Der letzte Mann im Fürstenzug

 

Der Erzgebirgler Wilhelm Walther wurde am 18. Oktober 1826 in Cämmerswalde geboren. Er ist der Schöpfer des oft bestaunten, einmaligen Kunstwerkes an der Dresdener Schlossmauer – dem Fürstenzug.

Sein Vater, ein aus Seiffen stammender Revierförster, hat offenbar die Liebe seines Sohnes zur erzgebirgischen Heimat frühzeitig geweckt und später künstlerisch vertieft. Die Familie zog 1830 nach Neuhausen, wo Wilhelm die Schule besuchte. Schon als er noch Schüler war, fielen den Lehrern seine zeichnerischen Fähigkeiten auf. Durch den Zeichenunterricht beim Zeichenlehrer Wanke verfeinerte Wilhelm Walther sein Können.

Wilhelm Walther erhielt nach Abschluss der Schule eine Reihe kleinerer Aufgaben für die Gestaltung von Holzspielzeug. Im Jahre 1842 begann er endlich sein langersehntes Studium an der Kunstakademie in Dresden. Er heiratete seine Frau Maria Junker und bekam 3 Kinder mit ihr.

Nach dem Studium beteiligte er sich an der Ausschreibung für die Gestaltung der kahlen Wand am Stallhof in der Dresdener Auguststraße. Er ließ die gesamte Konkurrenz hinter sich und bekam den Auftrag zur Verwirklichung des „Fürstenzuges“. Von 1864 bis 1876 beschäftigte ihn das Werk, welches ihn weltweit bekannt machte. Unzählige Studien und Vorarbeiten waren notwendig bis die Wandmalerei erstellt werden konnte. 

Im Jahre 1906 ist die damals notwendige Erneuerung des „Fürstenzuges“ unter Aufsicht und Anleitung des nunmehrigen Professors Wilhelm Walther durchgeführt worden. Diesmal wurde das gewaltige Werk auf 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan gemalt und gebrannt. 

Ganz am Ende des Zuges schließlich - so bescheiden wie sein langes Leben war - kommt er selbst daher, jener„letzte Mann im Dresdner Fürstenzug“, unser Erzgebirgler Wilhelm Walther aus Cämmerswalde.