Projekt im Küchenkräutergarten

Projekt zum Tag der Gesundheit und des Sports

Am 14.11.2013 nahm die Klasse 4a an einem Projekt der Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau teil. Dabei wanderten die Kinder zur Baumschule durch den Park, lernten historische Apfelsorten kennen und konnten anschließend mit einer Korbpresse selbst Apfelsaft herstellen. Im Küchenkräutergarten des Schlosses wurde zudem Gemüse und extra eine Ananas geerntet, woraus die Kinder unter fachlicher Anleitung ein gesundes und schmackhaftes Essen zubereiten und anschließend verkosten durften. Danke an alle Beteiligten der Stiftung Fürst-Pückler Park-Bad Muskau und Dipl. Biologin Grit Striese für das gelungene Projekt!

 

Lausitzer Rundschau vom 15.11.2013

 

Durch den essbaren Wald zu leckeren Äpfeln

Projekttag der 4a der Grundschule Fürst Pückler im Muskauer Park ist ein Anfang für neue Ideen

Bad Muskau/Leknica Sportliche Betätigung sowie Wissensvermittlung zu gesunden Sachen – das hat am Donnerstag nicht nur die Mädchen und Jungen der Grundschule Bad Muskau begeistert, sondern auch die erwachsenen Teilnehmer von Stiftung und Stadt.  Vor 150 bis 160 Jahren war die Baumschule im Pückler-Park eine Institution. Von dort wurden Bäume europaweit verschickt. "Es war sozusagen damals ein Hotspot der Dendrologie", erklärt Cord Panning, Geschäftsführer der Stiftung Fürst-Pückler-Park. Heute befindet sich die Baumschule auf der polnischen Seite des Muskauer Parks. Ein Lehrpfad verweist darauf, welche historisch interessanten Apfelsorten dort noch zu finden sind. Maxi aus der Klasse 4a der Grundschule Fürst Pückler Bad Muskau interessiert allerdings vielmehr, warum die Bäume weiß angemalt sind. Auch hier weiß Cord Panning eine Antwort: Das Weiß soll die Sonne reflektieren und so verhindern, dass sich eine Seite des Baumstamms aufheizt, währen die andere kalt bleibt. Letztlich werden so bei jungen Bäumen Risse im Holz vermieden. Bei älteren sei das mehr Kosmetik, erklärt Panning. Kosmetik bei Bäumen – da müssen die Kinder lachen. Sie gehen am Donnerstag auf Erkundungstour, ganz passend zur Themenwoche "Sport und Gesundheit", die die sächsische Staatsregierung ausgerufen hat. Aus diesem Anlass ist Hansjörg König, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen, und Vorsitzender des Stiftungsrates mit auf Tour. Der schließt sich auch Bürgermeister Andreas Bänder (CDU) an. Doch bevor die Kinder alte Obstsorten bestimmen, marschieren alle durch den essbaren Wald. Biologin Grit Striese, bekannt von der "Apfelschmiede" in Daubitz, zeigt den Mädchen und Jungen, was der Park noch Essbares im Spätherbst bereithält. Zum Beispiel den Samen der Linde. Allerdings sind Argusaugen notwendig, um die Pfefferkörner großen Samen in der rot-braunen Laubschicht zu entdecken. Cord Panning findet das Korn im Blattdurcheinander. "Die Schale muss ab, dann kann man sie essen. Sie haben ein nussartiges Aroma", so Grit Striese. Maxi darf kosten und findet das Linden-"Nüsschen" lecker. Allerdings muss man wohl fünf Stunden Sammeln einplanen, um ein Schälchen voll zu bekommen. Bucheckern sind ebenfalls schmackhaft. Eicheln munden dagegen eher den Wildschweinen, deren Spuren man auch auf der polnischen Parkseite zuhauf sieht. Doch in Kriegszeiten wurden die Früchte der Eiche geröstet und als Kaffee-Ersatz getrunken. "Bitter war der Geschmack", kann Grit Striese berichten. Ebenfalls klein ist der Samen der Hainbuche, aber recht robust. "Da brauchen sie einen Seitenschneider, um den aufzubekommen. Dem Eichhörnchen reichen dafür seine Zähne", erzählt die Biologin. Gut zubeißen können später die Mädchen und Jungen, Lehrerin Katrin Schöne sowie alle Gäste. Mehrfach heißt es lecker, wenn Rote Sternrenette und Gewürzluike verkostet werden. Die beiden alten Kultur-Apfel-Sorten stehen in der Baumschule. Mit Trick 17 gibt es dort auch jetzt noch ihre schmackhaften Früchte zu finden. Doch ein bisschen suchen, muss man dafür schon. Eine Karte des Apfellehrpfades hilft. Dann wird losgespurtet. Leider erstmal in die falsche Richtung. Nico, der seine Mitschüler erst mal in die Irre geleitet hat, kommt am Ende als Erster ganz stolz mit einem Apfel zurück. Er freut sich diebisch, dass er alle anderen abgehängt hat. Freude zeigt auch Hansjörg König über die tollen Möglichkeiten, den Muskauer Park mit Kindern zu entdecken und ihnen auf dem Weg "nebenbei" Wissen zu vermitteln. Stiftung und Schule wollen dort aufeinander zugehen, um eventuell beim Ganztagsangebot oder bei Projekten noch enger zusammenzuarbeiten. Und auch das Thema essbarer Wald könnte eine Wiederholung, diesmal für Erwachsene, haben – Stichwort thematische Parkführungen. "Ich bin ja gerade bei der Planung", so Ute-Martina Kühnel, Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung. Für die Kinder findet der Projekttag mit Apfelsaftpressen und Gemüseschnippeln für die Mittagssuppe den Abschluss. Die Zutaten dafür kommen frisch geerntet aus der Schlossgärtnerei.

Regina Weiß