Klassenstufe 10 - Gewissen und Verantwortung
Anders als in den Jahren zuvor gab es in diesem Jahr keine Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Projekten - also ein Muss... doch die sicher vorhandenen Bedenken verflogen bei der Mehrzahl der Schüler schnell.
Ein Einführungstag führte in Wort und Film vor Augen, dass das Thema sehr komplex ist - ausgehend von der Geschichte des III. Reiches bis in die heutige Zeit hinein und daher ethische sowie geschichtliche Denkansätze gefragt waren.
Der Exkursionstag führte die Schüler in die Gedenkstätte Pirna Sonnenstein, einer ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt und damit an eine Stätte der Geschichte, in der von 1940 bis 1941 etwa 13.720 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen getötet wurden. Das war für die Mehrzahl der Schüler keine einfache Erfahrung. Manchen beschäftigte auch die Frage, was in Menschen vor sich geht, die andere töten und diese Entscheidung nach dem Krieg auch nie infrage gestellt haben.
Am Mittwoch wurden unterschiedliche Themen bearbeitet: Von Medizinethik heute über verbotene Musikrichtungen im III. Reich sowie Inhalte wissenschaftlicher Experimente, die gezeigt haben, dass Menschen in Extremsituationen Befehle oft bedingungslos ausführen.
Eine zweite Exkursion führte in die Gedenkstätte Münchner Platz, einem Ort politischer Strafjustiz in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, der sowjetischen Beatzung und der frühen DDR, an dem ebenfalls Menschen hingerichtet wurden.
Es galt daher viele Eindrücke zu verarbeiten und die Ergebnisse der Recherche am Freitag vorzustellen.
So ging eine Woche zu Ende, die sicher einige Schüler zum Nachdenken gebracht hat und angesichts aktueller Ereignisse auch zu der Erkenntnis kamen, dass auch heute ein waches und nachfragendes Gewissen gefragt ist, um sich nicht schuldig gegenüber anderen Menschen zu machen.
I. Herrmann - Lehrerin