Software Schrift

Schrift ist Software - wie jede andere Software. In der Entwicklung einer Schrift stecken meist mehrere tausend Arbeitsstunden. Mit dem Erwerb einer Schrift bin ich nicht zugleich Eigentümer dieser. Durch den Kauf erhalte ich nur ein Nutzungsrecht, welches auf eine bestimmte Anzahl von Rechnern begrenzt ist. Somit unterliegen Schriften den gleichen Softwarebestimmungen, wie z.B. Spiele oder Anwenderprogramme. Sie dürfen demnach auch nicht kopiert und illegal weitergegeben werden.

Diese 10 Regeln für den legalen Schriftgebrauch wurden in einer gleichnamigen Broschüre des FontShop Berlin veröffentlicht und sollten jedem helfen mit Schriftdatei lizenzrechtlich sauber umzugehen.

1. Digitale Schriften genießen den gleichen urheberrechtlichen Schutz wie Anwenderprogramme.
2. Als Käufer eines Schriftpakets werden Sie nicht Eigentümer der Schrift, sondern Sie erwerben das Nutzungsrecht für die Schriftsoftware.
3. Die Anschaffung eines Schriftpakets berechtigt zur Benutzung auf einer Anzahl von Druckern oder CPUs. (in der Regel genau nur einer)
4. Erst der Erwerb einer Multi-Printer-Lizenz gestattet die Ausgaben auf mehreren Printern und Computerbildschirmen.
5. Um Schriften in mehreren Niederlassungen eines Unternehmens zu verwenden, benötigen Sie eine Multi-Site-Lizenz.
6. Eine Einzellizenz verbietet es, Schriften den Belichtungsaufträgen mitzugeben, damit das Servicebüro Ihre Dokumente ausgeben kann.
7. Unberechtigtes Kopieren von Schriften ist illegal. Die Lizenzbedingungen erlauben lediglich eine Kopie für Back-up-Zwecke.
8. Die Modifikation einer Schrift bedarf der Zustimmung des Herstellers. Im Übrigen wird sie lizenzrechtlich wie das Original behandelt.
9. Achten Sie bei dem Erwerb von Schriften auf Originalsoftware, die unter dem geschützten Warenzeichen angeboten wird und keine Phantasiebezeichnung führt.
10. Entwickeln Sie eine Unternehmenspolitik, in der nur legal erworbene und legal kopierte Software einen Platz hat.

Aus: „FontShop - Ratgeber für den legalen Schriftgebrauch“