An unserer Schule lernen Mädchen und Jungen mit dem Unterrichtswerk ZEBRA.
Nicht erst seit PISA hat sich die Unterrichtsmethodik an deutschen Grundschulen verändert. Mit ZEBRA arbeiten Kinder mit einem Unterrichtswerk, das auf eine moderne Unterrichtspraxis abgestimmt ist, neue Methoden unterstützt, - ohne dabei traditionell Bewährtes aufzugeben. Bei Schuleintritt ist die Ausgangslage von Kind zu Kind sehr unterschiedlich und auch die weitere Lernentwicklung verläuft je nach Voraussetzung individuell verschieden. Um die Kinder dort abzuholen, wo es steht, ist für die Schulanfangsphase ein differenziertes Lernangebot notwendig.
ZEBRA – Jeder in seiner Gangart
Aus ihrer eigenen Schulzeit ist Erwachsenen es sicherlich bekannt, dass sie sehr viel gemeinsam mit der Lehrerin und mit der ganzen Klasse („Frontalunterricht im Klassenverband“) gearbeitet haben. In der modernen Unterrichtspraxis versucht man viel stärker auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder – die gerade zum Schulanfang extrem verschieden sind – individuell einzugehen.
Hierzu zählt das vermehrt selbstständige Arbeiten der Kinder. Dieses selbstständige Arbeiten bedeutet nicht, dass die Kinder alleingelassen werden und sich „irgendwas“ aneignen, sondern vielmehr, dass jedes Kind gezielt nach seinen Stärken und Schwächen, Förderbedürfnissen und Neigungen unterstützt wird.
Was ist der Vorteil?
Durch ZEBRA wird es dem Kind ermöglicht, seine Aufgaben in einem individuelleren Tempo zu bearbeiten – weniger abhängig von schnelleren oder langsameren Klassenkameraden. So verschieden wie Kinder sind, so unterschiedlich lange benötigen sie für die Bearbeitung einzelner Aufgaben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit Aufgaben unterschiedlicher Qualität anzubieten.
Die Lehrerin hat während der selbstständigen Arbeitsphasen genügend Zeit, sich zu einzelnen Kindern und zu Kleingruppen dazu zu setzen, zu helfen oder diagnostisch zu arbeiten.
Die Kinder lernen zu planen, lernen selbstständig eine Zeiteinteilung vorzunehmen und zu entscheiden in welcher Reihenfolge einzelne Arbeitsschritte ausgeführt werden. Hierfür wird die Lehrerin den Kindern gerade am Anfang noch viel Hilfestellung geben.
Wie wird die Arbeit mit Zebra an unserer Schule gestaltet
ZEBRA folgt einem schreiborientierten Ansatz. Das bedeutet, dass die Kinder erst schreiben und versetzt dazu lesen lernen. Das funktioniert so: Da das Unterrichtswerk keine vorgegebene Buchstabenabfolge wie in einer klassischen Fibel enthält, können die Kinder/die Lehrerin die Reihenfolge der Erarbeitung der Buchstaben selbst bestimmen. Ausgangspunkt ist die Schreibtabelle, die in der Mitte des Buchstabenheftes sowie als Einleger zu finden ist. Alle Buchstaben stehen übersichtlich mit Anlautbildern zur Verfügung. Anhand von diesen Bildern wird die Lautseite der Sprache abgebildet, z.B. A für Affe, B für Baum. Mit Hilfe der Schreibtabelle und dem Buchstabenheft werden nacheinander in sinnvoller Reihenfolge die Buchstaben erarbeitet, um dann eigene Texte zu verschriften. Das Kind isoliert den ersten Laut aus dem Wort und sucht dann auf der Schreibtabelle das passende Bild, das den gleichen Anlaut hat. Der dazugehörige Buchstabe wird dann auf Papier gebracht. (Am Anfang gleicht dieses Aufschreiben eher einem „Malen“.) Daraufhin wird das Wort wieder gedehnt vorgesprochen und versucht, den nachfolgenden Laut herauszuhören. Wieder folgen eine Zuordnung zum Anlautbild und das „Abmalen“ des Buchstabens. Es ist für viele Kinder zu Beginn des Schriftspracherwerbs nicht einfach, die „flüchtige“ Lautkette exakt zu zergliedern und in ihrer richtigen Reihenfolge niederzuschreiben. Sie verschriften nach Gehör. Fehler sind in diesem Lernprozess völlig normal und zeigen der Lehrerin, bei welchen Schritten im Schriftspracherwerb sich ein Kind gerade befindet.
Es ist sehr wichtig, die Kinder beim Lernprozess regelmäßig zu loben und zu motivieren. Meistens kann man das Wort „erahnen“, das geschrieben werden sollte. Aber es gibt nichts Schöneres für den Lernenden, wenn jemand das Wort erkennt und „vorliest“.
Für die meisten Kinder ist es sehr anspornend, eigene Wörter aufzuschreiben. Die Schreibtabelle bietet ihnen die Möglichkeit, dies immer wieder selbstständig zu tun.
Da jedes Kind einen anderen Weg zum Lesen und Schreiben lernen gehen wird, bieten wir fast parallel dazu den Buchstaben der Woche an. Das Hören des Lautes und erkennen der Buchstabenform spielt hierbei eine wichtige Rolle. Innerhalb unterschiedlichster Aufgaben, die meist in offenen Unterrichtsformen angeboten werden, setzt sich jedes Kind intensiv mit dem Buchstaben/ Laut auseinander. Wörter werden in ihre Elemente zergliedert und wieder zusammenfügt. Kinder, die bereits vor Schuleintritt erste eigene Erfahrungen im Lesen von einfachen Wörtern und Sätzen haben, können mit entsprechenden Leseaufgaben gefördert werden.
Das zugehörige Lesebuch dient dem Training der Lesefertigkeit. Es bietet neben einer Reihe von Bildern, die als Erzählanlass von Beginn an genutzt werden können, auch Texte für unterschiedliche Leseniveaustufen. Die Kinder sollen mit ihrem ersten Lesebuch an das Lesen von Büchern und an Kinderliteratur herangeführt werden. Viele Texte wenden sich also an Erstleser. Es sind aber auch ausreichend Texte für den fortgeschrittenen Leser enthalten.
Die Arbeitshefte stellen das eigentliche Arbeitsmaterial für die Kinder dar. Hier dürfen sie hineinschreiben, hier wird geübt. Die Seiten der Arbeitshefte sind am Rand mit kleinen Gewichthebern zur Selbsteinschätzung des Schwierigkeitsgrades der Übung für die Kinder versehen. Ein weiteres Symbol regt dazu an, den individuellen Lernprozess eines jeden Kindes im Lerntagebuch festzuhalten.
Der schreiborientierte Ansatz des Schreib- und Leselernprozesses erfordert ein anderes Herangehen an den Rechtschreiberwerb als ein klassischer Leselehrgang. In ZEBRA erfolgt deshalb der Rechtschreiberwerb strategiegeleitet. Das Arbeitsheft Sprache ist nach Lernstrategien aufgebaut. Die Mädchen und Jungen werden angeleitet, Regelmäßigkeiten und Besonderheiten geschriebener Sprache selbst zu entdecken.
ZEBRA für Klasse 2 bis 4 schließt sich nahtlos an den Anfangsunterricht an. Die ZEBRA-Materialien im Bereich Sprache sind nach grammatikalischen und rechtschriftlichen Phänomenen aufbereitet. Das Wissensbuch stellt eine Zusammenfassung des Wissens einer Jahrgangsstufe dar und dient dem selbständigen Wissenserwerb sowie der Nutzung als individuelles Nachschlagewerk. Die Förderkartei ermöglicht den Einsatz entsprechend der Besonderheiten des Schülers.
Im Bereich Lesen greifen sieben einzelne Lesehefte die Themen aus dem Lesebuch wieder auf. Dies ermöglicht einen variablen Einsatz.