Wilhelm Schneller
1894-1979
Wilhelm Schneller wurde am 23.07.1894 in Leipzig als achtes Kind seiner Eltern geboren.
Sein Vater war mittlerer Eisenbahnbeamter.
Von 1901-1909 besuchte er die Volksschule und im Anschluss daran das Lehrerseminar in Leipzig. Im August 1914 legte er die Prüfung ab und war danach ( von Oktober 1914 bis April 1915 ) als Aushilfslehrer in Oberpesterwitz bei Dresden tätig.
Ab April bis zum Ende des 1. Weltkrieges leistete er Kriegsdienst und wurde als Soldat entlassen.
Nach einem weiteren reichlichen Jahr als Hilfslehrer in Geyer/Erzgebirge legte er die fällige zweite Lehrerprüfung ab und wurde im August 1920 als ständiger Lehrer nach Leipzig berufen, wo er bis zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst 1933 arbeitete.
Im Jahr des Dienstantritts heiratete er. Aus der Ehe ging eine Tochter, Marianne , hervor.
1919 wurde Wilhelm Schneller Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. 1922 trat er in die KPD ein. Im Jahre 1925 tagte in Zittau der Sächsische Gemeindetag, auf dem Wilhelm Schneller als Redner sich für ein Änderung des Schulgesetzes, für eine Einheitsschule einsetzte.
Nach seiner Entlassung aus dem Schuldienst betrieb er bis 1939 einen Seifenhandel mit mäßigem Erfolg. Ab 1939, bis zum Ende des Krieges, war er in einer Speditionsfirma als Versandleiter tätig.
Am 1.September 1945 erfolgte seine Berufung in die Landesverwaltung Sachsens, und zwar in die Funktion des 1. Ministerialdirektors der Landesverwaltung und später in das Amt des Leiters der Hauptverwaltung Schulen der Landesregierung Sachsen. Sein Arbeitsfeld umfaßte den Neuaufbau und die Neuorganisation des Schulwesens im Land Sachsen.
Eine Leistung im Bereich des Bildungswesens ist der Neubau von Schulen im Land Sachsen. Die erste wurde in Kalkreuth, im damaligen Kreis Großenhain, 1950 ihrer Bestimmung übergeben. Am Richtfest im Oktober 1949 nahm Wilhelm Schneller teil und unterstrich damit die Bedeutung dieses Schulneubaus. Sein Name ist seitdem mit unserer Schule verbunden.
Ab 1950 arbeitete Wilhelm Schneller in verschiedenen führenden Positionen des Bildungswesens, zuerst im Magistrat von Berlin und später im Ministerium für Volksbildung.
Er starb am 07.12.1979 in Dresden, wo er die letzten beiden Jahre seines Lebens verbrachte.