Karl Neumann wurde am 30. Juni 1916 in Eilenburg in der Wallstraße 2 geboren und verbrachte dort seine Kindheit und Jugend. Die Umgebung der Stadt, insbesondere die Regionen um die Mulde und den Mühlgraben, hatte es ihm besonders angetan. Er verbrachte viel Zeit in der Natur und entwickelte früh eine tiefe Verbundenheit zur heimischen Landschaft, die später auch in seinen Werken zum Ausdruck kam. Seine Bücher, in denen oft die Eilenburger Muldelandschaft eine zentrale Rolle spielt, legen davon Zeugnis ab.
Nach seiner Schulzeit erlernte Karl Neumann in Eilenburg beim Malermeister Hinneburg den Beruf des Malers. Doch das Schicksal führte ihn in eine andere Richtung: 1943 heiratete er seine Frau Christa und bald darauf wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er 1946 aus russischer Gefangenschaft zurück. Im Krieg hatte er ein Bein verloren, was es ihm unmöglich machte, weiterhin als Maler zu arbeiten. Er entschloss sich daher zu einem Neuanfang und absolvierte ein Studium als Fachlehrer für Kunsterziehung.
Ab 1958 war Karl Neumann im Kreis Brandenburg als Internatsleiter sowie Lehrer für Kunsterziehung tätig. Schließlich ließ er sich 1972 als freischaffender Schriftsteller in Brielow bei Brandenburg nieder. Dort widmete er sich ganz seiner Leidenschaft für das Schreiben und wurde zu einem der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren der DDR. Seine Bücher wie „Frank“, „Frank und Irene“ und „Frank bleibt Kapitän“ spiegeln nicht nur die Eilenburger Landschaft wider, sondern lassen auch seine enge Verbindung zur Natur spürbar werden. Hinter dem fiktiven Namen „Eulenberg“ in seinen Geschichten verbirgt sich Eilenburg – ein literarisches Denkmal an seine Heimatstadt.
Die Entscheidung, die Schule nach Karl Neumann zu benennen, würdigt sein Engagement als Lehrer, seine naturverbundene Lebensweise und seine kreative Arbeit als Autor. Sie reflektiert das Ziel der Schule, Schülerinnen und Schülern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch die Liebe zur Natur zu fördern und das Erbe der Region als Naturparkschule zu bewahren.
Karl Neumann starb 1985 in Radewege, Brandenburg, hinterließ jedoch mit seinen Büchern ein bleibendes Vermächtnis.