Segeln 2009
Durch das relativ kurze laufende Schuljahr fand die traditionell in fast jedem Jahr durchgeführte Studienfahrt nach Holland bereits mit den 11ern im Juni statt.
Der halbe Jahrgang, 35 Schüler, fuhr mit Segeln. Die andere Gruppe zu einer Fahrt nach London.
Und so fuhren wir mit Unmengen an Proviant und Getränken, Schnitzel, Steaks, Bratwürsten, kistenweise Cornflakes und Müsli, mit unserem Bus incl. 2 sehr netten Busfahrern am Sonntagabend, 21.06.09, nach Holland.
Das "Einschiffen" in Stavoren, wo bereits unsere beiden gecharterten Schiffe warteten, ging problemlos von statten, so dass wir nach dem Verstauen von Gepäck und Verpflegung bereits die ersten "Knoten" üben konnten.
Wir hatten zum Glück auf der "VRIENDENTROUW" und der "HOOP DOET LEVEN" zwei tolle Besatzungen erwischt, die sich sehr viel Zeit für uns nahmen und (fast) jeden Wunsch erfüllten.
Alle lernten recht schnell, was uns unsere Skipper mit einem Gemisch aus deutsch und holländisch sagen wollten. Hauptsegel, Besan, Fock hoch, Klüverbaum runter, klar zur Wende ... - Nach kurzer Zeit alles kein Problem mehr für uns.
Auch das Lernen sollte nicht zu kurz kommen. Schließlich wurde die Reise als Studienfahrt ausgeschrieben und genehmigt. Und so erhielten verschiedene Schülergruppen "lehrplanbezogene Studienaufgaben", wie es im Antrag zu unserer Studienfahrt hieß. Von Geografie (Wattenmeer, Ökosystem Nordsee, Gezeiten), Physik und Mathe (kraftumformende Einrichtungen, Navigieren, Geschwindigkeitsmessung, Entfernungsberechnungen auf See), Bio (Tier-und Pflanzenwelt im Wattenmeer) bis hin zu Deutsch und GK war alles dabei. Die Ergebnisse kann man ab Mitte September in der 2.Etage sehen.
Ein besonderer Höhepunkt war das "Trocken-fallen-lassen" im Wattenmeer. Wir fuhren dazu an eine besonders flache Stelle und warteten auf die Ebbe. Das erste Bad im hüfthohen Wasser und der anschließende Spaziergang auf dem Wattenmeer war ein schon tolles Erlebnis. Wer wollte, konnte dann abends selbstgesammelte und gekochte Miesmuscheln probieren.
Nachdem wir wieder genügend Wasser unterm Kiel hatten, fuhren wir weiter aufs Meer hinaus und ankerten. Die anschließende Nacht auf See war sehr ruhig.
Doch Vorsicht! Nach Sonnenuntergang sind auf der "Hoop Doet Leven" Werwölfe und Hexen aktiv...
Unser nächstes Tagesziel war die Nordseeinsel TEXEL am Rande des Wattenmeeres. Klein, aber interessant. Mit den typischen holländischen Häusern ohne Gardinen an den Fenstern und freiem "Durchblick" von vorn bis hinten.
Der folgende Morgen begann wie jeder unserer Tage in Holland: Mit viel Sonne und tollem Wind zum Segeln! Teilweise hatten wir Windstärke 6. Trotzdem hat keiner von uns die Fische gefüttert bzw. ist seekrank geworden.
Während der Einfahrt in die Schleuse zurück zum Ijsselmeer war ein kleiner Segler sehr unvorsichtig und wollte sich vor unsere beiden Schiffe drängeln. Seinen Wagemut musste er mit einem gebrochenen Mast bezahlen. Glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert. Der Unfall bedeutete allerdings Zeitverlust wegen der polizeilichen Unfallaufnahme. Den nutzten wir zu einem ausgiebigen Bad im Ijsselmeer.
An unserem letzten Abend in Holland grillten wir dann alle gemeinsam. Ein wunderschöner Sonnenuntergang rundete dies tolle Fahrt ab.
Allen, die nach uns die Gelegenheit haben, können wir nur sagen:
Segeln auf dem Ijsselmeer war ´ne echt tolle Exkursion. Mit allem was dazu gehört: Interessantes und Neues erleben und lernen, noch intakte Natur pur, ein bißchen Abenteuer, Seefahrerromantik, zusammen arbeiten und leben auf engstem Raum und natürlich auch Spaß und Erholung!
Wir würden sofort wieder fahren...
KHS...