Lernen mit Sinnen
Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten: Alle Informationen, die uns erreichen, werden über unsere fünf Sinne aufgenommen und vom Gehirn verarbeitet. Die Erfahrung, dass Lernen, so wie wir es kennen, nicht wirklich zum Erfolg führt, haben wir wahrscheinlich alle schon mal gemacht. Aber warum ist das so? Die Antwort ist ganz einfach: Die meisten traditionellen Lernmethoden benutzen nur das Sehen und das Hören. Lesen, zuhören, lesen, zuhören: So sieht der Schulalltag unserer Kinder aus. Dem Gehirn ist das einfach zu langweilig. Es schaltet ab und lässt die Informationen im Kurzzeitgedächtnis, wo sie schon bald wieder vergessen sind.
Glücklicherweise zeigt uns die moderne Gehirnforschung einen Ausweg aus der Lern-Misere: Haben unsere Kinder die Möglichkeit, etwas mit allen Sinnen zu erfahren, etwas zu berühren und vielleicht sogar zu schmecken oder zu riechen, wird es für das Gehirn interessant. Statt den Lernstoff nur im Kurzzeitgedächtnis abzuspeichern, legt das Gehirn die so aufgenommenen Informationen tief in seinem Langzeitspeicher ab.
Warum also nicht mal was neues ausprobieren?
Ein spannendes Konzept, das sowohl bewegungsfreudigen Kindern als auch Sportmuffeln einen neuen Zugang zum Lernen verschaffen kann und die Lernmotivation nachweislich steigert befindet sich seit dem 01.12.2017 an der Grundschule Neustadt Lößnitz. Damit den Schülern das Erlernen der Malfolgen leichter fällt und noch dazu Freude bereitet, wurden alle Folgen „begehbar“ gemacht. Die Treppenstufen sind farbig abgestimmt beklebt worden, so dass die Schüler nun diesen Lehrpfad für das Erlernen der Malfolgen nutzen können. Die Lehrer wollen diesen als zusätzliches sinnvolles Unterrichtsmittel einsetzen. Erste Reaktionen zeigen, dass von den Schülern die Treppen „langsamer“ begangen werden und etliche auf dem Weg in ihr Klassenzimmer mit Rechnen beginnen. Die Lehrer der Grundschule Lößnitz Neustadt erhoffen sich damit, dass die Schüler leichter und freudbetonter die mathematischen Pflichtaufgaben erlernen können.