Einzelansicht

Augen öffnen für die Realität

Neuntklässler im Gespräch mit einem Aussteiger aus der rechtsextremen Szene

Rechtsextremismus – ein Thema, das oft weit weg erscheint, aber in Wahrheit mitten unter uns existiert. Umso wichtiger sind persönliche Begegnungen, wie sie die neunten Klassen kürzlich erleben durften.

Zu Gast waren Michael Ankele, Sozialpädagoge im Aussteiger- und Präventionsprojekt „ad acta“, und ein ehemaliger Rechtsextremer, der vor acht Jahren den Ausstieg aus der Szene wagte. Der junge Mann schilderte auf eindrucksvolle und bewegende Weise den schwierigen und gefährlichen Weg, den er dabei gegangen ist. Ohne Beschönigungen erzählte er, wie er als Jugendlicher in die Szene geriet, welche Macht sie über sein Leben gewann und wie schwer der Ausstieg war. „Man denkt, man gehört dazu – bis man merkt, dass man eigentlich nur benutzt wird“, berichtete er.

Die Schülerinnen und Schüler begegneten dem Thema mit großem Interesse und stellten zahlreiche Fragen – ehrlich, nachdenklich und mit großem Gesprächsbedarf. Die Atmosphäre war offen und respektvoll, das Gesagte roh und authentisch.

„Seit über zehn Jahren kommt Herr Ankele regelmäßig mit Aussteigern an unsere Schule", erklärt die Schulleiterin. „Diese Besuche sind wertvoll, weil sie authentische Einblicke in Extremismus-Erfahrungen ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler lernen von Menschen, die den Ausstieg geschafft haben, wie Extremismus wirkt und welche Gefahren er birgt. Es sind Begegnungen, die immer einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ so Frau Gerlich.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Ankele und allen Mitwirkenden des Ad-Acta-Projekts für die langjährige und wertvolle Zusammenarbeit in der Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus.