Nemo non didicisse mavult, quam discere. (Quintilian, inst. or. 3,1,6)
Jeder will lieber gelernt haben als lernen.
Wir formulieren auch Regeln mit unseren eigenen Worten. Denn nur, wer die Regel durchschaut hat, kann sie erklären.
Euch fällt der Weg zum "Gelernt-Haben" leichter, wenn ihr die Lerntipps ausprobiert, die euch unsere Schülerinnen und Schüler zusammengestellt haben.
Wortschatz
So merke ich mir lateinische Vokabeln
Ich lese mir die Vokabeln und deren Bedeutung mehrmals durch.
Ich schreibe die Wörter mehrmals auf.
Man muss die Vokabeln ordentlich abschreiben und darauf achten, dass man in der Reihe nicht verrutscht, sonst lernt man etwas Falsches.
Ich lasse mich jeden Tag die Vokabeln abfragen.
Ich benutze meine Vokabelbox mit dem 5-Fächer-System.
Wenn man eine Vokabel nur erraten hat, darf man sie nicht gleich zu den „gewussten“ legen.
Ich lese mir die Vokabel durch und dann die deutsche Übersetzung, dann überlege ich mir einen „kleinen Merkspruch“ wie z.B. debere – Deppen müssen …
Ich merke mir Vokabeln durch Eselsbrücken, z.B.
- timidus = ängstlich: Timi ist dumm und ängstlich.
- parare = zubereiten: Es gibt eine Paranuss, die muss man erst zubereiten.
Ich überlege mir, wo und in welchem Zusammenhang ich das Wort schon mal gehört habe.
Ich merke mir die Vokabeln durch verwandte Wörter oder Fremdwörter, z.B. amare – Gott Amor oder agere – aktiv.
Ich merke mir Vokabeln im Zusammenhang mit englischen Wörtern, z.B. prohibere – to prohibit.
Ich gestalte mir Bilder und schreibe den lateinischen Begriff auf die Rückseite, z.B. ponere:
Ich male auf das Kärtchen ein Zeichen, das mich an die Bedeutung erinnert.
Ich dichte kleine Lieder zum Merken von Vokabeln.
Man kann die Vokabel an den Gegenstand kleben, der die Vokabel bedeutet, z.B. fenestra ans Fenster kleben.
So kann man sich gut die Endungen einprägen
Ich lese die Endungen und Formen laut vor, dann merke ich sie mir.
Man muss die Endungen der Fälle nacheinander aufsagen und von Freunden bzw. Eltern und Geschwistern kontrollieren lassen.
Man muss die Deklinations- und Konjugationsklasse auf die Kärtchen schreiben.
Wenn es keinen Merkspruch gibt, sage ich die Endungen einfach hintereinander auf, das ist aber die langweilige Variante.
Für die Verben z.B. haben wir Merksprüche, die lerne ich:
-
Merkspruch für Endungen regelmäßiger Verben: o – s – t – mus – tis – nt –
Formen lernen tut nicht weh.
- Merkspruch für esse: sum – es – est – sumus – estis – sunt –
so geht sein – auf Latein.
Ich dichte mir kleine Reime aus den Endungen.
Ich nehme mir Zettel, schreibe die Endungen drauf und ordne sie – mal nach Singular und Plural, nach Maskulinum, Femininum, Neutrum, nach Deklinationsklassen.
Ich dekliniere meinen eigenen Namen, z.B. Thomasius – Thomasii – Thomasio …
Ich schreibe deutsche Wörter auf und hänge lateinische Endungen dran, z.B. Buchus – Buchi – Bucho – Buchum – Bucho… oder lerno – lernis – lernit – lernimus – lernitis – lernunt.
Das hilft für eine Übersetzung in gutes Deutsch
Bei den lateinischen Wörtern muss man den Wortstamm herausfischen, dann kann man besser die Bedeutung erkennen.
Bei Vokabeln, die mehrere Bedeutungen haben, probiere ich die Varianten in der Übersetzung aus.
Im Text unterstreiche ich (farbig) Wörter, die z.B. Plural sind, die Verben sind oder Substantive.
Beim übersetzen benutze ich die Pendelmethode, dann schaue ich, ob der Satz einen Sinn hat. Wenn nicht, stelle ich den Satz um. Zum Schluss lese ich den in gutes Deutsch übersetzten Satz noch einmal durch.
Ich lese mir meinen Satz noch mal durch, damit es nicht heißt z.B. ein freier Sklave.
Ich lese Bücher über die Römer. Denn wenn ich viel über sie weiß, kann ich den Sinn der Texte besser verstehen und dadurch auch besser übersetzen.
Wenn du Schülerin oder Schüler am GDB bist und Latein lernst, dann haben wir, die Lateinlehrer, hier weitere Tipps und Methoden.