Daumenkino

Was ist ein Daumenkino?

Ein Daumenkino ist eine Folge von Bildern auf jeweils einem Blatt, die sich nur geringfügig  voneinander unterscheiden. Beim Umblättern der Bilder entsteht so der Eindruck einer Animation.

Geschichte des Daumenkinos

Mit dem Daumen werden bei einem Daumenkino die zusammengefügten Bilder zu einem Film abgeblättert. So entstand der Namen Daumenkino. Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Flip-Buch oder Kineograph.

Daumenkinos sind seit ca. 1760 bekannt. Sie wurden im Spielzeughandel verkauft und dienten der Belustigung und Unterhaltung.

Im Jahre 1868 erstellte John Barnes Linnet ein erstes fotografisches Daumenkino unter dem Namen "The Kineograph a new optical Illusion". Für dieses erste „flip-book“ erhielt er am 18. März 1868 das British Patent Nr. 925.

Der deutsche Filmpionier Max Skladanowsky stellte seine Filmideen um das Jahr 1888 als Daumenkino vor. Ihm gelang es in Zusammenarbeit mit seinem Bruder am 01.11.1895 die erste funktionierende Filmsequenz weltweit herzustellen.

Im Jahre 1897 erfand der englische Filmtechniker Henry William Short einen Metallhalter für das leichtere Abblättern der einzelnen Bilder beim Daumenkino. Die Vorrichtung erhielt den Namen „Filoscope“.

Eine ähnliche Metallblätterhilfe konstruierte auch der französische Daumenkinoproduzent Léon Beau und der Filmkonzern Gaumont, der sich diese Blätterhilfe 1909 patentieren ließ.

Mit dem aufkommenden Zelluloidfilm geriet das Daumenkino in Vergessenheit.

Anfang des 21. Jahrhundert erlebte dann das gute alte Daumenkino eine Renaissance. So wurden in verschiedenen Städten, z.B. Linz, Köln und Hannover, Daumenkinofestivals durchgeführt.