Eine bunte Schlange im Jahnatal

Seit vielen Jahren gehört es schon zur Tradition, dass die Schüler unserer 7. Klassen im Rahmen des Vernetzten Unterrichtes in einer Woche unser schönes Jahnatal von der Quelle bis zur Mündung erkunden. Dabei ist man abwechselnd zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs.
Am 17. September 2019 war es wieder soweit, die Königsetappe von Stauchitz bis zur Quelle nach Präbschütz stand auf dem Programm. Nachdem es am Vorabend reichlich geregnet hatte, was in diesem Sommer ja nicht so oft vorkam, meinte es das Wetter gut mit uns. Selbst die Sonne blinzelte ab und an durch die sich langsam färbenden Blätter.

Pünktlich 9:00 Uhr starteten wir an der ehemaligen Grundschule in Stauchitz, 45 Schüler, 4 Lehrer und 2 Eltern machten sich auf den Weg. Natürlich fragten die Schüler, wie weit es heute geht. Aus taktischen Gründen verschwiegen wir Lehrer, dass es heute mit Rückfahrt über 40 km sein werden. Die Aussage: "Wir sind ja schon im Jahnatal, soweit kann es ja nicht sein!" musste als Motivation genügen.
Über Hof ging es weiter bis zur Kirche in Jahna, wo wir die erste kurze Rast einlegten. Entlang eines gut gepflegten Radweges ging es weiter in Richtung Ostrau. Dort bestaunten wir den Zusammenfluss der großen und der kleinen Jahna. Spärlich mit Wasser gefüllt, kann man sich gar nicht vorstellen, welche Gewalten der Fluss bei Hochwasser zeigt.
Durch das Ostrauer Viadukt ging es über Münchhof und Zunschwitz Richtung Zschaitz. Am Sportplatz vorbei legten wir am Spielplatz in Zschaitz unsere Frühstücksrast ein. Alle Schüler und Fahrräder machten einen fitten Eindruck. Nach der Stärkung ging es weiter zum Stausee nach Baderitz. Ein Blick auf die kleine Wasseroberfläche verriet, der Sommer war einfach zu trocken. Nun wurde es langsam hügelig. Die erste kleine Bergwertung war Richtung Mischütz zu meistern. Und beim Aufstieg Richtung Simselwitz waren bei den ersten Schülern die Kraftreserven fast aufgebraucht. und es ging zu Fuß weiter. Aber keiner murrte, alle wollten zur Quelle. In Simselwitz gab es einen kurzen Zwischenstopp am neu gestalteten Spielplatz. Die bunte lange Fahrradschlange wurde neu sortiert und wesentlich verkürzt. Noch ein kleiner Berg und schon waren wir in Mochau. Schon von weitem begrüßte uns die einzigartig gebaute Kirche. Doch nun kam die tatsächliche Herausforderung. Ein nicht endend wollender zwei Kilometer langer Anstieg nach Präbschütz lag vor uns. Wer es bis zur Quelle schafft, bekommt in Sport die Note eins eingetragen. Nur wenige blieben im Sattel, aber alle schafften das Ziel. Oben angekommen folgte eine rasante Abfahrt und dann stand ein weit sichtbares Schild am Straßenrand mit der Aufschrift "444 m bis zur Jahnaquelle". Letzter kurzer Feldweg und gegen 12:00 Uhr lag die Quelle vor uns. "Und dafür haben wir uns so geschunden" sagte ein ziemlich geschaffter Schüler. Die Quelle ist ein Brunnenring mit entsprechender Widmung des dortigen Heimatvereines. Aber ganz wenige Schüler waren bisher an diesem Ort und als Belohnung gab es Wiener mit Nudelsalat, Obst und Gemüse sowie neue Getränke für die Rückfahrt. Danke an die fleißigen Eltern für die tolle Versorgung und die pünktliche Anlieferung.
Auf gleicher Strecke ging es zurück nach Stauchitz. Gegen 15:00 Uhr landeten alle wohlbehalten am Ausgangspunkt. Unsere Schüler waren geschafft und fielen auf ihre Luftmatratzen. Wieder hat man etwas über unsere geschichtsträchtige Heimat erfahren, morgen wird in Hof das Schloss und die Kirche besichtigt und am Donnerstag geht es weiter bis zur Elbmündung nach Riesa. Danke nochmals an alle Lehrer und Eltern für die tolle Organisation und Unterstützung.
Unser CO2-Fußabdruck war an diesem Tag vorbildlich!

R. Lorenz

 

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