39. Grundschule Dresden 

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Geschichte

Geschichte

Das Schulgebäude der 39.Grundschule gibt es seit dem Jahr 1876. Unsere Schule ist damit schon 145 Jahre alt. Doch die „Schule“ in Plauen reicht noch viel weiter zurück. Wir laden Sie herzlich ein, Plauens Schulgeschichte und die Historie unserer Schule kennenzulernen (Texte sowie Bilder sind größtenteils der Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Schule entnommen).

 

Der Name des ursprünglichen Dorfes Plauen kommt aus dem slawischen „plaw“ und bezieht sich auf das Schwemmland oder die Flussaue, denn die wildschäumende Weißeritz hatte mächtige Geröllmassen an den Ausgang des Plauenschen Grundes gewälzt. Dieses Gebiet wurde damals von den Slawen besiedelt. Nachdem Heinrich I. dieses Gebiet im Jahr 929 eroberte, wurde aus der slawischen Siedlung ein typisches mittelalterliches Dorf, welches sich einst um den Dorfteich am heutigen F.-C.-Weiskopfplatz befand, der erst 1875 aufgefüllt wurde.

 

 

 

 

Im 16. Jahrhundert kam an der Weißeritz das Unterdorf hinzu. Den Mittelpunkt der Siedlung bildete die Kirche. 1570 hatte das Dorf Plauen etwa 320 Einwohner. Das erste Schulhaus befand sich am Fuße der Kirche, am unteren Ende der Schleiermacherstraße. Etwa 300 Jahre – bis 1857 – diente dieses Schulhaus seinem Zweck, ohne dass bauliche Veränderungen und wichtige Reparatuen vorgenommen wurden. Weder für eine Instandsetzung noch für eine ausreichende Besoldung der Lehrer standen Gelder zur Verfügung. Für die Bildung des einfachen Volkes hatte man zu damaliger Zeit schlicht und ergreifend wenig übrig. Erst Ende des 18. Jahrhunderts kam eine neue Schulordnung, die den Unterricht gesetzlich regelte und die Zahl der Lehrfächer erweiterte. Bis dahin wurden nur im Winter die Fächer Lesen und Schreiben unterrichtet, damit die Kinder in den Sommermonaten in Haus, Hof und auf dem Feld mitarbeiten konnten.

 

 

Im Jahre 1787 wurde das Schulgebäude für 450 Taler erneuert und halbwegs wohnlich gemacht. Die ständig wachsende Einwohnerzahl jedoch verlangte eine Schulerweiterung. Deshalb wurde im Haus Altplauen 1 im Kobischen Gut zwei Schulräume eingerichtet.

 

In der Mitte des 19. Jahrhunderts änderten sich in Deutschland die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Aus dem feudalen Agrarstaat wurde ein kapitalistischer Industriestaat. Auch das stille Dorf Plauen wurde von diesen Veränderungen berührt. Schon einige Zeit nutzten die Plauener die Weißeritz als Antrieb für Mühlen zum Broterwerb. Die 300 Jahre alte Hofemühle, die immer mehr verfiel, pachtete 1852 der Müller Traugott Bienert. Er baute neue Technik ein und so brachte diese Mühle für viele Menschen Arbeit und Geld. 20 Jahre später kaufte er diese Mühle. An dem Gewinn sollte auch die Gemeinde Plauen teilhaben. Bienert finanzierte die Errichtung einer Straßenbeleuchtung und ließ eine Wasserleitung bauen, die von allen Haushalten in Plauen genutzt werden konnte. 1875 zählte das Dorf Plauen 2930 Einwohner und das Anwachsen der Kinderzahl verlangte eine erneute Schulerweiterung. Die Gemeinde hatte kein Geld. trotzdem wurde der Bau eines neuen Schulgebäudes möglich: Kommerzienrat Bienert kaufte für 8200 Mark Bauland oberhalb der Mühle. Die anderen Mittel waren Anleihen und Unterstützungen der Landwirtschaftlichen Kreditvereinigungen, der Westendgesellschaft und anderen.

Am 30.September 1875 fand die feierliche Grundsteinlegung für die neue Schule statt. Etwas mehr als ein Jahr später, am 10.Oktober 1876 wurde die neue Schule unter starker Anteilnahme der Ortsbevölkerung eingeweiht. Die Leitung dieser „Mittleren Volksschule“ übernahm Direktor Wilsdorf.

 

Damals unterrichteten fünf Lehrer 398 Schulkinder. Die Einwohnerzahl von Plauen wuchs ständig und damit auch die Schülerzahl. Im Jahr 1882 hatte Plauen 600 Schulkinder, im Jahr 1893 mehr als 1200 Kinder.

Man entschloss sich daher schon 1882 zum Bau eines zweiten Schulgebäudes. Es wurde eine Höhere Volksschule auf der Nöthnitzer Straße (seit 1919 die 55. Volksschule, heute die 55. Mittelschule „Gottlieb Traugott Bienert“). Die stetige Entwicklung Plauens und unserer Schule wurden jäh durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. Kurz vor Kriegsende wurde die Suppenspeisung in den Schulen eingeführt, um die große Hungersnot zu lindern. 1926 feierte die 39. Volksschule ihr 50jähriges Bestehen. Es fand ein Schulfest statt und in einem Festumzug wurde die geschichtliche Entwicklung Plauens dargestellt.

 

 

1941 wurde die Schule dann in ein Militär-Lazarett für die vielen Verwundeten von der Front und aus den ausgebombten Städten Deutschlands umgewandelt. Die Kinder dieser Schule mussten die umliegenden Schulen besuchen, bis auch dort der Unterricht wegen Kohlemangels, Spinaler Kinderlähmung, etc. eingestellt wurde.

Nach dem Kriegsende 1945 wurde die Schule ein Hilfskrankenhaus. Deshalb wurde am 1. Oktober 1945 der Unterricht für alle Plauener Schulkinder in der 55.Volksschule wiederaufgenommen. Am 23. April 1950 war es dann soweit. Der Unterricht konnte im Schulhaus der Schleiermacherstraße wieder aufgenommen werden.

In den Jahren 1956/57 entstand das flache Hortgebäude, an welches in gemeinsamer Arbeit mit den Eltern 1974 zwei weitere Räume angebaut wurden. Seit 1957 erfolge der schrittweise Übergang zur Zehnklassenschule und die Schule erhielt die Bezeichnung „39. Mittelschule“.

1961 wurde die Schulsternwarte von Lehrern, Eltern und Schülern erbaut und ihrer Bestimmung übergeben. Sie stand den Schülern besonders im Fach Astronomie, für Jugendstunden und für andere Anlässe zur Verfügung. Besucher aus nah und fern nutzten diese Einrichtung gern für ihre Weiterbildung. Ab 1992 wurde die Sternwarte vom Gymnasium auf der Kantstraße genutzt.

1972 erhielt die Schule in einem Festakt den Namen „Fritz Schulze“. Fritz Schulze war ein revolutionärer Künstler und Kommunist, wohnte am Hohen Stein und wurde von den Faschisten 1944 als Widerstandskämpfer im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

 

Zur Hundertjahrfeier 1976 hatte die Schule 850 Schüler, die in 28 Klassen von 58 Lehrern unterrichtet wurden. 1979 konnte die neue Turnhalle für den Sportunterricht und den außerschulischen Sport eingeweiht werden. Im Jahr 1980/81 wurde der neue Speisesaal eingerichtet und brachte wesentliche Verbesserungen für die Schulspeisung. Ebenfalls 1981 begannen die Arbeiten im neuen Schulgarten mit aktiver Hilfe vieler Eltern; der alte Schulgarten hatte dem Turnhallenneubau helfen müssen.

 

Die stete Bereitschaft vieler Eltern der Schule zu helfen, war immer ein Zeichen der Verbundenheit und ein Dank an die Schule.

 

Im Jahr 1992 wurde schließlich ein neues Schulsystem mit verschiedenen Strukturen eingeführt. So wurde aus der 39. Oberschule die 39. Grundschule. Seit 1996 wurden immer wieder zahlreiche Werterhaltungs- und Reparaturmaßnahmen durchgeführt. Diese konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schule dringend grundlegende Sanierungsmaßnahmen nötig hatte – zumal die Zahl der Schulkinder in Plauen in den letzten Jahren auch immer mehr zunahm.

 

Zum Schuljahr 2015/16 war es dann soweit. Die 39. Grundschule wurde auf die Cämmerswalderstraße ausgelagert, um das alte Schulgebäude zu sanieren und auszubauen. Drei Jahre später erstrahlte das alte Gebäude in neuem Glanz.  Nicht nur die Schule, sondern das ganze Schulgelände ist modernisiert worden. Das sogenannte A-Haus wurde durch einen nach hinten liegenden Anbau erweitert, sodass nun nach und nach die 4zügigkeit der Schule erreicht werden kann. Das ehemalige B-Haus, welches früher den Hort (und teilweise Schulräume) beherbergte, ist durch ein modernes, mit einem Atrium ausgestattetes neues Gebäude (N-Haus) ersetzt worden, in dem sich nun größtenteils Horträume befinden. Beide Gebäude (Schule und Hort) sind auf zwei Etagen durch einen hellen Säulengang miteinander verbunden. Eine neue moderne Schulspeisung im N-Haus, ein freizügiger Pausenhof auf mehreren Ebenen und eine moderne Turnhalle wurden ebenfalls in der dreijährigen Bauphase errichtet. Mehr Bilder vom Umbau der Schule finden Sie hier.

 

Im Schuljahr 2019/20 werden an unserer Schule 355 Kinder in 14 Klassen von 21 LehrerInnen unterrichtet.