Norwegen-Austausch 15.10. - 06.11.2022
Seit 2020 hat das GDB eine Partnerschule in Oslo und kann für vier Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 einen kleinen Individualaustausch anbieten. Unsere Auserwählten dürfen dann für drei Wochen im Herbst am Schulleben an der Edvard Munch Schule teilnehmen und bei den Gastfamilien ihrer Austauschpartner wohnen. Im Januar/Februar ist der Rücktausch und wir werden Gastgeber sein.
Nach pandemiebedingter Pause konnte dieses Schuljahr der Austausch zum zweiten Mal stattfinden. Lea, Leni, Dejian und Margarete sollten deshalb nicht in die Herbstferien abtauchen, sondern druften stattdessen in die norwegische Kultur eintauchen! Sie wurden herzlich von der Schulgemeinschaft empfangen, waren von der Organisation und Ausstattung der Schule beeindruckt und erzählten begeistert vom Segeln, Hütten, Fjorden, Fisch und entspannten Unterricht… Hier ein paar Eindrücke.
Frau Falk
Unsere Gastfamilien
Während der Zeit unseres Norwegen-Austausches hat jeder bei der Familie seines Austauschschülers gewohnt. Durch das Zusammenleben mit den norwegischen Familien konnte man viele Einblicke in die Kultur erhalten. Meine Gastfamilie bestand aus meiner Austauschschülerin, ihren Eltern und ihren zwei Geschwistern. Wir alle haben uns in unseren Familien sehr wohlgefühlt und uns sowohl mit unseren Austauschpartnern, als auch deren Familien gut verstanden. Die meiste Zeit haben wir Deutschen zwar zusammen mit unseren Austauschschülern verbracht, jedoch haben uns unsere Familien auch einiges von der Stadt gezeigt. Vor allem über die Geschichte von Norwegen konnten mir die Eltern viel erzählen und zusammen sind wir zu verschiedenen Museen und Denkmälern gefahren, um uns Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Generell unterscheidet sich das Familienleben in Norwegen nicht sehr von dem in Deutschland. Die einzigen größeren Unterschiede haben wir beim Essen bemerkt. Zum einen sind die Essenszeiten anders und zum anderen wurde in meiner Familie viel mehr Fisch gegessen, als in Deutschland. Die Essenszeiten sind in Norwegen viel eher. Zum Mittag isst man in der Schule schon 11:30 Uhr. Im Gegensatz zu Deutschland isst man auch nichts warmes, sondern meistens Brote, die man von zuhause mitbekommt. Das Abendbrot wird dann auch schon viel eher gegessen. Bei mir haben wir meist zwischen 16:30 Uhr und 17 Uhr gegessen, bei den anderen war es meist etwas später.
Im Umgang mit den Familien ist uns aufgefallen, dass alle sehr aufgeschlossen uns gegenüber waren. Die Kommunikation war sehr unkompliziert, da fast alle Norweger sehr gut Englisch sprechen können.
Leni
Unsere Partnerschule
Edvard Munch ist eine High-School, welche etwa 1200 Schüler umfasst. Sie ist zwar eine musikalisch und künstlerisch orientierte Schule, aber es gibt auch normalen Unterricht. Es lehren hier professionelle Musiker und Künstler, um die Schüler zu fördern und ihnen einen professionellen Karriereweg zu ermöglichen. Deswegen gibt es oft Konzerte und Theatervorstellungen, bei denen man in den Pausen zugucken kann. Neben den üblichen Fächern wie Mathe, Englisch oder auch Norwegisch kann man auch eher unüblichere Fächer wie Foto und Grafik, Tanzen, Architektur oder Wirtschaft wählen. Was uns überrascht hat ist, dass in Norwegen ein viel freundlicheres, lockeres Klima im Unterricht herrscht. Die Lehrer werden mit Vornamen angesprochen und man kann im Unterricht frei essen, wenn nicht sogar auch Musik hören. Außerdem wird durch verschiedenste schulübergreifende Projekte die Schul- und Klassengemeinschaft erheblich gestärkt und man konnte einen sehr guten Einblick in die norwegische Schulkultur gewinnen. Zu unserer Besuchszeit bereiteten sich die Schulen auf einen Theaterwettbewerb aller Schulen in Oslo vor, wo die Schüler selbstständig eine Vorführung planen und auch aufführen. Hierbei kann man sich an den verschiedenen teilhabenden Gruppen wie dem Theater, der Schulband oder auch dem Kochen anschließen.
Dejian
Oslo
Die Hauptstadt Norwegens ist wunderschön an der Mündung des Oslo-Fjords im Süden des Landes gelegen. Die Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten und tolle Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung. Zu den Highlights zählen das Königliche Schloss, die Oper oder der bekannte Viegelandpark. Viele Sehenswürdigkeiten haben wir in unserer freien Zeit besucht.
Das Wetter in Norwegen ist sehr wechselhaft, und vor allem im Herbst regnet es viel. Doch auch für regnerische Tage bietet Oslo viel, denn es gibt zahlreiche Museen, von denen wir einige besucht haben. Besonders beeindruckend war das Nationalmuseum, welches erst 2022 eröffnet wurde. Dort findet man unfassbar viel Kunst, Design und architektonische Werke von der Antike bis zur Moderne. Auch das berühmte Gemälde „Der Schrei“ von Edvard Munch ist dort ausgestellt. Im „Hjemmefront Museum“ nahe der Festung Askerhus haben wir viel Wissenswertes über die Besetzung Norwegens im 2. Weltkrieg gelernt. Da der Friedensnobelpreis im Rathaus von Oslo verliehen wird, haben wir auch das Friedensnobelpreishaus angeschaut.
Oslo ist umgeben von wunderschöner Natur, Wäldern und Wasser. Gemeinsam mit unseren Austauschschülern waren wir wandern und haben 2 Tage in einer Hütte am Fjord verbracht. Aber auch in der Stadt gibt es viel Grün - zum Beispiel den „Ekelundpark“, wo man wunderschön spazieren gehen kann und von wo man einen herrlichen Blick auf die Stadt hat. Innerhalb der Stadt kamen wir sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln - U-Bahn, Straßenbahn und Bussen – zurecht. Mit Fähren sind die vielen Inseln rund um Oslo sehr gut angebunden.
Margarete
Freizeit
Während unseren Aufenthalts in Norwegen hatten wir, aufgrund des gut strukturierten Stundenplans, oft die Möglichkeit unsere Freizeit intensiv und sinnvoll zu nutzen. Neben den typischen Museumsbesuchen haben wir ebenfalls viele traditionelle Aktivitäten gemacht. Ein Highlight unseres Aufenthaltes war eine Hüttenfahrt. Dabei sind wir an einem Tag zu der Hütte von einem unserer Austauschschüler gefahren, welche am Fjord liegt, und haben dort bis zum nächsten Tag übernachtet. Den Abend haben wir damit verbracht gemeinsam zu kochen und uns zu vielen verschiedenen Themen auszutauschen. Am nächsten Tag wurden wir von meinem Gastvater mit dem Segelboot abgeholt und haben uns Oslos Skyline bei Abendsonne vom Fjord aus angesehen während wir geangelt haben.
Zu Halloween wurden wir zu einer Party eingeladen, bei welcher ein Großteil der Jahrgangsstufe anwesend war. Dies war ebenfalls eine schöne Gelegenheit sich mit den anderen Schülern zu unterhalten und auszutauschen. Eine Sache, die wir auf jeden Fall ausprobieren mussten waren die Saunas, bei welchen man erst im Fjord baden geht und sich dann in die warme Sauna setzt - eine echt typisch norwegische Sache, die man unbedingt einmal ausprobiert haben muss. Oft haben wir uns auch alle nach der Schule getroffen für beispielsweise einen Filmabend, eine Wanderung oder um zu backen/ kochen. Wenn wir mal nicht all zu viel Zeit hatten, war es sehr schön sich in die Bibliothek von Oslo zu setzten, sich die Zeit zu vertreiben und die Aussicht auf den Fjord zu genießen.
Lea