Viva la Roma!

Studienreise nach Rom

Als Studienreise in Sekundarstufe II steht Rom zur Wahl, wenn sich die Schüler für Latein und Kunst in der Oberstufe entscheiden.

Als kleine Anregung in all das, was es zu erleben gibt, hier ein paar Einblicke aus der Vergangenheit. 


Animum debes mutare non caelum.

"Deine geistige Verfassung musst du ändern, nicht die Himmelsgegend"

Seneca im Ohr und willens, seinem Credo zu folgen und dennoch die Gegend zu wechseln, wandelten wir auf den Spuren des antiken und modernen Roms.

Wir haben den Geschichten der Ruinen gelauscht, haben den unzähligen Künstlern der vergangenen 2000 Jahre bei ihrer Arbeit zugesehen und uns treiben lassen in den quirligen Straßen und bunten Gassen der Ewigen Stadt.

Wir hatten Rom und Rom hatte uns!

(Ein Bericht vom März 2015)

Eine Stadt ist unterwegs

Busfahren in Rom

Gedränge, Geräusche, Gerüche. Ein Blick nach vorne, einer zurück – überall Menschen. Sie drängen sich, stehen sich auf den Füßen, sind dennoch gelassen und blicken nicht selten einfach nur lächelnd umher. Tür auf, es wird leerer, wieder enger, Tür zu. Es ist eng, unglaublich eng, und da stehst du nun und freust dich, denn du hast eine Halteschlaufe ergreifen können und bist jetzt selbst eine, Lehrer klammern sich an dich, bis sich die Tür wieder öffnet. Und du strömst einfach mit heraus. Um dich herum ein U-Bahnhof, einem Ameisenhaufen gleichend. Menschen, die nicht in Rom leben, sondern Rom sind, umgeben und umgehen dich. Sie sind schnell, aber nicht hektisch. Sie sind geschäftig, aber nicht gestresst. Sie unterscheiden sich wie Eis und Pizza, und sind dennoch gleich. Eine besondere Erfahrung, und auch wenn man es nicht glauben mag, ist es in gewisser Weise angenehm. Keine leichte Sommerbrise, mehr ein kräftiger Herbststurm. Die Metro sowie die Busse sind nicht mit deutschen Großstädten zu vergleichen. Du musst es erlebt haben. Also los, in Richtung Rom, aber nicht mit dem Auto. Und bis dahin strömen sie weiter in Richtung ihrer Ziele, und wer nicht selbst drängelt, wird sein eigenes verfehlen.
Denn Rushhour ist in Rom nicht morgens, nicht abends, nein immerzu und überall.

   

Il Papa

Wenn man am Ende einer langen Wanderung am liebsten auf die Knie fallen möchte, dann wohl nur aufgrund der körperlichen Erschöpfung. Wenn man aber frisch wie der junge Morgen während einer Tour über den Petersplatz auf die Knie fallen möchte, dann aufgrund von tiefer Ehrfurcht vor dem, der in diesem herrlichen Meisterwerk der Baukunst wohnt und agiert. Und wenn man sogar als Atheist, also als jemand, der sich eher weniger um Glaube und Religion kümmert, wenn man dann vor tiefer Ehrfurcht auf die Knie geht, ist dies ein Gefühl, was sich schwer beschreiben lässt. Es ist eine Mischung aus Furcht, Ehrfurcht, aber auch aus Stolz und Freude. Stolz und froh darüber, dass man das Oberhaupt der katholischen Kirche nur wenige Meter entfernt vorbei fahren sieht. Es sind nicht nur diese Gefühle, es ist mehr. Diese Aura der geistlichen Macht, die von dieser Person ausgeht, ist unbeschreiblich und atemberaubend. Die vielen Menschen, die vor dem Petersdom stehen, nur um den Heiligen Vater zu sehen, unterstreichen dies zusätzlich.

Inmitten dieser Menschen, die alle ihm, dem Papst, zujubeln, und vor dem Papst selbst, fühlt man sich mit einem Mal doch sehr klein…

Straßenverkäufer in Rom

Hier seht Ihr einen kleinen Dialog darüber, wie euch ein Straßenverkäufer anspricht und euch seine Ware anbietet! Das Ganze wurde allerdings auf Englisch gesprochen.

S (kommt auf dich zu): Möchtest du einen Selfiehalter kaufen?

D: Nein, danke!

S: Doch doch, schau ihn dir doch an!

D: Nein, danke, ich möchte nichts kaufen!

S: Schau ihn dir doch an! Er kostet nur die Hälfte!

D: Bitte gehen Sie woanders hin, ich will nichts kaufen.

S (geht weg)

Als Ware verkaufen die Straßenverkäufer hauptsächlich Selfiehalter, Laserpointer und, wenn es regnet, Regenschirme und Regencapes. Diese Dinge werden von ihnen in den Himmel gepriesen und entpuppen sich als recht kurzlebig, wenn man sie sich trotz aller Vorsätze doch gekauft hat.

Sedes attractives

Roma nova

Pantheon - Sehenswürdigkeit aus einer anderen Dimension

Kaum in Rom angekommen, begannen wir mit einem Stadtrundgang. Der erste Weg führte uns zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Roms: dem Pantheon.

Auf der Piazza della Rotonda stehend waren wir beeindruckt von diesem Gebäude, bei dem es sich um das besterhaltenste Monument des antiken Roms handelt. Um in das Pantheon zu gelangen, mussten wir durch eine riesige Säulenhalle hindurchgehen, von denen jede einzelne Säule gefühlte 20m Höhe hatte. Als wir durch die 6m hohe Bronzetür dann das Pantheon betraten, verschlug es uns fast den Atem. Vor uns sahen wir den Altar,  über dem sich ein Goldenes Gewölbe befindet, was auf uns wie der Himmel wirkte. 

Direkt über uns öffnete sich die Kuppel mit einem imposanten Durchmesser von etwa 43m den Atem. Zum Vergleich: Die Kuppel der Frauenkirche hat einen Durchmesser von „nur“ 26m. Selbst die Kuppel des Peterdoms hat einen rund 1,4m geringeren Durchmesser als die des Pantheons.

Gut, dass wir aus den vorherigen Informationen wusste, dass sich am höchsten Punkt der Kuppel ein Loch, Opaion genannt, von 10m Durchmesser befindet, sonst wären wir ziemlich irritiert gewesen. Durch eine gleich große Absperrung am Boden direkt unterhalb des Opaions wurde uns die enorme Größe erst richtig bewusst.

Hier hat übrigens einer der berühmtesten Maler überhaupt seine letzte Ruhestädte gefunden. Wer es nicht weiß, sollte man nach Rom fahren und es herausfinden. Es lohnt sich!

Musei Vaticani

Am Mittwoch Nachmittag bekamen wir die Gelegenheit, den weiteren Teil des Tages selbst zu gestalten. Vier Schüler unserer Klasse planten dabei schon im Voraus, die Vatikanischen Museen zu besuchen, welche zu Recht als eine der Hauptattraktionen Roms – oder besser des Vatikans – gelten. Nichtsdestoweniger ist es auch die Sehenswürdigkeit mit dem höchsten Zeitaufwand. Aus diesem Grund hatten wir die Eintrittskarten bereits vorbestellt, was wir auch zukünftigen Schülergruppen wärmsten empfehlen können!

Ein Schüler unserer Gruppe war bereits in den Vatikanischen Museen gewesen und dementsprechend hatten wir einen ungefähren Überblick, welche Teile der Sammlungen besonders von Interesse sind, wobei weitere Recherchen vor dem Besuch sehr nützlich sind.

So gelangten wir über die Spiraltreppe zunächst in den ägyptischen Bereich und von dort aus weiter zu dem Museo Pio-Clementino. Die Statuen aus Marmor des achteckigen Hofes, die u.a. Götter darstellen, wirkten sehr beeindruckend. Bekannt ist sicherlich die Laokoongruppe. Das Geschick der antiken Bauherren wurde hier wieder einmal deutlich! Ebenso verhält es sich mit dem bronzenen Herakles im runden Saal.

Die Beschilderung der einzelnen Ausstellungsstücke war recht rar, aber wir konnten in Ergänzung dazu viele Informationen aus einem Museumsführer entnehmen. Diese und weitere informative Souvenirs gibt es in nahezu jeder Teilausstellung zu kaufen, sie sind überaus ratsam. Ansonsten kann recht schnell die Orientierung verloren gehen.

Über den Zoo aus Marmor und die Galerie der Landkarten – ein Teil, der zu unserem Bedauern leider zur Hälfte renoviert wurde – gelangten wir zu den Stanzen des Raffael. Dort war u.a. das Fresko „Die Schule von Athen“ zusehen. Dieses Bildnis wirkte in seiner wahren Größe noch bemerkenswerter als erwartet. Das Wissen aus dem Ethikunterricht sowie der Museumsführer halfen uns dabei, die einzelnen Personen wie die zentral gesetzten Philosophen Platon und Aristoteles zu entschlüsseln.

Es folgten etliche weitere Ausstellungen, so bspw. die Borgia-Gemächer, bis wir zum Höhepunkt der Vatikanischen Museen kamen, der Sixtinischen Kapelle. Dort herrschte ehrfürchtige Ruhe, das Fotografieren wurde strikt unterbunden. Die unter Papst Sixtus IV. erbaute Kapelle ist kaum mit Worten zu beschreiben, der Raum voller Gemälde wirkt atemberaubend und imposant! Dort konnten wir sogar einige der Bibelzyklen wie z.B. „Der Sündenfall“ von Michelangelo erkennen.

Nach weiteren Teilen des Museums, es soll an dieser Stelle das Museo Cristiano genannt werden, erreichten wir das Ende des ca. 7 km langen Museumsrundgangs. Dabei fanden wir es bedauernswert, nicht mehr Zeit gehabt zu haben, denn so viele Eindrücke kann man nur schwer auf einmal verarbeiten!

Als kleinen Tipp möchten wir interessierten Lesern noch mitgeben, dass auch die Deckenmalerei sehr genau angeschaut werden sollte, denn dort finden sich mindestens so viele Gemälde und prunkvolle Umrahmungen wie an den Wänden!

Basilica Sancti Petri in Vaticano

Der Petersdom ist die drittgrößte Kirche der Welt und überwältigt jeden, der eintritt, mit seinen enormen Ausmaßen an Größe und Verzierungen der Decken und Wände. Auf einer Fläche von 15.160m² befinden sich an jeder Wand unzählige Fresken und Bilder. Ebenso das Deckengewölbe, es ist kunstvoll geschmückt und größtenteils vergoldet. Selbst wenn jeder der Besucher es versuchte, es wäre sehr schwierig, dieses Werk von Michelangelo, dem offiziellen Bauherrn, auf ein Foto zu bannen.

Genau aus diesem Grund konnte man wohl auch beobachten, wie einige der Besucher versuchten, alles mit einem Video festzuhalten. Sie hatten nur noch Augen für ihre Kamera statt den Prunk mit eigenen Augen zu genießen.

Man sollte viel Zeit mitbringen, um sich das Bauwerk ausführlich genug ansehen zu können und um das Anstehen vor dem Eingang stresslos zu überstehen.

Ein Riese wirft Schatten

Es ist nicht zu übersehen, bewegt man sich im Zentrum des alten Roms. Ob vom Kolosseum, vom Forum, oder vom Palatin aus – immer erkennt man die weiß strahlenden riesigen Mauern des Denkmals für Vittorio Emanuele den Zweiten, das zugleich Denkmal der italienischen Einheit und Grabmal für den unbekannten Soldaten ist.

Es ist ein Koloss, ein Riese. Doch dieser ist vielen Italienern ein Dorn im Auge, denn er beeindruckt zwar auf den ersten Blick mit seiner eindrucksvollen Größe, die sogar das Kolosseum zu übertreffen scheint, er überschattet aber auch ein wenig die so fast schon zierlich wirkende Piazza Venezia.

Er passt für viele nicht in die Kulisse der romantisch verwinkelten Stadtteile um ihn herum. Über den altehrwürdigen Riesen wird gespaßt, „Schreibmaschine“ und „großes Gebiss“ nennt man ihn. Doch das schert ihn wenig. Stolz und ungebrochen steht er auf dem Kapitol und präsentiert allen, auch den kritischen Seelen, seine glänzende und seine unerbittliche Macht und seine gänzlich prachtvolle Vorderansicht. Und auch, wenn das Vittoriano nicht unbedingt zu den klassischen Monumenten der Ewigen Stadt gehört, sind die blank geputzten Marmorstufen, das Museum im Inneren und vor allem der grandiose Ausblick von oben allemal einen Besuch wert.

Am Trevibrunnen oder: Wie eine Münze dafür sorgt, dass Wünsche in Erfüllung gehen

Kommst du nach Rom und besichtigst dort den weltbekannten Brunnen „Fontana di Trevi“, dann denkst du sicherlich zunächst an eine blonde Schönheit, die dort im Abendkleid ein Bad nimmt. So hat es Federico Fellini 1960 mit der Schauspielerin Anita Ekberg für den Film „La Dolce Vita“ inszeniert.

Noch älter als der Film ist die Legende, wonach eine oder mehrere in den Brunnen geworfene Münzen dein weiteres Leben bestimmen oder verändern. Wirfst du eine Münze, rückwärts zum Brunnen stehend, über deine rechte Schulter, so wirst du nach Rom zurückkehren. Wirfst du versehentlich oder mit Absicht zwei Münzen in der gleichen Art über deine rechte Schulter, dann verliebst Du Dich in einen Italiener oder eine Italienerin. Wirfst du drei Münzen, dann heiratest du deinen Liebsten oder deine Liebste.

Leider war das Münzenwerfen während unseres Romaufenthaltes ein wenig eingeschränkt, denn die Fontana di Trevi ist zurzeit eine große Baustelle und kaum zugänglich. Die Verantwortlichen haben aber eine kleine Münzwerfstelle offen gelassen, denn immerhin verdient die Stadt Rom im Jahr ca. 600.000 Euro mit den geworfenen Münzen.

Scalinata di Trinità dei Monti

Unter diesem Namen kennen ihn die italienischen Bürger: den uns eher als „Spanische Treppe“ bekannten Aufstieg. Er liegt direkt an der heute mit distinguierten Läden bestückten „Piazza di Spagna“, dem Spanischen Platz.

Mit insgesamt 138 Stufen sichert die Treppe den unzähligen Besuchern und der in Rom ansässigen Bevölkerung einen bequemen Aufstieg zu der gleichnamigen Kirche Trinità dei Monti und der Via Sistina.

Hat man die unzähligen Stufen einmal überwunden, erwartet einen ein einzigartiger, unvergesslicher Ausblick. Bei Nacht wird dieser durch die zahllosen, imponierenden Lichter der Stadt fast noch verfeinert.

Dies macht die Treppe zu einem bedeutenden Ort für Hobbyfotographen, die auf der Suche nach dem perfekten Ort für ihr Bild von Rom sind.

Doch egal ob bei Tag oder auch bei Nacht, diese Sehenswürdigkeit ist vor allem durch ihre Einmaligkeit, ihre Kostbarkeit und ihre Pracht einen Besuch wert, schnell zu erreichen und einfach zu finden.

Und – sie ist noch frei von jeglicher Eintrittsgebühr.

Die letzte Ruhestätte

Als wir bei den San Callisto-Katakomben ankamen, beschäftigten wir uns weniger mit Fragen über die wohl bekanntesten Katakomben Roms. Uns beschäftigte vor allem Folgendes: „Wo gibt es das nächste Essen?“ 
Wir wollten uns nicht mit leerem Magen in die Katakomben wagen. Wer wusste schon, ob wir da je wieder herauskommen würden? Bei einem insgesamt 20km langen, unterirdischen Netz verschiedener Gänge konnte man sich da nicht sicher sein…

Nach langer Suche kam es endlich in Sicht! Ein kleines Restaurant inmitten von Orangenbäumen. Wir kauften uns alle Panini und gingen glücklich und satt zu den Katakomben zurück.
Nun waren wir bereit, unter die Erde zu gehen. Zuerst hörten wir einen Vortrag über die Katakomben, die Ruhestätte tausender Christen. Danach führte uns eine Frau in einen der zahlreichen Gänge, die sehr schmal waren. Es war sehr kalt (ca. 13°C) und feucht. Zum Vergleich: Über der Erde waren es fast 20°C und die Sonne schien!
Nachdem wir uns langsam an die Temperatur gewöhnt hatten, sahen wir uns um. Hunderte Grabstätten befanden sich um uns herum, die in den Katakomben aber oft sehr einfach gehalten waren.
Es war in den Gängen sehr dunkel und wir waren froh, dass wir eine Führung gebucht hatten, sonst hätten wir uns sicher verlaufen!
Nach der ca. 40-minütigen Führung kamen wir um einige Erfahrungen reicher wieder an die Oberfläche. Wir freuten uns, endlich wieder die Sonne wiederzusehen und darüber, dass wir uns nicht verirrt hatten.
Denn wir wollten nicht, dass dies unsere letzte Ruhestätte wird!

Roma antica

Ein Feuer, das 700 Jahre brannte

Forum Romanum lautete heute das große Thema, auf das ich mich schon vorher freute, denn diese wichtigste Straße des alten Rom mit ihren Triumphbögen, großen Tempelanlagen und politischen Bauten bietet unendlich viele bedeutende Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck. Es war ein herrlicher Sommertag mit warmen Strahlen, die man auf der Haut spürte, also auch das Wetter spielte mit.

Nach einigen anderen Sehenswürdigkeiten kamen wir zu dem Tempel der Vesta, der am Fuße des Palatins am Forum Romanum platziert ist. Als Rundtempel mit mächtigen, doch schlanken korinthischen Säulen ist er im Vergleich zu seinen gigantischen Bauten in der Nachbarschaft ein sehr schönes Symbol für die Frauen als Schutzgöttinnen im Zentrum der Macht. Auch heute noch kann man sich diese Dimensionen gut vorstellen.

Die Vestalinnen waren die Priesterinnen der Göttin Vesta, der Göttin des Herdfeuers und damit der Schutzgöttin des Heims als Bereich der Frauen und Mütter und auch der Göttin der Fruchtbarkeit. Die jungfräulichen Priesterinnen lebten zu Sechst in Keuschheit neben dem Tempel im Haus der Vestalinnen, das mit seinem Innenhof mit Garten und ehemals angrenzenden Räumen an die Bauart eines mittelalterlichen Klosters erinnert.

Im Vesta-Tempel brannte das ewige Feuer. Dieses Feuer galt als Urfeuer aller Feuer der Stadt Rom und sogar des ganzen römischen Reiches, die bei Kultstätten auch direkt von hier entzündet wurden. Zum Neujahrsfest der Römer am 1. März wurde das Feuer jedes Jahr in einem rituellen Akt vor dem Tempel neu entzündet und dann im Tempel durch die Vestalinnen gehütet. Nach altem Brauch wurde der Tempel täglich mit Wasser aus einer Quelle gereinigt, dieses galt als weiterer Kult der Reinheit und damit der Fruchtbarkeit.

Die Vestalinnen führten ein angenehmes und einfaches Leben in ihrem abgeschlossenen Haus, denn sie mussten keusch und rein sein. Sie wurden bereits mit sechs Jahren aus reichen und angesehenen, teilweise sogar königlichen Familien ausgewählt, um 30 Jahre lang den Priesterdienst zu verrichten. Dafür besaßen sie Privilegien, wie in Theatern und im Zirkus auf Ehrenplätzen bei den Senatoren zu sitzen. Wenn sie allerdings in ihrer Dienstzeit von dreißig Jahren ihre Jungfräulichkeit verloren oder das Feuer erlöschen ließen, wurde ihnen zur Strafe ein weißes Bett mit einem Wasserkrug daneben in einer Grube zurechtgestellt und dann wurden sie bei lebendigem Leibe begraben.

Die bekannteste und interessanteste Vestalin ist Rhea Silvia, die der Legende nach von Mars verführt wurde und die Zwillinge Romulus und Remus, die Gründer Roms, gebar.

Der Legende nach wurden Gefangene, die unterwegs zu ihrer Hinrichtung einer Vestalin begegneten, freigesprochen.

Das Feuer wurde von den Vestalinnen etwa 700 Jahre an dieser Stelle gepflegt.

Geschäftiges Treiben im antiken Rom

Es ist ein großartiges Gefühl, den staubigen Boden des sonnendurchfluteten Forum Romanum zu betreten. Menschen mit weiten Gewändern, Senatoren, Soldaten, Hausfrauen, Sklaven bevölkerten die breiten Wege, gingen in den Häusern, deren Überreste noch heute erhalten sind, ihren täglichen Geschäften nach.

Der Marmor der Bank ist kühl und glatt. Von Handwerkern vor langer Zeit bearbeitet, von Wind und Wetter über hunderte von Jahren glatt poliert. Kinder haben auf ihr gespielt, vielleicht der Kaiser gesessen.

Die Grundmauern von Tempeln, Triumphbauten, Markthallen, Basiliken und Statuen zieren den riesigen Platz und vermitteln einen gewaltigen Eindruck von der ehemaligen Pracht. Es ist der Platz, der vor 2000 Jahren das Zentrum des Römischen Reiches war, aber wohl auch als das Zentrum der Welt betrachtet werden konnte.

Jetzt sind die Wege ausgetreten, die Kapitelle heimatloser Säulen sind auf dem Boden verstreut.

Doch die Schlange der Menschen, die ungeduldig vor dem Eintrittskartenverkauf warten, ist nicht kleiner geworden.

Victoria! Victoria! - Der Triumphbogen

Man konnte es förmlich hören und fühlen, den enthusiastischen Jubel und die Euphorie der römischen Bevölkerung, während der erfolgreiche Feldherr über die Via Triumphalis schritt.

Es muss überwältigend ausgesehen haben, wenn Tausende von Menschen dem Triumphator zugejubelt und ihn beglückwünscht haben. Unverändert  sieht der Bogen, auch ohne die Menschenmassen, majestätisch und feierlich aus.

Der prunkvolle Konstantinsbogen wurde zu Ehren des Kaisers Konstantin nach seinem Sieg über Maxentius erbaut. Die finanzielle Knappheit des römischen Staates lässt sich an dem Bogen nicht sehen, obwohl er hauptsächlich aus älteren Reliefs und Skulpturen zusammengesetzt ist. Dadurch symbolisiert bzw. repräsentiert er einen Teil der römischen Geschichte.

Colosseum - Größer als ein Fußballstadion

Das Kolosseum ist nicht nur einen kurzen Besuch und drei Blicke von außen wert, vielmehr sollte man dieses prachtvolle Stadion einmal genauer von innen betrachten. Denn von innen lassen sich erst die wahren Architekturkünste des vierstöckigen Bauwerkes erkennen. Rund 50.000 Personen fanden während der Gladiatorenkämpfe dort Platz, mehr als in den meisten modernen Fußball-Stadien dieser Welt. Das Kolosseum sollte bei einem Besuch in Rom einen festen Platz unter den „Must-Sees“ in Rom haben. Es beeindruckt vor allem durch seine bereits erwähnte architektonische Meisterleistung. Unter dem Holzboden, auf dem die Kämpfe stattfanden, befinden sich Kellerräume. Diese wurden zum Einsperren von Tieren oder Kämpfern genutzt. Des Weiteren befanden sich hier äußerst ausgeklügelte Hebesysteme, die innerhalb von Minuten eine Bühnenlandschaft, ähnlich einem Wald, empor heben konnten. Wer das Kolosseum aus dem atemberaubenden vierten Stock oder die Kellerräume erleben will, der sollte sich hier eine Führung nicht entgehen lassen – am besten bei schönstem Sonnenschein.

Der Größenwahn des Caracalla

Passend zum Regen und den badeseegroßen Pfützen ging es am Donnerstag Nachmittag in die Caracalla-Thermen. Hier konnte man zwar nicht mehr baden, doch ihre gigantische Größe beeindruckte jeden von uns, wir kennen ja nur die kleinen Schwimmbäder von heute wie das Geibeltbad oder das Georg-Arnhold-Bad. Allein das riesige, zweistöckige Haupthaus der Caracalla-Thermen, in dem sich Schwimmbecken, Sportplätze und Saunen befanden, erstreckt sich auf einer Fläche von 214 x 110m. Hinzu kommen eine riesige Gartenanlage, Bibliotheken, Zisternen zur Wasserspeicherung und ein Stadion. Insgesamt summiert sich das zu einer Fläche von knapp 12 Hektar. Einfach ein gigantischer Spa-Bereich!

Ein Stadion zum Spazieren

Jeder kennt es, das größte Stadion der Antike: Der Circus Maximus in Rom. Ein monumentaler Bau, in dem vor bis zu 300 000 Zuschauern die spektakulären Pferderennen ausgetragen wurden. Doch wenn man den Platz, an dem dieses Wahrzeichen des antiken Roms stand, betritt, merkt man davon nicht mehr viel. Ein riesiger, leicht abgesenkter Platz erstreckt sich inmitten der umstehenden Gebäude. Kaum etwas lässt vermuten, dass hier einmal Sportveranstaltungen ausgetragen wurden, die das Ausmaß eines Nationalfeiertages annahmen. Einige Römer führen ihre Hunde Gassi, andere joggen um den Platz herum.

Doch bei genauerem Betrachten zeigen sich einige Elemente des Circus Maximus, die überdauert haben: die ovale Form, die den Betrachter erahnen lässt, an welchen Stellen die römischen Wagenlenker gefahren sind, die Überreste der Südtribüne, die einen kleinen Ausblick auf die unglaubliche Größe des Stadions hinweisen.

Unterstützt von dem zugegebenermaßen genialen Vortrag von einem unserer Mitschüler, lässt man seiner Fantasie freien Lauf und stellt sich vor, wie groß der Platz gewesen sein muss, wie viele Menschen hier zusammengestanden haben, wie die Lenker um den Sieg gekämpft haben. Schlussendlich wünscht mansich einfach nur, einmal bei einem solchen Rennen dabei gewesen zu sein. Der leere Platz mag für einige vielleicht langweilig sein, doch man muss ihn gesehen haben, um zu verstehen, was die Römer auf die Beine gestellt haben: ein Stadion, das größer ist als alle heutigen, ein Ort an dem verschiedenste Menschen zusammengekommen sind, um ein Ereignis zu feiern, das man heutzutage nie erleben wird.

Im Dienste der Wahrheit

Obwohl uns nach dem Besuch des Circus Maximus entweder die Füße wehtaten oder wegen des stürmischen Wetters kalt war, haben wir uns am Donnerstag dazu entschieden, noch einen kurzen Abstecher zur Bocca della Verità zu machen. Nach einer mittelalterlichen Legende soll jedem, der beim Hineinstecken der eigenen Hand in diesen Mund nicht die Wahrheit sagt, die Hand abgehackt werden.

Nach kurzem Warten in einer Schlange aus gespannt wartenden Touristen waren wir schließlich an der Reihe. Nacheinander legten wir unsere Hände in den Mund. Dabei trauten sich viele allein, aber einige von uns bevorzugten es, zu zweit gleichzeitig ihre Hand in den Rachen des Gesichtes zu stecken. Fotos von jedem von uns als Beweis und für Erinnerungen wurden geschossen.

Nach der „Mutprobe“ gelangt man in die römische Kirche Santa Maria in Cosmedin. Dort hielten wir uns nur kurz auf, um dann mit dem Bus den Rückweg zum Hotel anzutreten.

Dabei dachten ein paar von uns vielleicht darüber nach, wann sie das letzte Mal gelogen haben. Zum Glück sind alle von uns heil geblieben.

Der Palatin

Atemberaubend, wunderschön, Ausblick genießen,

einmal kurz die Augen schließen.

Welt vergessen und Abschied nehmen,

hoffen auf ein Wiedersehen.

Diesen Hügel besteigen und die Geschichte abspielen lassen,

kann es nicht fassen, hier ist ein Imperium gewachsen.

Schau‘n Sie sich um,

rechts sehen Sie das Forum Romanum,

hinter Ihnen noch das Kolosseum.

Der Hügel steckt voller Geschichte und Leben

und von Ruinen ist er umgeben.

Auch diese Gartenpracht zeichnet ihn aus,

sie ist ein echter Augenschmaus.

Sprachlos, außergewöhnlich, Erinnerungen im Herzen,

verlassen wir Rom mit Abschiedsschmerzen.

Und wir sagen „Good Bye, auf ein Wiedersehen.“

Nun können wir nach Hause gehen.

DIE Hafenstadt

Ostia Antica im Regen

Ostia war in der Antike die Hafenstadt Roms und auch heute noch sind viele Ruinen gut erhalten, wie z. B. das Marcellus-Theater und auch ein paar Insulae (Mietskasernen) und andere Wohnhäuser. Die Stadt soll sehr hübsch sein und zum Spazieren und Entspannen einladen. Zumindest in der Theorie.

Denn bei Regen, wenn man das Gefühl hat, dass der Tiber nicht verlandet ist und sich das Meer, statt vier Kilometer entfernt, mitten in der Stadt befindet, muss man schon einige Phantasie aufbringen, um sich eine sonnendurchflutete Ruinenstadt vorzustellen.

In Ostia Antica findet man sogar noch einige schöne Mosaiken. Diese sind größtenteils mit Meeresmotiven geschmückt. Man bekommt also das Gefühl sich unter Wasser zu befinden. Doch selbst Regenjacken und Schirme, die uns vor den Fluten bewahren wollten, konnten uns nicht daran hindern – zwar vollkommen durchnässt und in den Pfützen badend – diesen Einblick in die „Unterwasserwelt“ zu bewundern.

So schön kann Ostia Antica sein!

Ostia für Schönwettertouristen oder: Was man hätte haben können

Während Ostia zur Zeit unseres Besuches sein einstiges Dasein als Hafenstadt wiederzubeleben schien, zeigt sie sich an sonnigen Tagen von einer ganz anderen Seite.

Wenn der Aufenthalt also nicht davon bestimmt ist, sich die trockenste Route vorbei an den großen Pfützen zu suchen, ist es noch deutlich schöner und beeindruckender, die Reste dieser Stadt zu erkunden. Denn dann sind die Bodenmosaike nicht verborgen von aufgewühlten Pfützen, die Treppen nicht zu erklimmen, ohne fürchten zu müssen, darauf auszurutschen und auch das Bild der Stadt, wie sie einmal gewesen sein muss, entsteht vor den eigenen Augen wieder, gerade da, wo die Marmorverzierungen restauriert und wieder angebracht worden sind.

Die Fantasie vervollständigt die rudimentär befestigten Teile, lässt die Wagenräder wieder über die Pflastersteine holpern, lässt das Gras zwischen den Häusern verschwinden, Gassen entstehen und lässt einen erneut die Klänge einer geschäftigen, regen Hafenstadt vernehmen.

Ab dem späten Frühling erblühen auch die Wiesen wieder mit Mohn und Butterblumen und die Schatten spendenden Pinien zwischen den Ruinen schaffen im ganz eigenen „italienischen Licht“ eine Idylle vor dem strahlend blauen Himmel.


Ja, das will ich. Wie kann ich Latein am GDB lernen?

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