Vorstellung

Vorstellung des Faches

Das Fach Katholische Religion wird für katholische Schülerinnen und Schüler eingerichtet und steht allen anderen offen. Themen sind die sachgemäße Interpretation der christlichen Bibel, ethische Fragen, andere Religionen, Geschichte des Christentums und das heutige Verständnis von Gott, Jesus Christus,  der Kirche, der Sakramenten oder dem Menschen. Er wird in ökumenischem Geist durchgeführt. Das vermittelte Wissen will die Schülerinnen und Schüler in ihrem Prozess der Sinn- und Identitätsfindung sowie in ihrer Werteorientierung unterstützen und kompetent machen.

Religionsunterricht ist keine Gemeindekatechese: Anders als in der Katechese im kirchlichen Raum ist der Religionsunterricht voll in die Bedingungen der schulischen Bildung eingebunden. Seine Aufgabe ist nicht die Hinführung zum Glauben, vielmehr reflektiert er die Glaubenspraxis und stellt sie vor, vermittelt Wissen und übt die individuelle Orientierung und Positionierung zu diesem Glauben ein. Er soll grundlegendes Wissen vermittelt, das den Schülerinnen und Schülern zur persönliche Orientierung in ethischen und religiösen Fragen dienen soll („Orientierungswissen“).

Das Fach Katholische Religion dient der religiösen Alphabetisierung der Schülerinnen und Schülern, leistet also religiöse Bildung. Es will zum Fragen, Nachdenken und Verstehen im Hinblick auf Religion und Glaube befähigen. Im Sinne des Beutelsbacher Konsenses berücksichtigt der Religionsunterricht dabei, dass auch im Unterricht kontrovers erscheint, was in Wissenschaft (hier v. a. in der Theologie) und Politik kontrovers ist. Religiöse Bildung unterstützt so die Vermittlung von Werten wie Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Der schulische Religionsunterricht übt darüber hinaus Diskussionsfähigkeit, Perspektivenwechsel und Empathiefähigkeit ein.

Damit steht der Religionsunterricht im Gegensatz zu Fundamentalismus. Während der Fundamentalismus Religion ausdrücklich vom freien Denken ausschließt, unterwirft der Religionsunterricht den Glauben der vernünftigen Auseinandersetzung. Die vielfältigen Aspekte von Religion fließen in den Bildungsprozess ein. Damit werden sie einer vernunftfernen Praxis von Religion entzogen. Es geht darum, Religion und Glaube bewusst und vernunftgeleitet zu verantworten, zu praktizieren und zu leben. Dabei ist es wichtig zu wissen, was man tut – ob man nun zustimmt oder ablehnt. Auf diese Weise kann einem fundamentalistischen Verständnis von Religion begegnet werden.
Eva Kaufner-Marx

Zu den genauen Inhalten informiert der Lehrplan:
https://www.schule.sachsen.de/lpdb/web/downloads/2346_lp_gy_katholische_religion_2019_final.pdf?v2

weiterführende Dokumente:
https://www.bistum-dresden-meissen.de/medien/dokumente/religionsunterricht/werte_erziehung_endg%C3%BCltig.pdf

https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/Sonstige/argumente_fuer__den_religionsunterricht.pdf

 

zuletzt bearbeitet 12/2020