Das Kindererholungsheim für schulpflichtige Kinder der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (ab 1924 Amtshauptmannschaft Dresden, ab 1939 Landkreis Dresden) wurde 1913 in der 1906 gebauten Villa "Elisium" in Hintergersdorf (heute Kurort Hartha) durch die Gemeinnützige Stiftung der Königlich-sächsischen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (ab 1933 Bezirksverband) mit 25 Plätzen eingerichtet.
Das Erholungsheim musste 1913-14 durch einen Neubau auf 65 Plätze erweitert werden. Die Leitung der Einrichtung oblag dem Ehepaar Nobis und die ärztliche Betreuung dem örtlichen Kurarzt Dr. med. Streng.
Die Gebäude befinden sich an der Friedrich-v.-Schiller-Straße 21 (ehem. Lindenstraße) auf der Gemarkung Hintergersdorf in Kurort Hartha und wurden nach dem damaligen Amtshauptmann der Königlich-sächsischen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, Dr. jur. Arnold Edmund Streit (1867-1940) benannt.
Ab November 1914 mutzte man das Genesungsheim als Vereinslazarett im I. Weltkrieg zunächst zur Unterbringung von 80 verwundeten Soldaten. Am 24.07.1915 weihten die Soldaten aus dem Lazarett auf Einladung von Bankdirektor Alfred Guisbert Reichelt einen Gedenkstein zu Ehren des Generalfeldmarschalls Paul Ludwig Hans Anton von Hindenburg und von Beneckendorff (1847-1934) an der Mauer des Hintergersdorfer Lindenhofes (heute Seniorenheim der Sammelstiftungen des Bezirkes Dresden, Kurort Hartha, Lindenhofstr. 5) ein, der mit der Inschrift "Hindenburg" heute noch an der Innenseite der Lindenhofmauer im Garten steht.
Am 28.08.1915 besuchte IKH Johann Georg Prinz von Sachsen (1869-1938) mit Prinzessin Maria Immacolata Cristina Pia Isabella, geb. von Bourbon-Sizilien (1874-1947), im Beisein von Dr. Streit das Vereinslazarett.
Um 1920 gehörte das Kindererholungsheim wieder zu den Wohlfahrtseinrichtungen des Fürsorgeverbandes Plaun´scher Grund, Geschäftsstelle Rathaus Döhlen (ab 1921 Freital) bei Dresden und ab Februar 1945 war im Objekt kurzzeitig das Landratsamt des Landkreises Dresden infolge der Bombardierung Dresdens im II. Weltkrieg untergebracht.
Seit dem 01.10.1945 dient das ehemalige Erholungsheim als Schule von Kurort Hartha, die zur Zentralschule für alle Ortsteile ausgebaut wurde. Die so genannte "Dr. Streit-Stiftung" war zumindest bis 1956/57 noch Eigentümer des Gebäudes. Erst dann wurde das Schulhaus verstaatlicht.
1964 erfolgte die Erweiterung durch eine Turnhalle und einen Sportplatz. 1969 wurde die Kegelbahn mit den Schulgartenanlagen im Gelände eingeweiht. Zuletzt konnte der Komplex bis 1977 um einen Schulneubau und einen neuen Sportplatz, anstelle des ehem. "Muttergartens", erweitert werden.
Ein 1991 geplanter Schulneubau am Birkenweg kam nicht mehr zustande, da aus der Zentralen Oberschule (zeitweise "Karl-Marx-Oberschule") eine Grundschule wurde und eine zweite Grundschule im benachbarten Tharandt, neben einer Mittelschule, neu entstand.
Seit 06.02.2002 trägt die Grundschule Kurort Hartha den Namen des Grillenburger und Dresdner Lehrers sowie Ornithologen und Arktisforschers Bernhard Hantzsch (1875-1911), an den eine Gedenktafel am Schulgebäude, seit 08.02.2006 eine Dauerausstellung in der Schule und seit 01.06.2011 auch ein Gedenkstein neben der Schule erinnern.
Autor: André Kaiser