Es ist noch sehr früh, es ist ein frischer Sonntagmorgen. Alle stehen wir da und warten auf den Zug. Und da, schon das erste Ungewöhnliche: Alle sind rechtzeitig da, schienen also alle Lust zu haben. Verschlafen fröhliche Gesichter stiegen wenig später in den Zug nach Hamburg. Die Stimmung selten so gutgelaunt und entspannt zu einer Schulveranstaltung. Jeder suchte sich einen Platz neben seinen Freunden, die Lehrer mitten drin. Für Kuchen durch Geburtstagskind Nora, war demnach schonmal gesorgt. Das hebt natürlich die Stimmung bei Schüler und Lehrer, nicht nur die alltäglichen Pausenbrote jetzt auch noch zum Sonntagmittag essen zu müssen. Für kleinere Spiele, auch mal ohne dem Smartphone, ist der Zug bestens geeignet: Ob Profi-Skatrunden, Rommé oder Lügenmax jeder war beschäftigt. So verflog die Zeit schnell bis Hamburg und wir mussten umsteigen. Zugegeben sich als Dresdner auf einem Hamburger Bahnhof zurecht zu finden, ist gar nicht so einfach. Einer hat aber immer den Durchblick und wir fanden unser Gleis relativ schnell. Uns blieben hier zügige 7 Minuten zum umsteigen. Gesagt, getan und es ging von Hamburg weiter mit dem Zug Richtung Sylt. Die Vorfreude war schon in den ersten Gesichtern zu erkennen und mit Spannung warteten wir nun auf den Hindenburgdamm. Als sich nun das Land verengte und nur noch eine Gleislinie führte, wussten wir: Der Damm. Darüber nachdenkend so etwas mit Menschenhand geschaffen zu haben, kommen wir auch schon an auf Sylt. Sylt, wohl ungefähr so haben wir uns es vorgestellt. Sonne, blauer Himmel und Watt. Mit der Bahn vorbei an Dünen und Dörfern endet unsere Bahnfahrt am Bahnhof Westerland. Jetzt war es nicht mehr weit. Ein Bus der Jugendherberge holte uns ab und 45 Minuten später standen wir vor der JHD in List. Es war inzwischen Nachmittag geworden. Wie langweilig, mitten im Nirgendwo, dachten sich einige. Umgeben von hohen Dünen, das Wasser glänzte in der Ferne. Etwas geschafft von der langen Reise bezogen wir unsere Zimmer. Die Sportler unter uns zog es schnell wieder nach draußen zum Volleyballfeld. So verstrich die Zeit bis zum Abendbrot. Hungrig schlugen wir uns die Bäuche voll, mit einem Essen, dass wie ich finde, nicht besser für eine Jugendherberge sein könnte. An dieser Stelle ein absolutes Lob, dass hatten Einige von uns so nicht erwartet. Draußen wurde es langsam kühl und der erste Vortrag auf Sylt stand an. Zuvor noch lang spekuliert, wen es denn wohl trifft, entschieden sich die Lehrer dagegen schnell und der erste Vortrag startete. Anderthalb Stunden später wir zogen wir uns in unseren Gemeinschaftsraum zurück. Etliche Runden Werwolf, Skat, Doppelkopf oder Rommé prägten den Abend. Müde und zufrieden gingen dann auch die Letzten zum Tageswechsel schlafen.
(von Tom)