Märchenwerkstatt im November 2013

Fächerverbindende Woche "Märchen" vom 25. bis 29. November 2013

Bei diesem einwöchigen Projekt hatten die Kinder die Möglichkeit, Märchen der Gebrüder Grimm unter verschiedensten Aspekten zu betrachten und mit allen Sinnen zu erleben. Sie näherten sich den bereits bekannten Märchen künstlerisch an, stellten Figuren und Szenen nach, spielten Theater, lösten Märchenrechenaufgaben und vieles andere mehr.

Eine Besonderheit war die Auseinandersetzung mit den sog. Neuzeitmärchen in Anlehnung an die Künstlerin Warja Lavater. Die Kinder machten sich zuerst mit der besonderen Bilderwelt der Warja Lavater im Märchen „Schneewittchen“ vertraut. Hier sind die Figuren als Symbole dargestellt und müssen zunächst entschlüsselt werden. Das Vorteilhafte dieser codierten Illustration ist, dass sie weltweit von jedermann verstanden werden kann, egal über welche Muttersprache man verfügt.

Die böse Königin wird bspw. durch einen gelben Kreis mit einem schwarzen Fleck  in der Mitte dargestellt. Die Königin ist reich und schön, deshalb das goldene Äußere. Der schwarze Fleck  innen zeigt ihre Boshaftigkeit. Das Schneewittchen lässt sich klar an seiner Farbgebung - schwarz, rot und weiß - erkennen.

Die Kinder sollten die Symbolsprache selbst einmal ausprobieren und eine Szene als Collage gestalten. Die Bilder aus der Gruppenarbeit waren anschließend Ausgangspunkt zum Erzählen und Schreiben einer eigenen Geschichte. Hier sollte jedes Kind die Szene aus verschiedenen Perspektiven schreiben - z. B. aus der Sicht von Schneewittchen, aus der Sicht eines wilden Tieres oder aus der Sicht des Zauberspiegels.

Die Ergebnisse der Gruppen wurden anschließend vor der Klasse präsentiert. Dabei wurde die Geschichte mittels Perspektivwechsel in einer ganz eigenen Fassung noch einmal erzählt. Zum Abschluss wurden die einzelnen Collagen und Texte in einem Buch für die Klasse gebunden.

Nun waren die Kinder mit der Symboldarstellung eines Märchens vertraut und erfanden eigene Bilderwelten für weitere bekannte Märchen. Auf diese Weise gestalteten sie Ausschnitte aus den Märchen „Allerleirauh“, „Der Fischer und seine Frau“, „Hase und Igel“, „Der gestiefelte Kater“ oder „Rapunzel“ und hatten wieder viele Anlässe, sich gegenseitig Märchen in der vorweihnachtlichen Zeit zu erzählen.

Kathrin Schöne