Sucht -und Gewaltprävention
Präventionsveranstaltungen an unserer Schule
Der beste Weg Schüler zu stärken und sie zu befähigen ist die Implementierung des Programms „Lions Quest – Erwachsen werden“ mit einer zusätzlichen Wochenstunde. In dieser erlernen die Schüler soziale Kompetenzen anhand der Aufarbeitung des Geschehens im Alltag. Dieser Unterricht fördert nicht nur ihre eigenen Kompetenzen, sondern er trägt auch wesentlich zur Teambildung bei.
Dieses Programm bewährte sich seit vielen Jahren, so dass es in jüngster Vergangenheit unter dem Titel „Erwachsen handeln“ für die Berufsschulen fortgeschrieben wurde.
So erleben die 6. Klassen einen zweitägigen Grundkurs in Gewaltprävention. Sie erlernen durch gezielte Körperübungen und den bewussten Einsatz Mimik und Gestik, wie sie sich bei drohenden körperlichen Auseinandersetzungen selbst behaupten können.
Sie analysieren ihr eigenes Verhalten, nachdem ihnen der Spiegel vorgehalten wurde und diskutieren über die Möglichkeiten der Verhinderung von Konflikten. Die 6. Klassen erlebten diesen Kurs immer im Dezember.
In Klasse 7 erfolgt ein Tageskurs Sie um das Gelernte aus Klasse 6 aufzufrischen.
Auf dem Gebiet der Suchtprävention unterstützen uns die Fachleute des Drahtseil e. V., die auch Drogen konsumierende Jugendliche und deren Eltern beraten und betreuen, wenn sie das wünschen. Seit 2003 bieten wir für die Eltern ein Seminar zur Suchtprävention an, auf dem der Leiter der Suchtberatungsstelle den Eltern Wissen vermittelt und sie für dieses Problem sensibilisiert. Leider greift der Drogenkonsum in unserer Gesellschaft immer stärker um sich, erfasst alle gesellschaftlichen Schichten. Der Gebrauch von Cannabis wird in den Medien stark bagatellisiert und unseren Jugendlichen wird ein sehr verzerrtes Bild vermittelt. Deshalb sind Kenntnisse auf diesem Gebiet wichtig. Kenntnisse über Drogen, deren Aussehen, Wirkungsweise, Erreichbarkeit, aktuelle Situation in Leipzig… Die Eltern erhalten Hinweise, woran sie erkennen können, dass ihr Kind den geradlinigen Weg verlassen könnte und sie ihrem Kind helfend zur Seite stehen sollten. Auch wie diese Hilfe aussehen könnte, wird erklärt.
Sofern es die aktuelle Lage zulässt haben unsere neunten Klassen die besondere Gelegenheit, in der Soteria –Klinik (Entzugsklinik) in kleinen Gruppen mit Patienten sprechen zu dürfen, die seit Jahren gegen die Sucht ankämpfen. Diese berichten erstaunlich offen, wie sie in die Sucht gelangten, von oft mehreren Versuchen mit professioneller Hilfe wieder davon loszukommen, von den gesundheitlichen und sozialen Folgen der Sucht für sich und ihre Familien und Freunde.
Dieser Besuch wirkt sich auf unsere Schüler aus. Bei einer Rückblende wurde deutlich, dass sie sich jedes Detail der Aussagen merken konnten. Sie sprachen davon, wie geschockt sie von den Erzählungen der Patienten waren. Wir hoffen, sie können unter diesen Eindrücken die richtigen Konsequenzen für ihr Leben ziehen. Diese Veranstaltung wird von unserer Beratungslehrerin organisiert.
In der Regel beteiligen sich die Klassen 6 und 7 am Nichtraucherwettbewerb, in dem sie sich selbst kontrollieren und vor allem sehr ehrlich sein müssen.
Zwei unserer Kolleginnen unterzogen sich vor einigen Jahren der speziellen Fortbildung zum Thema „Mobbing“.
Da uns bekannt ist, dass Schüler, die gemobbt werden oder sich gemobbt fühlen, Gefahr laufen, sich das Leben mit Drogen verschönern zu wollen, gaben diese Kollegen ihr erworbenes Wissen als Multiplikatoren an alle Lehrer des Kollegiums weiter.
Um mit den Schülern methodisch vielseitig dieses Thema zu behandeln, stehen uns sogenannte Mobbingkoffer mit ausgesuchten Materialien zur Verfügung.
Seit 2004 werden von unserer Schulsozialarbeiterin Schüler der 8. – 10. Klassen zu Streitschlichtern ausgebildet. Freiwillig unterziehen sie sich der einjährigen Ausbildung außerhalb des Unterrichts, um dann die Lehrer und Schüler bei der Bewältigung von Konflikten unterstützen zu können. Diese Schüler sind uns eine große Hilfe. Sie sorgen verstärkt für ein normgerechtes Miteinander, mischen sich ein, sind direkter Ansprechpartner. Die Ausbildung tut auch etwas für sie selbst: Stärkung der Selbstkompetenz, des Selbstvertrauens, der sozialen Kompetenz und der Achtung und Anerkennung. Jeder Ausbildungsbetrieb wird sich freuen, Schulabgänger mit solchen Erfahrungen zu bekommen! Die Streitschlichter stellten sich zu Beginn des Schuljahres in den 5. Klassen vor, sprachen über ihren Weg zum Streitschlichter und ihre Aufgaben und Möglichkeiten als Streitschlichter. Auf diese Weise sorgen sie für ihren eigenen Nachwuchs!
Mit unserem Babyprojekt, welches seit mehreren Jahren in den Klassen 9 im Lions – Quest – Unterricht gemeinsam vom Klassenleiter und der Schulsozialarbeiterin umgesetzt wird, reagieren wir auf eine weitere gesellschaftliche Erscheinung: Teenageschwangerschaften! Auch an unserer Schule mussten wir Erfahrungen damit machen. In diesem Kurs erleben die Schüler im Umgang mit computergesteuerten Babypuppen, wie stressig der Alltag mit einem Kind sein kann, insbesondere dann, wenn die Lebensumstände, in das das Kind hineingeboren wird, ungeklärt und ungesichert sind.
Das Programm für diesen Kurs entwickelten unsere Kollegen in Zusammenarbeit mit den Schülern. Dabei werden viele Möglichkeiten, die die Stadt Leipzig oder andere Vereine und Institutionen bieten, kennengelernt und besucht.
Schüler, die den Kurs in den vergangenen Jahren erlebten, sprachen sich sehr wertschätzend über den Sinn dieses Kurses für ihre eigene Entwicklung aus.
Die Klassen 6 und 7 erleben mit dem Verein „Brücken bauen“ sehr beeindruckende Nachmittage.
Hier treffen sie mit behinderten Menschen in unserer Turnhalle zusammen, erleben wie diese mit ihren teils sehr starken Einschränkungen umgehen und die Freude am Leben nicht verloren haben. Die Schüler dürfen im Rollstuhl fahren, um nachempfinden zu können, mit welchen Hürden im Alltag ein behinderter Mensch kämpfen muss. Sie lernen sich in diese Menschen hinein zu versetzen und entwickeln Verständnis und Hilfsbereitschaft.
Für unsere Schüler und Eltern sind wir immer ansprechbar und nehmen uns viel Zeit für Gespräche.
Wir sind auch mutig genug, in Gesprächen oder über Elternbriefe brisante Themen anzusprechen und müssen nicht selten den Missmut der Gesprächspartner in Kauf nehmen.
So versuchen wir in jedem Schuljahr die Unterrichtsthemen aus den angesprochenen Bereichen zu ergänzen und damit den Schülern die Inhalte und deren Auswirkungen auf ihr eigenes Leben bewusster zu machen.