Schreiben im Mittelalter

Bevor die Schüler der Klassenstufe 6 mit dem „Schönschreiben“ einer mittelalterlichen Schrift begannen, erhielten sie einen der Altersgruppe gerecht werdenden Überblick der Schriftentwicklung und des Schreibens im Mittelalter:

Das Scheiben im Mittelalter war dem Kaiser, den Königen und Fürsten sowie vor allem den kirchlichen Würdenträgern und ihrem Hofstaat vorbehalten. Nur sie hatten meist die Ausbildung zum Lesen und Schreiben. Selbst Karl der Große lernte erst sehr spät lesen und schreiben.

Geschrieben wurde vor allen in sogenannten Skriptorien (lat. scriptorium) zu Deutsch Schreibstuben, die es in vielen Klöstern gab. Hier wurden vor allen kirchliche und teilweise auch einfache weltliche Texte handschriftlich angefertigt und vervielfältigt wurden.
Hier eine Abbildung mit der Nachgestaltung eines Skriptoriums aus dem Deutschen Museum in München und der dazugehörigen Schautafel.

Geschrieben wurde mit den zugeschnittenen Kielen von Vogelfedern, insbesondere Gänsekielen, und verschiedenen Tinten. Zu den verbreitetsten Tinten gehörten die

  • Eisengallustinte,
  • die Dornrindentinte und
  • die Rußtinte.

Geschieben wurde vor allem auf Pergament. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts setzte sich dann weitgehend das Papier durch.
Mit der Etablierung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern wird die Kultur der Skriptorien nahezu vollständig abgelöst durch Druckereien.