Schule

Die einfache Ortsschule in Birkigt ab 1875!
Mit der Einweihung der in Potschappel neu erbauten Schule werden ab 11. Oktober 1875 die Birkigter Schulkinder, 44 Mädchen und 42 Knaben, aus der Potschappler Schule in ein bald eigenes Schulwesen entlassen. Bis zur Einweihung des am 27. September 1876 in Birkigt neu erbauten ersten Schulhauses auf der Potschappler Straße (Grundsteinlegung am 20.3.1876) werden die Schulkinder aus Birkigt noch in der Coschützer Schule an der Hammergasse unterrichtet.

1886 - kommt der Lehrer Max Robert Röder ( geb. 10.12.59) an die hiesige Schule.

1891 - wird durch Anbau an das Schulgebäude durch den Baumeister Reif aus Niederhäslich ein zweites Klassenzimmer eingerichtet, und ab Ostern 1892 wird Unterricht in 4 Klassen erteilt. Hilfslehrer Ernst Johann Kalich (geb. 3.6.1870) kommt an die Schule. Das Schulgeld pro Kind wird ab 1890 mit 6 Mark angegeben.

1894 - hat die Birkigter Schule 163 Schüler, die von 1 Lehrer und 1 Hilfslehrer unterrichtet werden. Gleichzeitig werden 10 Fortbildungsschüler unterrichtet.

1897 - 1 Lehrer und 2 Hilfslehrer unterrichten schon 243 Schüler und 10 Fortbildungsschüler.

1898 - Das neue Schulhaus mit 2 Klassenzimmern wird am 4. Juli festlich geweiht.

1900 - 2 Lehrer und 2 Hilfslehrer unterrichten 286 Schüler und 27 Fortbildungsschüler.

1903 - 3 Lehrer und 2 Hilfslehrer unterrichten jetzt 327 Schüler und 32 Fortbildungsschüler.

1909
- sind 5 Lehrer und 2 Hilfslehrer in Birkigt angestellt. Sie unterrichten in 10 gemischten Klassen 438 Schüler, außerdem 34 Fortbildungsschüler.

1913 - 4 Lehrer, 1 Hilfslehrer und 1 geprüfte Nadelarbeitslehrerin (Kamilla Auerbach) führen den Unterricht mit 416 Volksschülern und 48 Fortbildungsschülern durch.

1914 - beginnt unter großen Schwierigkeiten (Kriegsausbruch, Finanznot in der Gemeinde) die Arbeit am Anbau an das neue Schulgebäude.

1917 - 4 Lehrer erteilen noch Unterricht an der Schule. 571 Schüler sind an der Schule. In manchen Klassen befinden sich über 80 Schüler. Der Unterricht muss oft ausfallen.


1918 - Der Schulanbau mit 4 großen Klassenzimmern und einer Turnhalle wird abgeschlossen. Die Bausumme betrug 57.481 M. 36 Pf.

1921 - Im alten Schulgebäude befindet sich außer dem Gemeindeamt die Kochlehrküche mit 6 Herden und kompletter Einrichtung. Es ist ein Schullehrgarten auf 1200 qm Fläche eingerichtet. Die Gemeinde kauft eine Fläche mit über 9.100 qm für einen größeren Sportplatz.

1923 - Am 1. Januar erfolgt die Eingemeindung von Birkigt mit ca. 2500 Einwohnern in die Stadt Freital. Im Stadtteil Birkigt werden einige Straßen umbenannt, u. a. auch die Schulstraße in Ludwig-Richter-Straße. Der Schulvorstand Freital ersucht das Lehrerkollegium der Birkigter Schule, vom Namen "Bergschule" Abstand zu nehmen und binnen 14 Tagen einen anderen Namen etwa "Fichteschule" vorzuschlagen. Mit Ratsbeschluß wurde am 5. März 1923 der Name für die Schule beschlossen - "Ludwig-Richter-Schule". Räume der alten Schule dienen teils zu Wohnzwecken, teils zu Schulzwecken. Der Kochunterricht wird eingestellt, da er auch an anderen Schulen nicht mehr erteilt wird.

1925 - Uhr und Schlagwerk auf dem Türmchen der alten Schule werden wieder in Gang gesetzt. Diese Uhr, eine Stiftung der Einwohner Birkigts, ist die einzige öffentliche Uhr im Stadtteil. 1925 sind 12 Lehrer an der Schule im Unterricht.

1941 - 7 Lehrer unterrichten 259 Schüler. Durch fehlende Lehrkräfte ist die Zahl der Unterrichtsstunden gering. Klassenzusammenlegungen und Einsatz von Lichtbild und Film sollen den Unterrichtsausfall kompensieren. Entsprechend einer Verordnung muss von allen Schülern ein Lernmittelbeitrag von 0,20 Reichsmark vierteljährlich für den Unterrichtsfilm bezahlt werden.

1943 - Das Schuljahr wird mit 5 Lehrern, die je mit 30 Stunden unterrichten, begonnen (Lehrer Zimmermann, Richter, Johne, Junghanns und Michael). 1 Lehrkraft, Lehrer Jahn, ist einberufen. 37 Stunden können nicht erteilt werden.

1944 - Ein ereignisreiches Jahr auch für die Ludwig-Richter-Schule! Am 24.8. erfolgt der Terrorangriff auf Birkigt. An beiden Schulgebäuden entstehen erhebliche Schäden. Die Birkigter Kinder werden unter Hinzunahme der Nachmittagsstunden in der Stiftsschule Burgk unterrichtet. Im November werden auf höhere Anordnung 100 amerikanische Kriegsgefangene in der Schule einquartiert. Diese sind an der Herstellung der Wasserleitung zwischen Coßmannsdorf und Dresden eingesetzt. Bewohner des Schulhauses erheben Einspruch gegen die Einquartierung, Birkigter Eltern befürchten, dass ihre Kinder nun ständig den Schulweg nach Burgk gehen müssen.

1945 - Der Schule stehen im Schuljahr 1945/46 noch 4 Lehrer und eine außerplan- mäßige Lehrerin für Nadelarbeiten zur Verfügung. Da inzwischen einige Lehrer die Schule verlassen mussten, unterrichten jetzt nur noch die Lehrer Richter, Johne und Jahn sowie die neu hinzugekommenen Lehrer Marx (Stiftsschule) und Nadelarbeitslehrerin Schaller.

1946 - Am 01.04.wird Artur Langer kommissarischer Schulleiter. Das alte Schulhaus dient ausschließlich Wohnzwecken. Hier wohnen die Lehrer Johne, Träger und die Lehrerin Kamilla Auerbach sowie weitere 2 Familien.

1950 - Zum 75jährigen Bestehen des Birkigter Schulwesens wird ein Schulfest mit großem Festumzug durchgeführt. Vor Weihnachten werden Geräte für eine Schulfunkanlage angeschafft. Mit Hilfe der Lehrer und der "Freunde der neuen Schule" soll diese in allen Unterrichtsräumen eingebaut werden. Ein schuleigenes Radio ist schon vorhanden. Die . Die 4. bis 8. Klassen nehmen im Mai die Arbeit im Schulgarten auf. 

1951 - Entsprechend einer Verordnung vom 12. April 1951 wird am 29. Mai an der Ludwig-Richter-Schule ein Elternbeirat gewählt. Außerdem tritt eine neue Schulordnung für allgemeinbildende Schulen in Kraft. Im alten Schulgebäude erfolgt der Umbau einer Wohnung zu einem Klassenzimmer. Im Lehrplan steht im 2. Schulhalbjahr das Fach "Gegenwartskunde" im Stundenplan. Die Patenbetriebe der Schule sind: Fa. Hänsel, Mühlenbau (später VEB Fördertechnik), Eisenhammer Dresden-Dölzschen und Wismut Gittersee (später "Willi Agatz").

1953 - Das Schülertagebuch wird eingeführt. Die Schule bestellt 310 Stück. Es wird von allen Schülern von nun an ständig geführt, von den Lehrern zu Mitteilungen an die Eltern genutzt und teilweise auch bewertet.

1954 - Durch die Verordnung zur Verbesserung der Arbeit an den allgemeinbildenden Schulen werden Schulklubs, zu denen in der Regel ein Hort gehört, eingeführt. Im August verlassen die Lehrer Bock, Möller, Prenzel und Trojansky die Schule. Dafür kommen die Lehrer Waurich, Junghanns, Elschner und Funke neu ins Lehrer-kollegium. Die Schule hat eine funktionstüchtige Schulfunkanlage gebaut. Montags werden über diese Anlage den Schülern die besonderen Anerkennungen, Auszeichnungen, Rügen oder strengen Rügen bekanntgegeben. In den Klassen 4 bis 7 müssen Schüler in einigen Fächern schriftliche Versetzungsprüfungen ablegen. In einigen Fächern wird auch mündlich geprüft. In der Schule gibt es mehrere Arbeitsgemeinschaften. In der Arbeitsgemeinschaft "Segelflugmodellbau" erreichen alle gestarteten Flugmodelle Siege. 100% aller Schüler legten das "Waldlaufabzeichen" ab. Durch Lehrer Johnes Initiative setzt an der Schule eine breite "Sparbewegung" unter den 289 Schülern ein, die den 2. Platz im Kreis und 75 Mark Prämie für die Schule einbringt.

1955 - wird die Mittelschulpflicht eingeführt. Die jetzige 4. Klasse ist die erste Klasse, die 10 Jahre lang die Schule besuchen wird. Im November gibt es in der Birkigter Schule 7 Bewerbungen für die Oberschule. Zur Unterstützung der Schule werden mit den Freitaler Betrieben Nagema-Mühlen-Bau und der Fa. Hänsel Spezialmaschinen-bau und Wachspapierfabrik erstmalig Patenschaftsverträge abgeschlossen. 1956 - Für alle Schulkinder gibt es die Möglichkeit, im Sommer an Ferienspielen und Ferienwanderungen teilzunehmen. Werken und Schulgartenunterricht erscheinen im Stundenplan.

1958 - Am 1. September wird der "Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion" für die 7. und 8. Klasse eingeführt. Hinzu kommt das Fach "Technisches Zeichnen". Pädagogischer Rat und Elternbeirat beschließen den Milchverkauf an der Schule. Der Konsum liefert Vollmilch in Viertelliterflaschen.

1960 - Durch das Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der DDR werden die 9. und 10. Klassen eingeführt. Vier Klassenstufen der Ludwig-Richter-Schule erhalten ihre polytechnische Ausbildung im Patenbetrieb "VEB Fördertechnik".

1965 - wird die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule eingeführt. Die Ludwig-Richter-Schule wurde eine Zehnklassenschule.

1972 - besuchen die Schule 383 Schüler, die von 15 Lehrern in 13 Klassen unterrichtet werden.

1983 - Während den Schülern der 10. Klasse noch der Rechenstab als Rechenhilfsmittel in den Prüfungen vorgeschrieben ist, wird ab Klasse 7 im Unterricht der Schultaschenrechner eingeführt.

1988 - Der Patenbetrieb richtet der Schule im alten Schulgebäude ihr erstes Computerkabinett ein. An 5 Geräten vom Typ "KC 85" stellen Schüler in der AG "Elektrotechnik/ Elektronik" unter Anleitung eines Lehrers der Schule einfache Berechnungen mit dem Computer an.

1989 - Mit der politischen Wende in der DDR vollziehen sich auch im Schulwesen große Veränderungen. "Wehrerziehung", das Fach "Staatsbürgerkunde" sowie die polytechnische Ausbildung in den Betrieben werden abgeschafft. Religionsunterricht hält Einzug.

1990 - Das Schuljahr, in dem Sonnabend unterrichtsfrei wird, beginnt in einer Reihe von Unterrichtsfächern mit neuen Lehrbüchern. Die Fremdsprache Russisch, bisher obligatorisch, wird wie Englisch und Französisch zu einem Wahlfach.

1992 - Die Schullandschaft in Sachsen ändert sich. Die Ludwig-Richter-Oberschule ist fortan nur noch Grundschule für Schüler von der 1. bis 4. Klasse. Die älteren Schüler besuchen die Mittelschule oder ein Gymnasium in der Stadt Freital. Durch Modernisierungsmaßnahmen erhält die Schule im Laufe der folgenden Jahre eine moderne Ölheizung, neue Fenster und neue Schulmöbel. Auch die Turnhalle wird modernisiert.

1996 - Im alten Schulhaus wird letztmalig Unterricht erteilt. Die Schülerzahl sinkt weiter. Das Schulhistorische Museum, mit dessen Aufbau 1994 begonnen wurde, steht nach der offiziellen Eröffnung anlässlich der 75-Jahr-Feier der Stadt Freital den Besuchern offen.

1997 - In das alte Schulhaus zieht ein Teil des Stadtarchives ein.

1998
- Anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Erbauung des "neuen" Schulhauses, findet am 19. September ein Schulfest statt.

2008 - 16 Jahre Grundschule

Als 1992 in Sachsen die Trennung der Oberschulen in Grund- und Mittelschulen erfolgte, legte das Kollegium der Grundschule "Ludwig-Richter" Freital, bestehend aus 8 Lehrerinnen, seine Ziele und Inhalte der pädagogischen Arbeit in einem Schulprogramm fest.Dieses Schulprogramm beinhaltet Schwerpunkte für die schuljahresübergreifende Arbeit und wird je nach den gesammelten Erfahrungen oder aktuellen Erfordernissen nach Beschluss der Mitbestimmungen der Schule ergänzt und fortgeführt.
Bei Aufnahme in die Grundschule kommen die Kinder mit Stolz und Vorfreude, nun ein Schulkind zu sein, zu uns. Diese Freude am Lernen, den Wissensdurst und eine gesunde Portion Neugierde gilt es zu erhalten! Die Schüler verbringen viele Stunden des Tages in der Schule, hier sollen sie sich wohlfühlen, um gut zu lernen! Das Lernumfeld muss stimmen, damit das Lernen Freude macht. Zum Beispiel sollen die Gänge und Klassenräume hell, freundlich und jahreszeitlich entsprechend ausgestaltet sein; dabei helfen die Schüler mit.
Der Schulgarten der Grundschule wird als Beobachtungsraum umgestaltet, ein Teich und eine Kräuterspirale entstanden, ein Fühlstrecke und Insekten-Nistplatz sollen noch gebaut werden. Dieser Beobachtungsraum soll die Schüler für die kleinen Schönheiten der Natur sensibilisieren. Die günstige Lage der Schule am Rande Freitals, in der Nähe des Kesselgrundes, erlaubt im Heimatkunde-/ Sachkundeunterricht Exkursionen in die Natur.
Immer häufiger klagen Mediziner über den Bewegungsmangel der Kinder. Durch entsprechende Bewegungsangebote für die Pause auf dem Schulhof oder die Regenpause im Zimmer möchten wir den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder fördern, aber sinnloses Toben vermeiden und damit das Unfallrisiko senken. Durch Mittel des Schulfördervereines konnten eine Tischtennisplatte aus Stein und viele anregende Pausenspiele für´s Zimmer angeschafft werden.
Zum Schuleintritt kommen die Schüler mit unterschiedlichsten Voraussetzungen zu uns. An diese individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten gilt es anzuknüpfen, die Schüler in den 4 Grundschuljahren mit vergleichbaren Grundkenntnissen und -fertigkeiten auszustatten und sie so auf das Lernen in weiterführenden Schulen vorzubereiten. Dabei heißt es auf jedes Kind individuell einzugehen, es optimal durch differenzierte Lernangebote zu fördern und ihre soziale Kompetenz durch Partner- und Gruppenarbeit in der Freiarbeit zu stärken. Der Unterricht soll interessant und praxisbezogen sein, Fächerübergreifende Projekte beim Lernen unterstützen das. Moderne Medien fließen außerdem in diese Unterrichtsarbeit ein. In jedem Klassenraum befindet sich ein PC-Arbeitsplatz mit Internetanschluss. Das bietet gute Möglichkeiten, das Internet für die Suche nach Informationen zu nutzen, oder sich an Ausschreibungen zu Wettbewerben zu beteiligen.
Seit 1923 trägt die Birkigter Schule den Namen Ludwig Richters. Seine Bilder vermitteln Liebe zur Natur und zum Menschen. Unseren Schülern bleibende Werte zu vermitteln, die sie für ihr weiteres Leben stark machen, ist wichtig und auch Aufgabe der Schule. Hierbei können die Bilder Ludwig Richters Vermittler sein.