GTA Gesamtkonzeption

Gesamtkonzeption zum GTA der Schule zur Lernförderung Roßwein

 

 

I. Pädagogische Konzeption

 

 

Sozialraumanalyse:

Roßwein befindet sich am nördlichsten Zipfel des Landkreises Mittelsachsen. Die Stadt ist eine ehemalige Industriestadt mit ca. 8000 Einwohnern. Durch die Schließung vieler Betriebe kam es zu einer Veränderung der Infrastruktur. Das hatte auch Auswirkungen auf die soziale Struktur der Stadt.

Ein Großteil unserer Eltern sind durch den Wegfall ihrer Arbeitsplätze Langzeitarbeitslose, die von Hartz IV leben. Roßwein ist Mitglied im Klosterbezirk Altzella. Dieser stark aufstrebende Verband hat sich zur Aufgabe gestellt, die Infrastruktur zu beleben. Dies betrifft die kulturelle Ebene genauso wie die gewerbliche. Auch verkehrstechnisch ist das Gebiet durch die Bundesautobahnen A14 und A4 hervorragend erschlossen, was die Ansiedlung zahlreicher Gewerbegebiete fördert.

Kulturell werden Höhepunkte geschaffen, die die Region insgesamt betreffen. Die Planung des Radweges Hainichen- Roßwein belebt den Tourismus. Aber auch das Reitwegenetz stellt eine Bereicherung für diesen kleinen, aber wichtigen Wirtschaftszweig dar.

Die Schulnetzplanung für den Landkreis Mittelsachsen ist inzwischen abgeschlossen und sieht für unsere Schule Standortsicherheit vor. Dies sichert uns als Schule zur Lernförderung eine langfristige und weit reichende Planung. Unser Schulbezirk umschließt die Stadt Nossen, erfasst den Einzugsbereich Hainichen und betrifft so den gesamten nördlichen Bereich Mittelsachsens. Unsere Schule liegt in einer Eigenheimsiedlung am Ortsrand von Roßwein. Das Schulumfeld ist verkehrberuhigt und naturnah, dennoch sind alle notwendigen Verkehranbindungen wie Bus vorhanden und für die Schüler schnell erreichbar. Für Fahrschüler aus verkehrsungünstigen Lagen besteht die Möglichkeit der Beförderung mit Taxiunternehmen. Derzeit lernen rund 200 Schüler in 16 Klassen. Davon sind zwei Drittel Fahrschüler aus dem weitläufigen ländlichen Bereich. Sie werden von 23 Stammlehrern in modernen Fachunterrichtsräumen unterrichtet. Leistungsstarke Förderschüler haben die Möglichkeit an unserer Einrichtung den Hauptschulabschluss nach § 34 SOFS zu erwerben. Schüler, die zum Förderschwerpunkt Lernen zusätzlich eine Störung im emotional-sozialen Bereich haben, bilden einen weiteren Schwerpunkt unserer pädagogischen Konzeption.

Unser Schulgelände hat eine Größe von ca. 9000 m². Darauf befinden sich ein Volleyballplatz, zwei nach Alterstufen gestaffelte Spielplätze, mehrere Pausenhöfe, eine Kletterwand und ein Klassenzimmer im Grünen. Die behindertengerechte Ausstattung der Schule ermöglicht auch die Beschulung von Kindern und Jugendlichen, die an einen Rollstuhl gebunden sind. Die Anzahl der Räume erlaubt gegenwärtig, wie auch perspektivisch, eine teilweise zweizügige Beschulung in den einzelnen Klassenstufen. Um den Fachunterricht in besonders hoher Qualität abzusichern, werden die gut ausgestatteten Fachunterrichtsräume des Schulträgers in anderen Gebäuden der Stadt genutzt. Das betrifft die Fächer Sport, Werken und Arbeitslehre.

 

 

Ziele des GTA:

Das Bild unserer Schule zur Lernförderung ist dadurch geprägt, dass neben der optimalen förderpädagogischen Bildung auch erzieherische Schwerpunkte im Vordergrund stehen. Viele lernbehinderte Schüler sind nicht nur im Lernen beeinträchtigt, sondern benötigen Hilfen zur Verhaltenssteuerung . Mit dem Erkennen dieses Problems suchen wir für unsere tägliche Arbeit am Kind nach Mitteln und Methoden in Form des individuellen Förderplans, die der veränderten Population besser gerecht werden. Die ganzheitliche Förderung des Kindes in all seinen Entwicklungsphasen und seinen individuellen Besonderheiten ist dafür unsere Arbeitsgrundlage.

- Förderung im Bereich Lernen heißt auch anschaulichen , fassbaren Lehrstoff in verschiedenen Methoden- rhythmisiert und strukturiert- anzubieten.

Weitere Ziele:

- Aufbau positiver Verhaltensmuster;

- Wecken sinnvoller Freizeitinteressen;

- Lernen sich einen Tag bewusst und effektiv einzuteilen;

- lebenspraktische und berufsvorbereitende Ausrichtung;

- individuelle Förderung durch Verschmelzung zwischen Unterricht, GTA-Angebote und gezielter Förderung.

Dazu planen wir individuell unter Einbeziehung aller Erziehungsträger und unter Beachtung der speziellen Interessen und Neigungen der Schüler. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Ausgleichen von sozialen Defiziten.

Das Lernen bedarf an unserer Einrichtung spezieller Rahmenbedingungen, d.h. Lernort, Lernziel, Lerninhalte müssen unabhängig vom Lehrplan so ergänzt werden, dass effektives Lernen in anschaulicher und fassbarer Form möglich ist und lebenspraktisches Allgemeinwissen jederzeit abrufbar ist. Dabei helfen uns die unterrichtsergänzenden Angebote im GTA.


Bezug zum Schulprogramm:

„Hier macht Lernen Spaß“ – Motto unseres Schulprogramms.

Diese Aussage durchzieht unseren Schulalltag und bestimmt unser pädagogisches Handeln.

- bewusstes und selbstständiges Aneignen von Wissen;

- Sammeln von praxisbezogenen Erfahrungen mit außerschulischen Partnern;

- Entwickeln von Sozialkompetenzen und Abbau von Aggressionen;

- Gleichbehandlung aller Kinder und Ausgleich einer sozialen Benachteiligung;

- unterschiedlichem Förderbedarf gerecht werden;

- Wecken von Freizeitinteressen;

- Schaffen einer Wohlfühlatmosphäre;

- Mitbestimmungsrecht;

Grundlage für die Idee der GTA ist die Intensivierung der Arbeit mit dem Schulträger. Dadurch ist die Schule ein Teil des öffentlichen Lebens.


Unser Weg zur Konzepterstellung:

- Evaluation der Ganztagsbildung im Schuljahr

- Elterninformationen/ Elternabend/ Schulkonferenz;

- Arbeit in der Steuergruppe, Konzepterstellung/ Schwerpunkt Rhythmisierung;

- Setzen der Förderschwerpunkte auf Grundlage der Förderpläne- Einzelberatung mit den

Klassenleitern;

- Ermittlung der Interessen der Schüler auf Grundlage von Fragebögen;

- Bestätigung der Konzeption durch Gesamtlehrerkonferenz;

- Sicherung der außerschulischen Partner;

- Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Schule.

 

Schwerpunktsetzung:

Individuelle Förderung ist an unserer Einrichtung der Hauptschwerpunkt um unsere Schüler umfassend zu beschulen. Dazu gehört, dass wir die Defizite durch spezielle Angebote dezimieren und ausgleichen. Durch eine enge Verschmelzung zwischen Unterricht, Angebote und gezielter Förderung, gelingt dies. Dazu planen wir individuell, unter Einbeziehung aller Erziehungsträger und unter Beachtung der Interessen und Neigungen der Schüler. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Ausgleichen von sozialen Defiziten und die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Die alternative Freizeitgestaltung formt Persönlichkeiten und schult persönliche Eigenschaften. Unsere älteren Schüler sollen durch die Ganztagsangebote berufliche Orientierung erfahren und entsprechende Voraussetzungen erwerben, um im späteren Berufsleben bestehen zu können.

 

Schaffung von Rahmenbedingungen:

Für das Erreichen der Zielsetzungen mit der Förderung am Kind sind entsprechende Rahmenbedingungen von Nöten. Durch die Bereitstellung von Sachkosten können in den einzelnen Fördergruppen und Freizeitangeboten Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden.

Die äußeren Rahmenbedingungen sind unbedingt erforderlich, damit die Schüler die Angebote bzw. Förderungen auch annehmen. Dazu arbeiten wir an der Erweiterung unseres Außengeländes. In selbstständiger Mitverantwortung gestalten die Schüler einen Pausenhof nach ihren Vorstellungen. Dabei arbeiten die Gruppen Gartenbau, Airbrush und Informatik im Team zusammen. Ziel ist es, dass der Pausenhof einerseits zum relaxen genutzt. aber auch zum körperlichen betätigen animieren soll. Es soll auch Platz geschaffen werden zum geselligen Miteinander sowie für Rückzugsmöglichkeiten.

Letztendlich entsteht ein Platz, der dem Schulmotto „Meine Schule in der ich mich wohlfühle und die gewaltfrei ist!“-„ Hier macht Lernen Spaß!“


Organisationsform/Mindestanforderungen der Kultusministerkonferenz:

Wir wählen im Schuljahr 2016/17 die teilweise gebundene Form. Dies ergibt sich aus unserer Evaluation. Der Bereich der Unterstufe ( Kl.1-4) wählt die voll gebundene Form, um durch die geplante Rhythmisierung einen Unterrichtsblock zur Verfügung zu haben, in dem Förderung und Angebote sinnvoll eingearbeitet werden können und alle Schüler zur gleichen Zeit Unterrichtsschluss haben. Dadurch werden auch die Beförderungskosten optimiert. Ab Klasse 5 praktizieren wir die offene Form. Das ermöglicht uns, Schüler den individuellen Förderangeboten zuzuführen, die gemäß der Förderpläne, gesondert gefördert werden müssen, um den erfolgreichen Schulabschluss zu garantieren. Dies betrifft den Lern- und Verhaltensbereich gleichermaßen. Die freizeitbezogenen Angebote öffnen wir für die Neigungen und Interessen aller Schüler. Aus der Gesamtheit ergibt sich daraus die teilweise gebundene Form.

Unsere Schule bietet für alle Schüler über den Unterricht hinaus an 3 Unterrichtstagen in der Woche ein ganztägiges Angebot mit 8 Zeitstunden an. Dabei strukturieren wir im Unterstufenbereich den Tagesablauf anders als ab Klassenstufe 5. An allen Wochentagen wird den Schülern ein Mittagessen angeboten, das dank Bildungspakets, von der Mehrheit angenommen wird. Das Ganztagsangebot, einschließlich unterrichtlicher Gestaltungselemente sowie die nachmittägigen Angebote stehen unter der Aufsicht der Schulleitung, die eng mit allen am GTA wirkenden Partnern zusammenarbeitet.

 

 

Rhythmisierung:

Die GTA finden von Dienstag bis Donnerstag statt. Die Rhythmisierung bildet die Grundlage für die Gestaltung des Tagesablaufs.

Primarstufe: Ankommensphase ( Di.,Mi.,Do.)

7.00- 7.40 Uhr Morgenkreis mit gemeinsamen Frühstück

7.40- 11.00 Uhr Unterricht/ Blockunterricht mit Binnenrhythmisierung

11.00-11.30 Uhr Mittagspause

11.30-12.30 Uhr GTA / gezielte Förderangebote

12.45-13.30 Uhr Unterricht

13.30-14.30 Uhr Hausaufgabenbetreuung

Sekundarstufe: ( Di.,Mi.,Do.)

7.00- 7.30 Uhr Ankommensphase

7.30- 11.45.Uhr Unterrichtsphase mit Binnenrhythmisierung/ Block

11.45- 12.15 Uhr Mittagspause

12.15-13.00 Uhr Unterrichtsphase/ GTA / gezielte Förderung/ Hausaufgabenbetreuung

13.15-14.45 Uhr GTA / Unterricht/ Förderung

14.45 -15.00 Uhr Verabschiedungsphase