Fächerverbindender Unterricht

Neunte Klassen der Friedrich-Gottlob-Keller Oberschule besuchen am 6. und 7. April 2017 Weimar und das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald

Einen festen Bestandteil im Kalender der Hainichener Friedrich-Gottlob-Keller Oberschule hat der alljährliche zweitägige Ausflug nach Weimar und ins frühere Konzentrationslager Buchenwald. Organisiert wurde die Fahrt durch die Lehrer Hans-Jörg Wohllebe, Karin Reichert und Sebastian Löps.

Begleitet wurde die Gruppe von den Klassenleitern der drei 9. Klassen, Ellen Alscher, Karin Altenburg und Beate Bernhardt. Auch dieses Jahr begleitete der Hainichener Bürgermeister die Schüler und Lehrer in die Jugendherberge Germania, einerseits um die Verbundenheit des Schulträgers mit der Bildungseinrichtung zu unterstreichen, andererseits aber auch um den Schülerinnen und Schülern beim Besuch von Buchenwald zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte nicht aus dem Gedächtnis zu verlieren und um, gerade in der heutige Zeit, die Demokratie zu verteidigen und zu schätzen. Die Exkursion stand unter dem Motto „Kultur und Barbarei“. 

Am 6. April schaute man sich in Weimar um. Die Schüler besuchten Goethes Gartenhaus im Park an der Ilm und das Weimarhaus, wo die Geschichte von Weimar anhand von Szenen in verschiedenen Zimmern bildlich erlebt werden kann. Interessante Erläuterungen von Stadtführern über wichtige Personen, die in Weimar gelebt haben, rundeten das Besuchsprogramm ab. 

Am Abend schaute man sich im Kino „Mon Ami“ den Film „BenX“ an, der die Geschichte eines jugendlichen Außenseiters erzählt, der unter dem Asperger Syndrom leidet und kurz vor dem Selbstmord steht. Er flüchtet sich regelmäßig ins Online Rollenspiel „Archlord“ in welchem er als Ben X ein Held auf Level 80 ist. Er vermischt seine reale Welt mit der Welt des Online Spiels, wird aber dabei ständig von seinen Mitschülern gemobbt.

Am nächsten Tag brach die Gruppe zeitig auf den nahen Ettersberg auf, um das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald zu besuchen. Während des 3. Reichs waren dort zahlreiche Juden und Gegner der Nationalsozialisten interniert. Aber auch nach dem 2. Weltkrieg ging von Buchenwald noch viele Jahre Schrecken aus, als durch die sowjetische Besatzungsmacht oft willkürlich Menschen interniert und misshandelt wurden.

Hans Jörg Wohllebe und Dieter Greysinger legten gemeinsam an der Gedenkplatte auf dem KZ Areal ein Gesteck mit einer Schleife „Schüler der Friedrich-Gottlob-Keller Oberschule Hainichen und Bürgermeister der Stadt Hainichen“ nieder. 

Bei der Führung über das Areal des KZs wurde den Schülern eindringlich geschildert, wozu Menschen vor wenigen Jahrzehnten imstande waren. Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich berührt von den Berichten, was sich einst in Buchenwald zugetragen hat.

Dieter Greysinger