die Ereignisse von damals und vermittelte den Schülern somit einen Eindruck, wie die DDR unter dem Protest des Volkes zusammenbrach.

 

Nach der Tour verabschiedete Herr Wendt die Schüler, welchen es nun freistand, die Stadt selbstständig zu erkunden. Jedoch entschieden sich auch einige Gruppen, direkt mit dem Zug um 16 Uhr wieder nach Hause zu fahren.

 

Für mich persönlich als Schüler war der Ausflug ein tolles Erlebnis, das mich viel Neues über die Stasi, die DDR und die friedliche Revolution gelehrt hat und darüber hinaus eine angenehme Abwechslung zum Schulalltag darstellte. Ich hätte mir zwar einen längeren Rundgang zum Thema Montagdemos in Leipzig gewünscht, weil die Führung sehr angenehm und interessant war. Der Aufenthalt samt Arbeit in der „Runden Ecke“ selbst war auch interessant, jedoch wurde es in den Räumen mit 20 Leuten teilweise ziemlich eng, und auch das Präsentieren der Arbeitsergebnisse zog sich etwas in die Länge, wobei natürlich auch die Konzentration etwas nachließ. Jedoch herrschte am Tag unserer Exkursion gutes Wetter, wodurch man danach schnell wieder bei Laune war. Unser Guide war sehr sympathisch und ich finde, er hat uns sein Wissen gut und anschaulich vermittelt.

 

Insgesamt kann ich nur sagen: Schöner Tag, ich wünsche mir mehr Ausflüge dieser Art.

 

--- Niklas Kutschke (10b; Team Öffentlichkeitsarbeit)