Kameraeinstellungen

Die Kameraeinstellungen in einem Film entsprechen der scheinbaren Entfernung des Zuschauers zum Filmgegenstand.

Mit Hilfe von verschiedenen Kameraeinstellungen lassen sich ebenfalls unterschiedliche Stimmungen und Wirkungen der gezeigten Bilder beim Zuschauer erreichen.

Man unterscheidet dabei zwischen:

Detail – Abkürzung D - englisch: Extreme Close Up

  • ist so nahe, dass man nur ein einziges Detail eines viel größeren Objektes sieht
  • ein Detail verbirgt mehr, als es zeigt

Detailaufnahmen haben eine sehr emotionale Wirkung und sollten sparsam eingesetzt werden. Beispiele:

  • Auge oder Lippen eines Menschen
  • einzelner Mensch im Publikum
  • Blatt von einem Baum
  • einzelner Baum im Wald

Halbnah – Abkürzung HN - englisch: Medium Close Up

  • zeigt den filmischen Gegenstand mit einem Drittel bis zur Hälfte der eigentlichen Größe
  • Vorteil der halbnahen Aufnahmen ist die nicht ganz so starke Fixierung auf den filmischen Gegenstand

Beispiele:

  • Gesamter Oberkörper eines Menschen mit Teilen der Umgebung
  • Teile einer Fensterfront mit betreffenden Fenster in der Mitte
  • Strafraum des Fußballfelds

Amerikanische Einstellung – Abkürzung Am - englisch: American

  • historische Kameraeinstellung aus der Zeit der Hollywood-Western
  • Darstellung der Personen (filmischen Gegenstandes) bis zum Oberschenkel, so dass der Colt des Helden noch zu sehen war

Beispiel:

  • Mensch vom Kopf bis zum Oberschenkel

Halbtotale – Abkürzung HT - englisch: Medium Long Shot

  • in der Halbtotalen werden fast alle Teile des filmischen Gegenstandes gezeigt

Beispiele:

  • Mensch fast vollständig (ohne Füße)
  • Haus mit teilweise abgeschnittenen Dach
  • Fußballfeld, aufgenommen aus Sicht eines Strafraums in Richtung des anderen Strafraums

Totale – Abkürzung T - englisch: Long Shot

  • die Totale zeigt den ganzen filmischen Gegenstand und etwas zusätzlichen Raum
  • die Totale verschafft einen Überblick in das Geschehen
  • eine Totale muss deutlich länger als größere Aufnahmen gezeigt werden, weil sie eine Fülle von Einzelinformationen enthält

Beispiele:

  • Mensch als Ganzes mit Umgebung
  • Haus vollständig mit Teilen der Umgebung
  • gesamte Fußballfeld

Supertotale – Abkürzung ST - englisch: Very Long Shot

  • die Supertotale wird oft als Filmeinstieg gewählt
  • auch eine Supertotale muss deutlich länger als größere Aufnahmen gezeigt werden, weil sie eine Fülle von Einzelinformationen enthält
  • weit über das notwendige Maß ausgedehnter Blick des filmischen Gegenstandes (Personen und/oder Gegenstände und Landschaft)
  • wird nur selten angewendet

Beispiele:

  • Mensch innerhalb einer Personengruppe
  • Stadtansicht mit betreffendem Haus
  • Fußballfeld aus der Vogelperspektive mit gesamten Stadion