„Der Stuhl war unbeschreiblich hart und kalt war’s auch“
Sommer 2020 - letzte Ferienwoche - erste Präsenzarbeitswoche für LehrerInnen, Fachschaftssitzung Englisch; kurz vor dem Ende dieser Veranstaltung verhallte noch ein kurzes Statement unserer Fachschaftsleiterin Frau Eckert, dass in den Klassen die Möglichkeit zur Teilnahme am Bundesfremdsprachenwettbewerb im Fach Englisch angeboten werden kann.
Als sich daraufhin Ella Gamke aus der damaligen 9/3 und heutigen 10/3 im Oktober 2020 angemeldet hatte, erhielt sie umgehend eine Antwort in der die Anmeldebestätigung und zeitliche Frist zur Bearbeitung der Aufgabenstellungen beilagen. Die Teilnehmenden waren angehalten ein englischsprachiges Video mit einer maximalen Länge von zwei Minuten zu produzieren in dem die Thematik „Klima“ abgehandelt wird.
An dieser Stelle kam dann die Phase in der geistiger Weitsinn durchaus von Vorteil sein kann, da Ella die Doppeldeutung des Begriffes auffasste und in bewegte Bilder umsetze. So entstand ein Legevideo (Download), welches nicht nur die ökologischen Ursachen für den Klimawandel aufzeigt, sondern auch Aspekte für ein gutes und schlechtes soziales Klima beinhaltet. Nach der Ideenfindung ging es dann weiter mit der praktischen Arbeit, in der Texte verfasst, redigiert und vertont sowie Bilder gemalt und als Video in eine Sequenz gebracht worden sind. Im Gespräch meinte sie, dass für die Umsetzung in mehreren Unterrichtsfächern gute Voraussetzungen geschaffen worden sind. So war die Arbeit mit der Technik nahezu problemlos, Recherchen konnten zielführend unternommen werden und die Herstellung von
kleinen Videos war auch bereits Bestandteil gewesen. Neben dem Legevideo musste als zweite Aufgabe ein fiktiver Brief an Queen Elizabeth II. verfasst werden, indem Fragen an die Monarchin in Bezug auf den losen Staatenbund des Commonwealth aufgegriffen werden
sollten.
Die Frage die blieb ist, inwiefern die Teilnahme an derartigen Wettbewerben einen Zugewinn für jeden Einzelnen ist, da der zeitliche Aufwand nicht zu vernachlässigen ist. Ella fand darauf sehr klare Antworten: Durch die Teilnahme wird man dazu angehalten inhaltliches Neuland zu betreten, aber auch die Sprache wird in einer komplett neuen Intensität konsumiert und in ein neues Produkt umgewandelt. Der positive Nebeneffekt ist die stärkere Verankerung von Vokabeln, die man im normalen Unterrichtsgeschehen nur selten antrifft. Ella gibt auch noch ein paar sehr pragmatischere Tipps, um einen Fortschritt in Englisch, und jeder weiteren Fremdsprache, zu erreichen. So gehören das Anschauen von Filmen oder Serien auf Englisch mit englischen Untertiteln sowie das Lesen englischer Bücher und Artikel zu den Aktivitäten, die heutzutage jeder mit wenig Aufwand umsetzen kann; man muss es halt nur wollen. Wer dann noch eine Stufe weiter gehen will unterhält sich einfach im ganz normalen Alltag mit der großen Schwester auf Englisch, verriet Ella.
Bis zum September hatte sie vom Komitee nichts gehört und dachte nicht mehr daran überhaupt noch eine Nachricht zu erhalten. Doch dann war es soweit und sie wurde ohne Kenntnis über die erreichte Platzierung in den Plenarsaal des sächsischen Landtages eingeladen. In väterlicher Begleitung nahm sie die Reise auf sich und hörte sich vor Ort die Reden wichtiger Personen und Aufführungen klassischer Musikstücke an bis es dann zur Preisverleihung kam. Als sie als eine der dreizehn Erstplatzierten in der Kategorie SOLOTeilnahme
aufgerufen wurde, war sie natürlich sehr überrascht und überglücklich über das erreichte Ergebnis. Der einzige Wermutstropfen am Ende des Tages waren ihre Rückenschmerzen, denn „der Stuhl war unbeschreiblich hart und kalt war‘s auch“.
Zu diesem wunderschönen Ergebnis gratulieren die Fachschaft Englisch sowie das gesamte Kollegium der Louise-Otto-Peters Schule. Ein weiterer Dank geht auch an Elsa Tischer für die Teilnahme am Wettbewerb.