Steine und Metalle

Gesteine und Metalle in Rente

Gespannte Ruhe erwartete mich im Chemiezimmer, als ich für meinen Bericht recherchieren wollte. In Vierergruppen saßen die Schüler um Petrischalen und beobachteten angespannt verrostete Nägel in einer Flüssigkeit. Eine erste wage Vermutung beschlich mich: Hatte Frau Raack die Schüler heimlich hypnotisiert, um etwas mehr Ruhe zu haben?

Natürlich nicht!

Das Experiment gehört zum fächerverbindenden Unterricht "Architektur im Wandel der Zeit".

Die Chemiegruppe beschäftigte sich dabei sehr interessiert mit Baustoffen: dem Sandstein und den Metallen. So fuhren sie erwartungsvoll zum Theaterplatz und begaben sich auf die Suche nach dem Einsatz von Kupfer und Blattgold als Bauschmuck. Fündig wurden sie zum Beispiel an den Dächern.

Um sich den Sandstein genauer anzuschauen, gingen die Schüler in die Sächsische Schweiz. Im Sandsteinwerk in Lohmen konnten sie erleben, wie der Sandstein abgebaut wird. Bei diesen Exkursionen bemerkten sie, dass die Witterung einen großen Einfluss auf diese Baustoffe hat. Wenn Kupfer z.B. "rostet", wird es grün - setzt eine Patina an.

Letztendlich wurde bei dem Experiment überprüft, wie eine solche Patina entsteht oder unter welchen Bedingungen eben ein Nagel rostet. Kein Wunder also, dass alle Schüler bei meinem Besuch so aufmerksam die Petrischalen beobachteten.

Ob Frau Raack wirklich hypnotisieren kann, muss an anderer Stelle überprüft werden.

(Anne Schachinger 7/3)