Anreise, 25. September 2016
Es ist noch sehr früh, es ist ein frischer Sonntagmorgen. Alle stehen wir da und warten auf den Zug. Und da, schon das erste Ungewöhnliche: Alle sind rechtzeitig da, schienen also alle Lust zu haben. Verschlafen fröhliche Gesichter stiegen wenig später in den Zug nach Hamburg. Die Stimmung selten so gutgelaunt und entspannt zu einer Schulveranstaltung. Jeder suchte sich einen Platz neben seinen Freunden, die Lehrer mitten drin. Für Kuchen durch Geburtstagskind Nora, war demnach schonmal gesorgt. Das hebt natürlich die Stimmung bei Schüler und Lehrer, nicht nur die alltäglichen Pausenbrote jetzt auch noch zum Sonntagmittag essen zu müssen. Für kleinere Spiele, auch mal ohne dem Smartphone, ist der Zug bestens geeignet: Ob Profi-Skatrunden, Rommé oder Lügenmax jeder war beschäftigt. So verflog die Zeit schnell bis Hamburg und wir mussten umsteigen. Zugegeben sich als Dresdner auf einem Hamburger Bahnhof zurecht zu finden, ist gar nicht so einfach. Einer hat aber immer den Durchblick und wir fanden unser Gleis relativ schnell. Uns blieben hier zügige 7 Minuten zum umsteigen. Gesagt, getan und es ging von Hamburg weiter mit dem Zug Richtung Sylt. Die Vorfreude war schon in den ersten Gesichtern zu erkennen und mit Spannung warteten wir nun auf den Hindenburgdamm. Als sich nun das Land verengte und nur noch eine Gleislinie führte, wussten wir: Der Damm. Darüber nachdenkend so etwas mit Menschenhand geschaffen zu haben, kommen wir auch schon an auf Sylt. Sylt, wohl ungefähr so haben wir uns es vorgestellt. Sonne, blauer Himmel und Watt. Mit der Bahn vorbei an Dünen und Dörfern endet unsere Bahnfahrt am Bahnhof Westerland. Jetzt war es nicht mehr weit. Ein Bus der Jugendherberge holte uns ab und 45 Minuten später standen wir vor der JHD in List. Es war inzwischen Nachmittag geworden. Wie langweilig, mitten im Nirgendwo, dachten sich einige. Umgeben von hohen Dünen, das Wasser glänzte in der Ferne. Etwas geschafft von der langen Reise bezogen wir unsere Zimmer. Die Sportler unter uns zog es schnell wieder nach draußen zum Volleyballfeld. So verstrich die Zeit bis zum Abendbrot. Hungrig schlugen wir uns die Bäuche voll, mit einem Essen, dass wie ich finde, nicht besser für eine Jugendherberge sein könnte. An dieser Stelle ein absolutes Lob, dass hatten Einige von uns so nicht erwartet. Draußen wurde es langsam kühl und der erste Vortrag auf Sylt stand an. Zuvor noch lang spekuliert, wen es denn wohl trifft, entschieden sich die Lehrer dagegen schnell und der erste Vortrag startete. Anderthalb Stunden später wir zogen wir uns in unseren Gemeinschaftsraum zurück. Etliche Runden Werwolf, Skat, Doppelkopf oder Rommé prägten den Abend. Müde und zufrieden gingen dann auch die Letzten zum Tageswechsel schlafen.
(von Tom)
Montag, 26. September 2016
Heute ist unser erster Morgen auf Sylt. Alle stehen zwischen 7.00 und 7.30 Uhr auf,damit sie pünktlich 8.00 Uhr beim Frühstück sind. Gefrühstückt wird wie die folgenden Tage auch besonders Brötchen mit Wurst und Käse, aber auch süße Aufstriche. Obst und Müsli stehen auch zum Angebot. Nachdem sich alle ihre Lunchpakete eingepackt haben und der Treffpunkt und die Uhrzeit festgelegt wurde, gingen wir auf unsere Zimmer, um uns mit Gummistiefeln und wetterfester Kleidung zu rüsten. Diese brauchten wir aufgrund von viel Sonne und wenig Wind so gut wie nicht. Etwa 9.00 Uhr spazierten wir den Damm Richtung List entlang und waren beeindruckt von der Schönheit der mehr oder weniger unberührten Natur. Besonders das Meer und die Dünen wurden oft zum Fotomaterial. Als wir dann List erreichten, gingen wir, nach ein paar gemeinsamen Fotos in verschiedenen Posen, in das Alfred-Wegener-Forschungsinstitut um uns von einer Vertreterin des Genannten einen Einblick in Arbeitsthemen, sowie -methoden geben zu lassen. Im Folgenden bekamen wir Schüler rund zwei Stunden Freizeit zugesagt,in welcher sich der Großteil in List aufhielt um dort gemeinsam zu essen.Fischbrötchen standen hierbei im Mittelpunkt aller Köstlichkeiten.Daraufhin trafen sich alle um gemeinsam einer Kutterfahrt beizuwohnen, bei welcher sich uns die Möglichkeit eröffnete Seesterne und Muscheln, sowie Krebse und Krabben in die Hand zu nehmen. Der Gehilfe des Kapitäns erläuterte hierbei genauer einzelne Details zu den jeweiligen Lebewesen. Als Höhepunkt dieser verhältnismäßig sehr ruhigen Fahrt kristallisierte sich das Beobachten der Robben auf deiner Sandbank heraus. Nach der Kutterfahrt hatten wir dank Fabian, einem Studenten der Biologie, bei einer Wattwanderung, weitere Möglichkeiten viele Tiere der Küste und des Watts kennenzulernen und auch anzufassen. Auch einen Wattwurm haben wir ausgegraben und beobachtet wie er sich zurück in das Watt windet. Leider erstreckte sich das Watt nur über maximal 3 Meter zum Meer hin. Deswegen war es wohl eher ein Wattspaziergang statt einer Wattwanderung. Nachdem wir uns nun alle freudig dem Abendessen gewidmet haben, hielten einige Kursfahrtenteilnehmer noch einen Vortrag. Den Alles in Allem sehr gelungenen, sonnigen Tag ließen wir mit Kartenspielen und Werwolf ausklingen.Gegen 23.00/24.00 gingen nun auch die Letzten ins Bett und freuten sich schon auf den nächsten Tag.
(von Isabel und Luca)
Dienstag, 27. September 2016
Heute stand die Fahrt auf die Hallig auf dem Tagesplan. Wir versammelten uns erst gegen 8.30 Uhr beim Frühstück. Nachdem wir dieses ausgiebig genossen hatten, stand noch ein Vortrag auf dem Plan, welcher uns auch mit interessanten Fakten über Halligen versorgte. Gegen 10.30 Uhr quetschten wir uns in den Linienbus in Richtung Hafen. Auf der Fahrt erfreuten sich viele an dem freien Wlan-Zugang, welches der Linienbus bot. Am Hafen angekommen ging es sofort mit dem Schiff weiter, was einige der Kursfahrtteilnehmer, aufgrund des leichten Seegangs, vor eine harte Probe stellte. Ca. 13.30 Uhr erreichten wir die Hallig Hooge und wanderten zu einer Kirche. Dort angekommen machten wir eine kleine Rast und aßen unser Lunchpaket. Danach wanderten wir weiter und besuchten eine Ausstellung des Vereins "Schutzstation Wattenmeer", wo wir weitere interessante Fakten über das Wattenmeer erfuhren. Um 15.40 Uhr transportierte uns das Schiff zurück auf Sylt. Zurück in der Herberge mussten wir die letzten Kräfte aktivieren, um zum Abendessen zu gehen. Um den Abend ausklingen zu lassen, hatte sich bereits ein Ritual gebildet: Karten und Werwolf spielen. An dem Abend fielen wir alle sehr geschafft in die Betten und sammelten neue Kräfte für den nächsten Tag.
(von Isabel und Luca)
Mittwoch, 28. September 2016
Wir sind gegen 8Uhr morgens aufgestanden, Der Tag an dem wir am meisten ausschlafen konnten. Erste Aktivität war Frühstück ab 9Uhr. Wie jeden Tag gab es ein paar Brötchen, Cornflakes und ein ausreichendes Buffet um mit viel Energie in den Tag zu starten. Um 10 ging es dann los. Ein informativer Marsch durch die Dünnen im Norden von Sylt. Unser Weg führte direkt von der Jugendherberge nach List von wo auch unsere Führerin kam. Sie ist aus dem interaktiven Erlebniszentrum Naturgewalten in List. Welches wir im Anschluss besuchen wollten. Allerdings gab es dann erst einmal ein ordentliches Mittagessen, das sich jeder selbst in List ausgesucht hat: Sei es Fischbrötchen oder Hummer von Gosch, aber ein geschmiertes Brötchen vom Frühstück als Verpflegung hat es auch getan. Um etwa 14 Uhr haben wir uns das Erlebniszentrum Naturgewalten dann etwas genauer angeschaut. Es war in 3 Stockwerke und einen Außenbereich aufgeteilt. Das erste Stockwerk war zur Einführung und es gab auch einen großen Souvenir Laden. Im zweiten Stockwerk war die Hauptattraktion zu finden. In nochmals in 3 aufgeteilte Bereiche. Klima/Wetter/Klimaforschung, Leben mit Naturgewalten und Kräfte der Nordsee. Zu jedem Bereich gab es viele kleine Informationsvideos, kleine Texte oder interaktive Ausstellungsstücke wie z.b einen Wellensimulator oder einen riesen Ventilator welcher die Windstärke 3 nochmal veranschaulichte. Zum Schluss gab es noch die 3-te Etage. Auf ihr ging es hauptsächlich um Energie: Energiegewinnung und -speicherung. Gegen 17:00 sind wir dann über die Dünnen zurück zur Jugendherberge gelaufen. Danach gab es noch lecker Abendbrot und wir ließen den Tag entspannt ausklingen mit verschiedene Spielen am Abend z.b Skat, Werwolf oder Rommé.
(von Mick)
Donnerstag, 29. September 2016
Dieser, von Beginn an regnerischem Tag, war für uns mit einem sportlichen Programm versehen. Nach einem ausführlichen Frühstück nahmen wir den Bus nach Kampen, wo wir das erste Mal unsere Regenklamotten anziehen durften. Wir besuchten die Aussichtsplattform der Uwe-Düne, auf der man einen Rundumblick über die Dünenlandschaft Sylts und den Weststrand genießen konnte. Aufgrund von starken Windböen des allgegenwärtigen Westwindes verschlug es uns direkt an das Meer. Hier konnten wir das Rote Kliff in seinem ganzen Ausmaß besichtigen. An diesem Beispiel erkannte man gut die Erosion, die durch Wind und Wasser an dem Kliff ausgeübt wurden. Uns hielt es dort jedoch nicht lang. Wir schlugen den Weg in Richtung Wenningstedt-Braderup ein, der durch den anhaltenden Seitenwind zu einer komplizierten Aufgabe wurde. Als wir, früher als gedacht, in Wenningstedt ankamen, hatten wir noch eine Stunde Wartezeit. Dies überbrückten wir durch einen kleinen Kaffeeklatsch in Jessens Bäckerei, der das Café der Bäckerei bis zum Rand füllte. Wir trockneten unsere nassen Sachen und nahmen schließlich den Bus nach Keitum. Wir besuchten das Sylter Heimatmuseum, vor dem wir von einem alten Pottwal-Skelett empfangen wurden. Hier konnten wir alte Exponate von großen Sylter Seefahrern und Kapitänen betrachten, die sich ihren Wohlstand durch den Walfang errungen. Zusätzlich klärte uns eine nette alte Dame über das Klöppel-Handwerk auf und zeigte uns wie man einen alten mechanischen Webstuhl bedient. Unsere nächste Station war das Altfriesische Haus. In diesem, von 1739, erhaltenem reetgedeckten Haus des Sylter Chronisten C.P. Hansen konnten wir uns einen Einblick über die damaligen Lebensverhältnisse verschaffen. Nach dieser kleinen Museumstour verschlug es uns noch einmal nach Westerland. Wir genossen unsere Freizeit und schlenderten das letzte Mal auf den Promenaden Sylts, auf denen man in der nächsten Woche beim Surf-Welt-Cup hätte zusehen könne. Zurück in der nördlichsten Jugendherberge Deutschlands genossen wir unseren letzten Abend bei einer gepflegten Runde Kartenspiele.
(von Max)
Abreise, 30. September 2016
Jetzt stand der wohl nervigste Teil der Fahrt, wenn man es denn so bezeichnen darf, an. Das übliche Zimmer putzen, Koffer packen und aufräumen bewältigten jedoch alle ohne großes Murren und die Zimmer waren schnell beräumt. Jetzt hatten wir noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses. Mit dem Gepäck auf dem Gang trafen wir uns alle im Gemeinschaftraum für die letzten Skat und Rommérunden. Schnell verging die Zeit und wir saßen auch schon im Bus Richtung Bahnhof Westerland. Hier stiegen wir in die Nord-Ostsee-Bahn, auch bekannt als Bummelbahn. Grund dafür ist ihre hohe Reisegeschwindigkeit. Jetzt erlebten wir, was eine rammelvolle Bahn bedeutet. Der Zug fuhr los und ein letztes Mal wanderten die Dünen an unseren Fensterscheiben vorbei. Die Fahrt bis Hamburg zog sich eine ganze Weile. Dort angekommen blieben uns etwa 30 Minuten, um schwache Blasen zu entlasten und knurrende Mägen zu füllen. Weiter fuhren wir mit einem ICE, eine 180 Grad wende zu Bummelbahn. Letztendlich kamen wir trotzdem nicht wie geplant in Berlin an, sondern verspätet. Grund dafür war eine Baustelle, sodass der Zug eine Umleitung fuhr. Mit einigem Engagement gelang es uns mit Hilfe des Bahnpersonals den Anschlusszug in Berlin aufzuhalten. Wir hatten eigentlich nur 2-3 Minuten Zeit um umzusteigen, was wir auch geschafft hätten, wäre der Zug nicht auf das falsche Gleis eingefahren. Jetzt war Eile geboten und wir stürzten mit unserem Gepäck zur Rolltreppe, rannten hoch, rüber und wieder runter. Angekommen am Zug, welcher noch wartete, stürzten wir halb in das Schlafabteil rein und kamen postwendend wieder heraus. Wir rannten zu den nächsten Abteilen stiegen ein und es war ein kleines Erfolgsgefühl zu spüren, in dem Zug zu stehen und nicht noch 1 ½ Stunden warten zu müssen. Wir verteilten uns auf die wenigen Plätze im Zug und fuhren ohne Zwischenhalt zum Hauptbahnhof in Dresden. Dort angekommen, zufrieden etwas müde und schon voll in Ferienstimmung trennten sich unsere Wege und eine der schönsten und gleichzeitig die letzte Schulfahrt ging damit zu ende.
(von Tom)